Omeis

Omeis

Magnus Daniel Omeis (* 6. September 1646 in Nürnberg; † 22. November 1708 in Altdorf bei Nürnberg) war ein deutscher Dichter und Philosoph des Barock. Als Professor für Rhetorik, Poesie und Moral lehrte er an der Universität Altdorf, stand darüber hinaus ab 1697 unter dem Pseudonym Damon II. dem Pegnesischen Blumenorden vor, einer von Georg Philipp Harsdörffer gegründeten Sprach- und Literaturgesellschaft mit bukolischem Hintergrund. Von 1697 bis zu seinem Tod wirkte Omeis als vierter Präsident des Ordens.

Leben und Werk

Omeis, Sohn des Diakons der Nürnberger Kirche St. Sebald, studierte zunächst Philosophie, später dann Theologie an der Altdorfina. 1667 erwarb er die Magisterwürde, ein Jahr später wurde er von Sigmund von Birken in den Pegnesischen Blumenorden aufgenommen. Nach Jahren der Arbeit als Hofmeister (u.a. in Wien) wurde er 1674 zum Professor berufen. Während seiner langen akademischen Laufbahn war Omeis mehrere Jahre lang Dekan der Philosophischen Fakultät in Altdorf, wurde außerdem zweimal zum Rektor ebendieser Hochschule gewählt.

Der größte Teil seines Werkes ist (moral-)philosophischer Natur: Die 1669 veröffentlichte Ethica Platonica etwa beschäftigt sich mit den Grundsätzen des Platonismus, andere Schriften tragen Titel wie De voluptate, De parsimonia oder De aequitate. Omeis' Poetik Gründliche Anleitung zur teutschen accuraten Reim- und Dichtkunst (Nürnberg 1704) hingegen versucht Regeln für eine deutsche Literatursprache zu etablieren und zeichnet dabei ein Bild vom Sprachbegriff und den orthographischen Gebräuchen des Blumenordens.

1677 heiratete Omeis die in Spanien geborene Maria Rostia, die ebenfalls Mitglied des Blumenordens war. Er starb 1708 im Alter von 62 Jahren in Altdorf.

Weblinks

Siehe auch: Pegnesischer Blumenorden, Universität Altdorf


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать курсовую

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Omeis — Omeis,   Magnus Daniel, Schriftsteller, * Nürnberg 6. 9. 1646, ✝ Altdorf bei Nürnberg 22. 11. 1708; 1667 Mitglied (als »Norischer Damon«), ab 1697 Oberhirte des Nürnberger Dichterkreises; seit 1674 Professor der Poesie, Beredsamkeit und Moral in… …   Universal-Lexikon

  • Omeis, der — [O:mais] Ameise …   Bayrische Wörterbuch von Rupert Frank

  • Magnus Daniel Omeis — (* 6. September 1646 in Nürnberg; † 22. November 1708 in Altdorf bei Nürnberg) war ein deutscher Dichter und Philosoph des Barock. Als Professor für Rhetorik, Poesie und Moral lehrte er an der Universität Altdorf, stand darüber hinaus ab 1697… …   Deutsch Wikipedia

  • Fvriae — FVRIAE, árum, (⇒ Tab. I.) 1 §. Namen. Diesen haben sie von Furor, die Raserey, von welcher böse Leute durch ihr böses Gewissen umgetrieben werden; Nat. Com. l. III. c. 10. oder auch von dem ebräischen Worte fara, Rache, welche sie an den Bösen… …   Gründliches mythologisches Lexikon

  • Münzstätte Dresden — Kurfürstentum Sachsen, August, Kurfürst von Sachsen: Reichstaler 1575, Münzstätte Dresden, Mmz. HB, Münzmeister Hans Biener, Prägung nach dem Reichsfuß (1571–1667) …   Deutsch Wikipedia

  • Academia norica — Die Nürnbergische Universität Altdorf (1714) Die Universität Altdorf (auch: Altdorfina oder noch Academia norica) ist die ehemalige Hochschule der Reichsstadt Nürnberg in Altdorf bei Nürnberg, die 1575 als Akademie eingeweiht und erst 1622 zur… …   Deutsch Wikipedia

  • Blumenorden — Der Pegnesische Blumenorden (Abk. P.Bl.O.; lat. Societas Florigerae ad Pegnensum) ist eine 1644 gegründete Nürnberger Sprach und Literaturgesellschaft, der ununterbrochen bis heute besteht. Der Name bezieht sich auf den Nürnberg durchziehenden… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste Schriftsteller (international) — Hier finden Sie eine Liste bekannter Dichter und Schriftsteller – bitte Kurzbeschreibungen, die eine Zeile nicht überschreiten, ergänzen. (Nicht verlinkte Personen bitte nötigenfalls in die Liste der Autoren eintragen.) A Ivar Aasen (1813–1896),… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Biografien/Om — Biografien: A B C D E F G H I J K L M N O P Q …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Mitglieder des Pegnesischen Blumenordens — Gründungsmitglied Harsdörffer (Ordensname Strephon) Die Liste der Mitglieder des Pegnesischen Blumenordens reicht über fünf Jahrhunderte, von der Gründung des Ordens 1644 bis in die Gegenwart. Der Ordensname (früher Hirtenname) wurde lediglich… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”