- Odendaal-Plan
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Der Odendaal-Plan ist das namibische Pendant zur Homeland-Politik der Südafrikanischen Union.
Er basiert auf der Apartheidspolitik und des darin zum Ausdruck kommenden offiziellen Prinzips der "getrennten Entwicklung". Tatsächlich jedoch war er dazu gedacht, die schwarze Bevölkerungsmehrheit durch Zuweisung von stammesbezogenen Reservatsgebieten - den sogenannten Homelands - zu teilen, in einer allumfassenden Abhängigkeit von der weißen Regierung zu halten und damit die Vormachtstellung der weißen Bevölkerungsminderheit zu sichern.
In den 1960er Jahren wurde die Odendaal-Kommission gegründet mit dem Ziel, auch in Südwestafrika, dem heutigen Namibia, für die einzelnen Volksstämme Homelands einzurichten und zu besiedeln. Der danach benannte Plan wies der schwarzen und farbigen Bevölkerung nach Stämmen getrennt circa 40% des Gesamtstaatsgebietes zu - nämlich das Kaokoland, das Damaraland, das Ovamboland, das Kavangoland, das Buschmannland, das Ost- und West-Hereroland, das Basterland und das Namaland. Fast 50% des Landes jedoch wurden der weißen Bevölkerung, die lediglich 8 % der Gesamtbevölkerung ausmachte, zugestanden.
Mit der Selbständigkeit Namibias im Jahre 1990 wurden die Homelands sofort abgeschafft, gleichwohl ist die damit verbundene Landverteilung bis heute nahezu unangetastet geblieben und zu einem anhaltenden Streitpunkt der namibischen Innenpolitik geworden.
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