Oberbaum-City

Oberbaum-City
Teile der „Oberbaum-City“, gesehen von Osten
Einige Gebäude und der 63 Meter hohe BASF-Glasturm (Narvaturm) der Oberbaum-City, 2005

Als Oberbaum-City wird seit etwa 1999 das Gelände um die ehemalige Narva Lampenfabrik im Ortsteil Berlin-Friedrichshain am U-Bahnhof Warschauer Straße nahe der Oberbaumbrücke nördlich der Spree und östlich bis zur Modersohnstraße bezeichnet.

Die Bebauung des Geländes begann Anfang des 19. Jahrhunderts mit dem ersten Berliner „Wasserwerk vor dem Stralauer Thor“. Als dieses um 1893 seinen Betrieb einstellte, kaufte die Auer-Gesellschaft (Deutsche Gasglühlicht AG) das Areal und ließ zwischen 1907 und 1912 Produktions- und Verwaltungsgebäude nach Entwürfen von Theodor Kampffmeyer errichten. Nach der Gründung der Osram GmbH entwickelte sich aus dem Auer-Werk an diesem Standort der Produzent von weltweit gefragten Glühlampen.

Nach Gebäude-Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg und den nachfolgenden Instandsetzungen erhielt das Hauptgebäude zusätzlich einen fünfetagigen gläsernen Turm, der für Langzeitversuche der Leuchtmittel genutzt wurde. Ab 1949 gingen die früheren Osram-Gebäude in Volkseigentum über; es entstand das Berliner Glühlampenwerk mit dem Ehrennamen „Rosa Luxemburg“, das 1969 mit anderen Leuchtmittel-Produzenten zum Kombinat NARVA zusammengeschlossen wurde. Der gesamte Gebäudekomplex wurde bald im Berliner Volksmund „Lampenstadt“ genannt.

Nach der vollständiger Einstellung der Produktion und Auslagerung von großen Aktenbeständen ab 1992 wurden die bestehenden Altbauten mit ihren denkmalgeschützten Fassaden vollständig entkernt und unter der Leitung des Architektenbüros Reichel und Stauth (Braunschweig) erweitert und umgebaut. Dabei konnte die alte Bausubstanz mit ihren historischen Fassaden bei gleichzeitigem Neubau einer Stahl- und Stahlverbund-Konstruktion erhalten werden.

Heute ist die Oberbaum-City ein Büro- und Geschäftsquartier mit etwa 70 ansässigen Firmen. Verwaltet und vermarktet wird die Oberbaum-City von der HVB Immobilien AG, einer Tochter der UniCredit Bank AG (HypoVereinsbank). In mehreren noch bestehenden Freiflächen wird weiteres Bebauungspotential gesehen.

Literatur

  • Bauen mit Stahl, Dokumentation 606 – Neufassung 2001, Stahlbauten in Berlin. Hrsg. Bauen mit Stahl e. V., Düsseldorf, 2001; S. 13
  • Die Bau- und Kunstdenkmale in der DDR, Berlin, Band I, Seiten 466/467; Institut für Denkmalpflege im Henschelverlag, 1984

Weblinks

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