- Nullsubjekt
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Mit Nullsubjekt, vor allem in dem Begriff „Null-Subjekt-Parameter“ (= Pro-Drop-Parameter) der Generativen Grammatik, wird die Tatsache angesprochen, dass in Sätzen keineswegs immer ein Subjekt im Nominativ enthalten sein muss. Dies sind dann Sätze mit Nullsubjekt (vgl. dazu das Stichwort „Subjektlosigkeit“ in Glück 2005). Beispiele für dieses Phänomen findet man im Deutschen bei Konstruktionen mit Empfindungsverben: „Mir ist kalt.“, „Dich friert.“, „Ihn fröstelt.“ Man kann zwar in solchen Fällen ein Scheinsubjekt „es“ einfügen; sie sind aber auch ohne dieses formale Subjekt grammatisch korrekt. In Pro-Drop-Sprachen ist die Subjektposition außerdem nicht zwangsweise gefüllt.
Anmerkung: Begriffe mit „Null-“ als Wortbestandteil werden in der Linguistik gelegentlich genutzt, um Erscheinungen der Grammatik, die in der Regel durch Wortteile oder Wörter ausgedrückt werden, auch dann zu erfassen, wenn sie einmal fehlen: Nullableitung, Nullallomorph, Nullartikel, Nullelement, Nullmorphem.
Literatur
- Hadumod Bußmann: Lexikon der Sprachwissenschaft. 3. aktualisierte und erweiterte Auflage. Kröner, Stuttgart 2002, ISBN 3-520-45203-0.
- Helmut Glück (Hrsg.), unter Mitarbeit von Friederike Schmöe: Metzler-Lexikon Sprache. 3. neubearbeitete Auflage. Metzler, Stuttgart u. a. 2005, ISBN 3-476-02056-8.
Weblinks
Wiktionary: Nullsubjekt – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
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