- Nærøyfjord
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60.9436111111116.9313888888889Koordinaten: 60° 56′ 37″ N, 6° 55′ 53″ O
Der Nærøyfjord ist ein Fjord in Norwegen in der Kommune Aurland. Er ist ein Nebenarm des Sognefjords und ist 17 Kilometer lang. Der Fjord wird wegen seiner spektakulären Landschaft häufig besucht. In den Sommermonaten fahren auch größere Touristenschiffe durch den engen Fjord bis zum Ort Gudvangen am Ende des Fjordes. Zusammen mit dem Geirangerfjord wurde der Nærøyfjord am 14. Juli 2005 in die Liste der Weltnaturerbe der UNESCO aufgenommen.
Inhaltsverzeichnis
Geografie, Landschaft und Geologie
Vor rund 2,5 Mio. Jahren schürften Flüsse tiefe Kerbtäler entlang geologischer Schwachstellen aus. Die Fjorde dieser Gegend entstanden, als die Gletscher der Quartäreiszeit diese Täler zu großen Trogtälern, mit außergewöhnlich hohen und steilen Felswänden formten, in denen sich nach dem Ende der Eiszeit Meerwasser ansammelte.
Der Fjord ist geprägt durch die bis zu 1760 Meter hohen, steilen Felswände, die den Fjord auf beiden Seiten einrahmen. An der engsten Stelle ist der Fjord nur 250 Meter breit. Auf Grund von Steinschlaggefahr dürfen große Schiffe das Horn während der Durchfahrt durch die engste Stelle nicht benutzen.
Flora und Fauna
Charakteristisch für den Fjord sind seine variierenden Landschaftstypen, vom Hochgebirge beim Fresvikgletscher über Hochalmen bis zu den Laubwald bewachsenen, geschützten Buchten. Der Artenreichtum der Pflanzenwelt ergibt sich durch die vielen unterschiedlichen Lebensräume sowie dem außergewöhnlich milden Klima. Die ehemals kultivierten Landstücke bieten einen weiteren besonderen Lebensraum für einige Pflanzen. Eine der seltensten Pflanzen in der Gegend des Fjordes ist der arktische Mohn
Nicht zuletzt aufgrund der Pflanzenvielfalt leben in und um den Nærøyfjord zahlreiche Säugetiere wie Bergrentiere, Elche, Hirsche, Rehe, Polarfüchse, Luchse, Otter, Lemminge und Schweinswale aber auch Fische, Insekten und über 100 Vogelarten, darunter der Weißrückenspecht und viele andere See-, Wat-, Wald-, und Hochgebirgsvögel. Nicht wenige Tiere stehen auf der roten Liste gefährdeter Arten.
Kulturgeschichte
Als die Gletscher in dieser Gegend vor rund 10.000 Jahren abschmolzen, fanden sich auch die ersten Siedler ein. Anhand von Tierfanggräbern und Jagdverstecken konnte man die große Bedeutung der Rentierjagd zu dieser Zeit belegen.
Auf beiden Seiten des Fjordes liegen einige wenige kleine Siedlungen und Höfe die ausschließlich vom Wasser aus zu erreichen sind. Am westlichen Ufer befindet sich Bakka mit der 1859 erbauten Kirche.
UNESCO-Weltnaturerbe
Zusammen mit dem Geirangerfjord wurde der Nærøyfjord 2005 zum UNESCO-Weltnaturerbe "Westnorwegische Fjorde" (norw.: " Vestnorsk fjordlandskap") erklärt. Begründet liegt dies in der Erfüllung gleich zweier naturschutzfachlicher Kriterien, da das Gebiet eine einzigartige Naturvielfalt, welche durch die Symbiose von Meer und Hochgebirge entstand, und eine weitestgehend von menschlichen Eingriffen unbeeinflusste Landschaft aufweist.
Das 1227km² (davon 107km² Wasserfläche) große Gebiet schließt die inneren Bereiche der Fjorde mit ein, die sich bis zu dem zentralen Gebirgsmassiv hinstrecken, welches Ostnorwegen geografisch von Westnorwegen trennt. Das Teilgebiet um den Geirangerfjord hat eine Größe von 518km², das des Nærøyfjord eine Fläche von 709km².
Das UNESCO-Komitee begründete die Entscheidung zur Aufnahme der Fjorde folgendermaßen:
"Die Westnorwegischen Fjorde repräsentieren klassische und vor allem besonders gut ausgeprägte Fjordtypen, die als typisches Beispiel für alle Fjorde der Welt anzusehen sind. Deren Mächtigkeit und Erhabenheit ist vergleichbar mit anderen Fjorden, die bereits in die Welterbeliste aufgenommen worden sind. Des weiteren zeichnen sie sich durch ihre besonderen klimatischen und geologischen Verhältnisse aus. Das Gebiet weist alle Elemente der Prozesse zur Bildung zweier der längsten und tiefsten Fjorde der Welt auf.
Nærøy-und Geirangerfjord gelten als die mit Abstand schönsten Fjordlandschaften der Welt. Deren erhabene Natur kommt durch die schmalen, steil abfallenden Talwände zum Ausdruck, die sich von 500 m unter dem Meeresspiegel bis zu 1.400 m über dem Meeresspiegel erstrecken. Zahlreiche Wasserfälle stürzen sich die extrem steilen Felswände herab, und zahllose Wildbäche fließen von schneebedeckten Gipfeln, Gletschern und Gletscherseen durch Laub- und Nadelwälder hinunter in den Fjord. Die Vielfalt weiterer Naturphänomene zu Wasser und Land, wie unterseeische Moränen und Meeressäugetiere, verstärken das Naturerlebnis. Überreste alter, jetzt verlassener Bauernhöfe und Almhütten geben der dramatischen Naturlandschaft eine kulturelle Dimension die den Wert dieses Gebietes unterstützen und verstärken."
Weblinks
Commons: Nærøyfjord – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienStabkirche von Urnes | Bryggen (Hafenstadt von Bergen) | Stadt und Bergwerke von Røros | Felszeichnungen von Alta | Vega-Archipel | Struve-Bogen | Geirangerfjord | Nærøyfjord
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