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Das Orbiter Boom Sensor System (OBSS, dt. Orbiter-Auslegersensorsystem) ist ein 15,33 Meter langer Ausleger mit einer Vielzahl von Instrumenten, der an das Remote Manipulator System (Canadarm) des Space Shuttles angebracht wird.
Es wurde von der NASA zur Shuttle-Mission STS-114 eingeführt. Diese war die erste Mission des Space Shuttles nach dem Columbia-Unglück, bei dem ein Schaden am Hitzeschild (Thermal Protection System, TPS) zum Verglühen der Raumfähre und dem Tod der Besatzung führte. Um einer Wiederholung dieser Katastrophe vorzubeugen, wurde unter anderem das OBSS eingeführt, das der Besatzung die Inspektion des TPS im All ermöglicht.
Sollte bei solch einer Inspektion ein Schaden festgestellt werden, kann die Crew diesen im Zuge eines Weltraumausstieges beheben. Falls eine Reparatur des Problems im Orbit nicht möglich sein sollte, so ist geplant, das Shuttle zur ISS zu steuern und dort auf das Eintreffen der Rettungsmission STS-3xx zu warten.
Die Instrumente des OBSS beinhalten visuelle Kamerasysteme, den Laser Dynamic Range Imager (LDRI) sowie das Laser Camera System (LCS). Die Sensoren bieten eine Auflösung von wenigen Millimetern und scannen mit einer Geschwindigkeit von rund 63 mm pro Sekunde.
Das OBSS wird routinemäßig benutzt, um die Flügelkanten, die Nase und die Mannschaftskabine des Shuttles nach jedem Start zu überprüfen. Sollten Flugingenieure durch die Kameraaufnahmen des Starts einen potentiellen Schaden an einer anderen Stelle des Orbiters vermuten, so wird auch diese mit Hilfe des OBSS inspiziert.
Bestandteile des Space-Shuttle-SystemsNotwendige Bestandteile: Feststoffraketen · Haupttriebwerke · Außentank · Orbital Maneuvering System · Reaction Control System · Hitzeschutz
Optionale Bestandteile: RMS · Laser Camera System · MFR · LMCC · OBSS · Spacelab · Spacehab
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