Ondřejov u Prahy

Ondřejov u Prahy
Ondřejov
Wappen von ????
Ondřejov u Prahy (Tschechien)
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Basisdaten
Staat: Tschechien
Region: Středočeský kraj
Bezirk: Praha-východ
Fläche: 1816 ha
Geographische Lage: 49° 54′ N, 14° 47′ O49.90527777777814.781666666667467Koordinaten: 49° 54′ 19″ N, 14° 46′ 54″ O
Höhe: 467 m n.m.
Einwohner: 1.318 (1. Jan. 2011) [1]
Postleitzahl: 251 65 – 251 66
Kfz-Kennzeichen: S
Verkehr
Straße: Mnichovice - Sázava
Nächster int. Flughafen: Flughafen Prag
Struktur
Status: Gemeinde
Ortsteile: 3
Verwaltung
Bürgermeister: Martin Macháček (Stand: 2008)
Adresse: Průběžná 274
251 65 Ondřejov
Gemeindenummer: 538582
Website: www.obecondrejov.cz

Ondřejov (deutsch Ondrejow), ist eine Gemeinde in Tschechien. Sie liegt 13 Kilometer südöstlich von Říčany und gehört zum Okres Praha-východ.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Pražskástraße

Ondřejov befindet sich im Mittelböhmischen Bergland am südlichen Fuße der Hügel Manda (532 m) und Pecný (545 m). Östlich erhebt sich der Chlum (481 m) und im Süden der Břeský vrch (476 m).

Nachbarorte sind Třemblat und Zvánovice im Norden, Kostelní Střimelice im Nordosten, Hradové Střimelice im Osten, Růženín im Südosten, Chocerady, Hvězdonice und Kaliště im Süden, Lensedly im Südwesten, Turkovice und Hrusice im Westen sowie Mnichovice und Myšlín im Nordwesten.

Geschichte

Kirche Simon und Juda

Das Dorf entstand zu Beginn des 13. Jahrhunderts aus dem den Herren von Dubá gehörigen Hof Ondřejóv. Ondřejóv lag am alten Landesteig und ist seit 1352 schriftlich belegt. Im Mittelalter trieb hier der Raubritter Mikuláš Zůl sein Unwesen. Seit dem 14. Jahrhundert galt Ondřejóv als Städtchen. Zur Pfarre Ondřejóv gehörten die Dörfer Kaliště und das im Dreißigjährigen Krieg erloschene Kubětín. Während der Hussitenkriege und auch im Dreißigjährigen Krieg wurde die Gegend geplündert, verwüstet und entvölkert. Zahlreiche der Dörfer erloschen in dieser Zeit. Im Laufe seiner Geschichte gehörte das Dorf dann den Kostka von Postupitz, den Schellenbergern und den Waldsteinern. Am 10. November 1745 erhob Maria Theresia in ihrer Eigenschaft als Königin von Böhmen Ondrejow zum Marktflecken und verlieh dem Ort das Recht zur Abhaltung von vier Jahrmärkten sowie zur Errichtung eines Rathauses.

Nach der Aufhebung der Patrimonialherrschaften bildete Ondrejow ab 1850 eine Gemeinde im Bezirk Český Brod. 1892 eröffnete der Prager Professor Jan Ježek in Ondřejov die erste Wasserheilanstalt in Böhmen. 1898 ließ Josef Jan Frič auf dem Hügel Manda eine Sternwarte errichten. Diese schenkte er 1928 der Prager Karlsuniversität. 1946 kam die Gemeinde zum Okres Říčany; seit 1961 gehört sie zum Okres Praha-východ.

Gemeindegliederung

Die Gemeinde Ondřejov besteht aus den Ortsteilen Ondřejov (Ondrejow), Třemblat (Tremblat) und Turkovice (Turkowitz). Zu Gemeinde gehören die Fluren des wüsten Dorfes Kubětíns sowie die Ansiedlung Hlaváčov (Hlawatschow).

Sehenswürdigkeiten

Hauptteil der Sternwarte, erbaut 1905 von Josef Fanta
  • Kirche Simon und Juda, der ehemals romanische Bau wurde 1667 barock umgestaltet. In den Jahren 1848–1865 und 1876 erfolgten weitere Umbauten.
  • barockes Pfarrhaus, erbaut 1778–1780
  • barocke Bauernhäuser mit Sandsteinportalen
  • Statuen des Hl. Andreas und Johannes von Nepomuk, am Markt
  • Denkmal am Lagerplatz der freiwilligen Studentenlegion im Jahre 1800 vor dem Abmarsch zum Kampf gegen die Napoleonischen Truppen, gestiftet 1846
  • Villa Leonora, Wohnsitz der Opernsängerin Eleonora Ehrenbergová
  • 250-jährige Linde, an der Kirche
  • Sternwarte Ondřejov auf dem Manda, erbaut 1898 bis 1925 durch den Architekten Josef Fanta
  • Sühnestein
  • Arboretum
  • Astronomiemuseum
  • Grablege der Familie Frič

Persönlichkeiten

  • Eleonora Ehrenbergerová (1832–1912), eigentlich Eleonora Gayer von Ehrenberg, die Koloratursängerin gehörte zum Ensemble des Prager Nationaltheater. Sie war die erste Sängerin die die Mařenka in Smetanas Die verkaufte Braut sang und die Rolle prägte. Im Alter bewohnte die Ehrenbergerová die für sie errichtete Villa Leonora unterhalb der Sternwarte, wo sich auch verstarb.
  • Josef Jan Frič (1861–1945), Unternehmer und Gründer der Sternwarte
  • František Nušl (1867–1951), Physiker und Astronom, Direktor der Sternwarte

Einzelnachweise

  1. Český statistický úřad – Die Einwohnerzahlen der tschechischen Gemeinden vom 1. Januar 2011 (XLS, 1,3 MB)

Weblinks

 Commons: Ondřejov – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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