- Novell
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Novell, Inc. Rechtsform Incorporated Gründung 1979 Sitz Waltham, Massachusetts, USA Leitung Ronald Hovsepian Mitarbeiter 3.600 (Dezember 2009) [1] Umsatz 862,19 Mio $ (2009) [1] Branche Software Website www.novell.com Novell (sprich [noʊ'vɛl]) ist ein US-amerikanisches Hochtechnologie-Unternehmen, das sich auf Netzwerk- und Internet-Software-Produkte spezialisiert hat und die Linux-Distribution SUSE Linux und das Serverbetriebssystem NetWare entwickelt.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Bis 2000
Das Unternehmen begann 1979 in Provo, Utah unter dem Namen Novell Data Systems Inc. als Hardwarehersteller für CP/M-basierende Systeme. Im Januar 1983 wurde es umbenannt in Novell Inc., und Ray Noorda (1924–2006) wurde Geschäftsführer. Im Jahr 1983 stellte Novell ebenfalls das Multi-Plattform–Netzwerkbetriebssystem NetWare vor. Der Hersteller Novell Inc. wird im Nasdaq als NOVL aufgeführt.
Die Netzwerkprotokolle, die Novell entwickelte, basieren auf den Xerox network services (XNS) , wurden aus Internet Datagram Protocol (IDP) und Sequenced Packet Protocol (SPP) weiterentwickelt und heißen Internetwork Packet Exchange (IPX) und Sequenced Packet Exchange (SPX). Datei- und Druckdienste liefen auf dem NetWare Core Protocol (NCP) über IPX ebenso wie die Routing-Informationen (RIP) und Dienstinformationen (SAP).
Novell erwarb für 80 Millionen US-Dollar Digital Research, den Hersteller von DR DOS (und auch GEM), einem MS-DOS-ähnlichen, aber Multitasking-fähigen Betriebssystem, und vertrieb dieses unter dem Namen Novell DOS (welches später als OpenDOS und dann als DR-DOS durch Caldera vertrieben wurde).
Während der 80er Jahre ging es Novell sehr gut. Das Unternehmen hatte mit seinem Netzwerkbetriebssystem kaum Konkurrenz und praktisch eine Monopolposition für vernetzte PCs, dadurch konnte Novell seine Produkte teuer verkaufen. Das änderte sich jedoch in den 90er Jahren, insbesondere als Microsoft 1993 erstmalig eine Server-Variante von Windows herausbrachte, namentlich Windows NT Advanced Server 3.1.
Aufbauend auf Unix SVR4, begann man bei Novell in Zusammenarbeit mit den Unix System Laboratories, unter dem Namen Univel, mit der Entwicklung eines eigenen Unix-Derivats, das im November 1992 unter dem Namen UnixWare veröffentlicht wurde.
Mit dem Aufkauf verschiedener Unternehmen versuchte Novell, seine Marktstellung gegenüber dem neuen Konkurrenten zu behaupten. 1993 wurden die Unix System Laboratories inklusive Univel für 350 Millionen US-Dollar von AT&T gekauft. Im selben Jahr kaufte Novell auch noch die WordPerfect Corporation und von Borland die Tabellenkalkulation Quattro Pro.
1995 wurde Unix an die SCO Group verkauft. Der Umfang des Verkaufs ist zwischen Novell und der SCO Group stark umstritten, insbesondere in Hinsicht auf das Copyright (Novell gewann einen Prozess zu dem Thema, siehe unten). Siehe dazu auch: SCO gegen Linux.
Digital Research wechselte zu Caldera. Mit dem WordPerfect Office war Novell recht glücklos; es verlor zunehmend Marktanteile. Während die dazugehörige Groupware GroupWise als eigenständiges Produkt von Novell vertrieben wird, ging der Rest des WordPerfect Office, bestehend aus WordPerfect, Presentations und Quattro Pro, an Corel.
Ab 2001
Im Juli 2001 kaufte Novell das Consulting-Unternehmen Cambridge Technology Partners, um es zu seiner Verkaufsabteilung zu machen. Der CEO dieser Firma, Jack Messman, wurde bald Chef von Novell.
Am 4. August 2003 gab Novell den Kauf des 1999 gegründeten Softwareherstellers Ximian bekannt. Ximian war mit Open Source Software auf dem Markt und bot unter anderem einen Desktop für verschiedene Linux-Distributionen an.
