- Nullwachstum
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Nullwachstum bezeichnet schlagwortartig eine Situation ohne Wirtschaftswachstum, das heißt, dass sich das Bruttoinlandsprodukt, verglichen über einen bestimmten Zeitraum, nicht ändert (→Stagnation).
Bei steigender Produktivität in einer Volkswirtschaft wird davon ausgegangen, dass Nullwachstum zu sinkender Beschäftigung und sinkenden Einnahmen in den Renten- und Sozialkassen führt.
Negativwachstum bezeichnet ein negatives Wirtschaftswachstum.
Die frühe grüne Bewegung der 1980er-Jahre führte die Forderung nach Nullwachstum in ihren Parteiprogrammen, um den natürlichen Ressourcen-Verbrauch und die Umweltbelastung einzudämmen. Nullwachstum sei keineswegs Stagnation, sondern nur die Kappung der wenigen Prozente, die das Sozialprodukt jährlich zunimmt. Aufgrund der obgenannten Produktivitäts/Beschäftigungs-Regel (Stichwort: Produktions-Automatisierung) wandelte sich die Nullwachstums-Forderung im Verlauf der 1990er-Jahre in die Forderung nach Ressourcen-Besteuerung („Energie statt Arbeit besteuern“) um, worin ebenfalls eine tendenzielle Zielverwirklichung erwartet wird.
Quellen
- H.C. Binswanger et al.: Wege aus der Wohlstandsfalle (NAWU-Report), 1978
- K. Backhaus/H. Bonus: Die Beschleunigungsfalle oder der Triumph der Schildkröte, 1994
Siehe auch
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