- Noviomagus Regnorum
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Noviomagus Regnorum (auch Noviomagus Reginorum oder Noviomagus Regnensium) war eine römische Stadt im Süden des heutigen England. Sie lag an der Stelle des heutigen Chichester in der Grafschaft West Sussex und war Hauptort des keltischen Stammes der Regni, auch Regnentes genannt.
Der Beginn der Ortsgeschichte ist nicht gesichert. Bei Ausgrabungen im heutigen Stadtgebiet fanden sich Holzbauten und keltische Münzen, darunter die eines Königs Verica, die eine eisenzeitliche Vorgängersiedlung andeuten, doch nicht wirklich belegen. Es wird vermutet, dass die erste römische Besiedlung militärischer Natur war, doch sind die Belege mager. Die Stadt war vielleicht in der Folgezeit die Residenz des Vasallenkönigs Tiberius Claudius Cogidubnus, jedenfalls fand sich hier eine Inschrift mit seinem Namen und die Erwähnung des Baues eines Tempels für Neptun und Minerva.
In flavischer Zeit (nach 70 v. Chr.) scheint der Ort dann systematisch zu einer römischen Stadt im Rang einer civitas ausgebaut worden zu sein. Der Ort erhielt sich rechtwinklig kreuzende Straßen. Wegen der heutigen Bebauung des Stadtgebietes sind aber nur wenige Gebäude gut bekannt. Einige Wohnbauten aus Stein und Holz konnten bei Grabungen angeschnitten werden. Es fanden sich einige Mosaikfußböden. Im Zentrum der Stadt befand sich wahrscheinlich ein Forum. Westlich davon konnten Teile von großen Thermen ausgegraben werden. Außerhalb der Siedlung, die einen ungefähr trapezförmigen Grundriss hatte und von einer Mauer umgeben war, gab es ein Amphitheater. Es konnten mehrere Tore nachgewiesen werden. Außerhalb der Mauern fanden sich Grabstätten.
Noviomagus Regnorum scheint im 5. Jahrhundert, also nach Abzug der Römer, völlig aufgegeben worden zu sein. Bisher fehlen Belege für eine Siedlungskontinuität von der Antike zum Mittelalter, obwohl der Ort im frühen Mittelalter eine gewisse Bedeutung hatte und auch der antike Stadtplan im heutigen Strassenplan wiederzufinden ist.
Literatur
- John Wacher: The Towns of Roman Britain, Routledge, London/New York 1997, S. 255-271 ISBN 0-415-17041-9
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