Novell gab am 4. November 2003 die Übernahme der Suse Linux AG zum Preis von 210 Millionen US-Dollar bekannt.[2] Die Transaktion wurde im Februar 2004 abgeschlossen. Die Suse Linux AG wurde dabei in eine GmbH umgewandelt und als Tochterunternehmen vollständig in das Partner- und Vertriebsnetz von Novell integriert.[3] Damit wurde Novell zu einem der größten Anbieter für Lösungen um das freie Betriebssystem Linux.
Im März 2005 gab Novell den OES (Open Enterprise Server) frei. Dieser umfasst gleichermaßen NetWare und den Suse Enterprise Server und bietet Novell-Bestandskunden die Möglichkeit einer allmählichen Migration hin zu Linux. Ferner erfolgte im Juli 2005 eine massive Unterstützung der Open-Source-Gemeinde durch Novell. Durch die betriebssystemunabhängige .NET-Entwicklungsumgebung Mono und durch Evolution bietet Novell weitere Migrationslösungen zu Linux an. Ebenfalls ist Novell an der Entwicklung von OpenOffice.org beteiligt. Am Ende des Geschäftsjahres 2005 musste Novell jedoch Umsatzeinbußen hinnehmen und kündigte umfangreiche Umstrukturierungsmaßnahmen an, die auch Entlassungen von Mitarbeitern einschlossen. Ferner verließ einer der Mitbegründer von Suse das Unternehmen,[4] der aber mittlerweile wieder zu Novell zurückkehrte.
Seit 2007 kooperiert Microsoft mit Novell, das die Linux-Distribution Suse vertreibt. Microsoft kann seinen Kunden Suse Linux Enterprise Server (SLES) empfehlen, wenn ein Kunde das möchte. Im August 2007 gewann Novell einen Prozess gegen SCO. Novell wurde das Copyright an Unix zugesprochen.[5]
Am 22. November 2010 gab Attachmate die nahezu vollständige Übernahme von Novell für 2,2 Milliarden US-Dollar bekannt.[6] Das von Microsoft organisierte [7] und mit Apple, EMC und Oracle gegründete Unternehmen CPTN Holdings LLC übernimmt 882 Patente von Novell.[8]Am 28. April 2011 schloss Attachmate die Übernahme ab. Novell ist seitdem nicht mehr am Nasdaq gelistet.[9]
Produkte
Novell bietet und bot eine Reihe von Softwareprodukten für Unternehmen an. Dazu gehören unter anderem
- die Unified Communications Lösung Novell Teaming + Conferencing,
- der Verzeichnisdienst eDirectory (ehemals Novell Directory Services, (NDS)),
- das Identitätsmanagement (IDM, Identity Manager), welches das Verzeichnis mit anderen Anwendungen verknüpfen kann (in Konkurrenz u. a. zu IBMs Tivoli oder Microsofts MIIS),
- die Computer-System-Management-Suite Novell ZENworks,
- das Serverbetriebssystem NetWare,
- das Serverbetriebssystem SUSE Linux Enterprise Server,
- der SUSE Linux Enterprise Desktop,
- das E-Mail und Groupwareprogramm GroupWise,
- die Community Linux-Distribution openSUSE
- die Peer-to-Peer-Netzwerksoftware Personal NetWare, auch NetWare Lite genannt, zum direkten Datenaustausch zwischen Arbeitsplatzrechnern
- das Client-Server-System Novell iFolder, um auf einfache Weise Dateien auf mehreren Computern synchron zu halten.
Während früher der Fokus auf dem Serverbetriebssystem NetWare lag, liegt er heutzutage auf den Linux-Produkten, auf dem Verzeichnisdienst und dem Identitätsmanagement.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ a b Novell, Inc.: Geschäftsbericht 2009. Abgerufen am 14. April 2010 (PDF, englisch).
- ↑ Oliver Diedrich: Netzwerkspezialist Novell kauft Linux-Distributor SuSE auf heise.de, 4. November 2003
- ↑ Markus Pflugbeil: Suse und Novell in der Wikipedia in einem Blog als Antwort auf eine Anfrage zu verschiedenen Daten, 12. Dezember 2005
- ↑ Oliver Diedrich: Suse-Gründer verlässt Novell auf heise.de, 9. November 2005
- ↑ Detlef Borchers: SCO vs. Linux: Schwere Schlappe für SCO im Streit um Unix-Rechte auf heise.de, 11. August 2007
- ↑ http://www.attachmate.com/nov-22-2010.htm
- ↑ http://www.computerwoche.de/software/software-infrastruktur/2358452/
- ↑ United States Securities And Exchange Commission: Form 8-K, abgerufen am 23. November 2010
- ↑ http://www.zdnet.de/news/wirtschaft_unternehmen_business_attachmate_schliesst_novell_uebernahme_ab_story-39001020-41552318-1.htm
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