- Bahnhof Berlin Warschauer Straße
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Der Bahnhof Berlin Warschauer Straße ist ein Umsteigebahnhof im Berliner Ortsteil Friedrichshain des Bezirks Friedrichshain-Kreuzberg. Der S-Bahnhof Warschauer Straße befindet sich unterhalb der Warschauer Brücke, der U-Bahnhof Warschauer Straße dagegen oberhalb der Warschauer Brücke parallel zur Warschauer Straße und dem Industriepalast. Zusätzlich endet die vom Frankfurter Tor kommende Straßenbahn neben dem U-Bahnhof. An dem Knotenpunkt Warschauer Straße – er beinhaltet U-Bahn, S-Bahn und Straßenbahn – steigen täglich mehr als 50.000 Menschen um.[1]
Inhaltsverzeichnis
S-Bahnhof
Der S-Bahnhof Warschauer Straße befindet sich am östlichen Ende der Warschauer Brücke. An dieser Stelle stand bereits von 1884 bis 1903 das erste Bahnhofsgebäude, das von 1903 bis 1924 von einem Gebäude an der gegenüberliegenden Seite abgelöst wurde. 1924 wurde am ursprünglichen Standort ein neues Empfangsgebäude aufgebaut, konstruiert von Richard Brademann. Mit der Zerstörung der Brücke 1945 wurde dieses Gebäude stark beschädigt und anschließend in veränderter Weise wiederaufgebaut.
Im Jahr 1983 wurde die Station renoviert. Am 20. Dezember 1986 bekam der Bahnhof einen dritten Bahnsteig, um insbesondere die Kapazität aus den Neubaugebieten im Nordosten der Stadt (Neu-Hohenschönhausen und Marzahn) ins Stadtzentrum zu erhöhen. Allerdings erfolgte zu keiner Zeit eine gründliche Instandsetzung der Anlagen, sodass seit Ende 2004 der marode Bahnhof grundlegend saniert wird. Das alte Empfangsgebäude und die Bahnsteigzugänge wurden bis April 2005 weitgehend beseitigt. Provisorische Treppen ermöglichen momentan den Zugang zu den Bahnsteigen der S-Bahn. Bei einem Gleis ist eine Spanische Lösung vorhanden.
Der endgültige Neubau der Station soll jedoch erst zwischen 2009 und 2012 erfolgen, da der Bau an den Ausbau des Bahnhofs Ostkreuz gekoppelt ist.
U-Bahnhof
Der U-Bahnhof an der Warschauer Brücke wurde am 17. August 1902 in Betrieb genommen, errichtet von Paul Wittig im Auftrag der Firma Siemens & Halske. Sie stellte den Endbahnhof der ersten Berliner Untergrund- und Hochbahnlinie, der heutigen U1, dar. Der Bahnhof besteht aus 360 Meter langen und 26 Meter breiten gemauerten Viadukten, in denen Läden, Werkstätten und Geschäftsräume untergebracht wurden. Mit dem Mauerbau im Jahr 1961 wurde der Bahnhof stillgelegt und die Räume in Lagerräume umgewandelt, unter anderem für das Berliner Glühlampenwerk Narva.
Nach der Wiedervereinigung wurde der Bahnhof nach denkmalpflegerischen Gesichtspunkten restauriert, in U-Bahnhof Warschauer Straße umbenannt und am 14. Oktober 1995 wieder in Betrieb genommen.
Geplant ist, die U-Bahn-Station Warschauer Straße über die S-Bahn-Station zu verlegen. Diese Verlagerung würde nach offiziellen Angaben die Fahrgastzahlen um 50 Prozent steigern. Allerdings wird der Umbau nach BVG-Schätzungen etwa 25 Mio. Euro kosten und mit der Verschiebung kann nicht vor 2015 begonnen werden.[1]
Straßenbahn
Die Straßenbahn auf der Warschauer Straße zwischen der Station Warschauer Brücke und dem Zentralviehhof, bei der Eröffnung „Flachbahn“ genannt, ist insofern eine Besonderheit, als sie zunächst ebenfalls von der Hochbahngesellschaft betrieben wurde und nicht von einer der vielen Straßenbahngesellschaften. Ursprünglich sollte die Hochbahn durch die Warschauer Straße weiter nach Norden geführt werden. Dazu kam es jedoch bis heute nicht. Bedingt durch die Konfrontation zwischen Ost und West fuhr die Straßenbahn bereits seit 1953 nicht mehr über die Oberbaumbrücke, ein Übergang war allerdings noch möglich. Deshalb ließen die Ost-Berliner Verkehrsbetriebe um die Revaler Straße, also nördlich des Bahnhofs Warschauer Straße, eine Wendeschleife für die Straßenbahn anlegen, sodass auf den Einsatz von Zweirichtungsstraßenbahnen verzichtet werden konnte.
Mit dem Fall der Mauer und der Wiedervereinigung Berlins und Deutschlands nahm der Berliner Senat auch wieder die Pläne auf, das Straßenbahnnetz in Richtung West-Berlin auszudehnen. Als einen ersten Schritt ließ der Senat zum 18. Mai 2000 die Straßenbahnstrecke von der Warschauer Straße über die Brücke bis zum U-Bahnhof führen. Ursprünglich war ein rascher Weiterbau in Richtung Hermannplatz geplant, sodass die BVG dort eine Stumpfendstelle als Zwischenlösung bauen ließ. Bedingt durch die Finanzschwierigkeiten des Landes Berlin, sind die Pläne für die Straßenbahn zum Hermannplatz zunächst verschoben, der Einsatz von Zweirichtungsstraßenbahnen ist dagegen nun unablässig geworden.
Linienübersicht
Der Bahnhof wird von den S-Bahn-Linien S3, S5, S7 und S75 sowie der U-Bahn-Linie U1 bedient. Neben den Straßenbahn-Linien M10 und M13 besteht auch eine Umsteigemöglichkeit zum Omnibus.
Weblinks
Commons: Bahnhof Berlin Warschauer Straße – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- BVG-Umgebungsplan des Bahnhofes (pdf-Datei, 47 KB)
- Bilder des U-Bahnhofes bei untergrundbahn-berlin.de
- S-Bahnhof Warschauer Straße bei stadtschnellbahn-berlin.de
- Broschüre der Deutschen Bahn zum Umbau der Bahnhöfe Ostkreuz und Warschauer Straße (pdf, 3,68 MB)
- Eintrag in der Berliner Landesdenkmalliste: U-Bahnhof Warschauer Straße
Einzelnachweise
- ↑ a b Die Welt: Warschauer Straße: Mehr als 50.000 Fahrgäste täglich, 19. Januar 2006
52.50622313.450305Koordinaten: 52° 30′ 22″ N, 13° 27′ 1″ OKategorien:- Bahnhof in Berlin
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