- Homelands in Südwestafrika
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Die Gründung von Homelands in Südwestafrika wurde 1964 im Odendaal-Plan vorgeschlagen, der Empfehlungen zur infrastrukturellen und wirtschaftlichen Entwicklung von Südwestafrika (heute: Namibia) enthielt. Er war das Gegenstück zur Homeland-Politik der Südafrikanischen Union.
Geschichte
1962 wurde die Odendaal-Kommission gegründet mit dem vordergründigen Ziel, die wirtschaftliche Entwicklung Südwestafrikas voranzutreiben. Hauptinhalt war die Einrichtung von Homelands für die einzelnen Ethnien und die Umsiedlung ihrer Angehörigen. Der nach dem Kommisssionsvorsitzenden Fox Odendaal benannte Plan wies der schwarzen und farbigen Bevölkerung nach Stämmen getrennt circa 40 % des Gesamtstaatsgebietes zu. Fast 50 % des Landes jedoch wurden der weißen Bevölkerung, die lediglich 8 % der Gesamtbevölkerung ausmachte, zugestanden.
Der Plan basierte auf der Apartheidspolitik und dem darin zum Ausdruck kommenden offiziellen Prinzip der „getrennten Entwicklung“. Tatsächlich jedoch war er dazu gedacht, die schwarze Bevölkerungsmehrheit durch Zuweisung von stammesbezogenen Reservatsgebieten – den sogenannten Homelands – zu spalten, in Abhängigkeit von der weißen Regierung zu halten und damit die Vormachtstellung der weißen Bevölkerungsminderheit zu sichern.
Die ersten Homelands in Südwestafrika wurden ab 1968 eingerichtet. Von den insgesamt zehn Homelands in Südwestafrika erhielten drei einen Autonomiestatus: Ostcaprivi (ab 1976 Lozi), Kavangoland und Ovamboland.
Mit der Selbständigkeit Namibias im Jahre 1990 wurden die Homelands abgeschafft, gleichwohl ist die damit verbundene Landverteilung bis heute nahezu unangetastet geblieben und zu einem anhaltenden Streitpunkt der namibischen Innenpolitik geworden.
Südwestafrikanische Homelands
Name Flagge Gründung Ethnie Bevölkerung
(1964)Fläche Hauptstadt Buschmannland 1970 San 12.000 23.927 km² Tsumkwe Damaraland 1970 Damara 44.000 47.990 km² Okombahe Hereroland 1968 Herero 44.000 58.997 km² Okahandja Kaokoland 1970 Himba 5.000 48.982 km² Opuwo Kavangoland 1970
Autonomie: 1973Kavango 28.000 41.701 km² Rundu Namaland 1980 Nama 35.000 21.677 km² Keetmanshoop Ostcaprivi
ab 1976 Lozi
1972
Autonomie: 1976Lozi Katima Mulilo Ovamboland 1968
Autonomie: 1973Ovambo 239.000 Ondangwa Rehoboth
auch: Basterland1976 Baster 21.439
(1991)13.860 km² Rehoboth Tswanaland 1968 Batswana 10.000 1.554 km² Aminuis Ehemalige Homelands in SüdwestafrikaBuschmannland | Damaraland | Hereroland | Kaokoland | Kavangoland * | Namaland | Ovamboland * | Ostcaprivi * | Rehoboth | Tswanaland
* Teilautonomer Status
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