- Velen
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Wappen Deutschlandkarte 51.8938888888896.989722222222257Koordinaten: 51° 54′ N, 6° 59′ OBasisdaten Bundesland: Nordrhein-Westfalen Regierungsbezirk: Münster Kreis: Borken Höhe: 57 m ü. NN Fläche: 70,53 km² Einwohner: 12.978 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 184 Einwohner je km² Postleitzahl: 46342 Vorwahl: 02863 Kfz-Kennzeichen: BOR Gemeindeschlüssel: 05 5 54 064 LOCODE: DE VLN NUTS: DEA34 Gemeindegliederung: 6 Ortsteile Adresse der
Gemeindeverwaltung:Ramsdorfer Str. 19
46342 VelenWebpräsenz: Bürgermeister: Dr. Christian Schulze-Pellengahr (CDU) Lage der Gemeinde Velen im Kreis Borken Die Gemeinde Velen liegt im westlichen Münsterland im Nordwesten des Bundeslands Nordrhein-Westfalen und ist eine kreisangehörige Gemeinde des Kreises Borken im Regierungsbezirk Münster. Im Jahre 2003 erhielt Velen den Titel Staatlich anerkannter Erholungsort vom Regierungspräsidenten in Münster verliehen.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Räumliche Lage
Velen liegt nördlich Der Berge an der Bocholter Aa.
Gemeindegliederung
Die Ortsteile:
- Velen
- Ramsdorf
- Nordvelen (zu Velen)
- Waldvelen (zu Velen)
- Bleking (zu Ramsdorf)
- Holthausen (zu Ramsdorf)
- Ostendorf (zu Ramsdorf)
- Krückling (zu Ramsdorf)
Nachbargemeinden
Velen grenzt an Gescher, Reken, Heiden, Borken und Südlohn.
Geschichte
Erstmalig schriftlich erwähnt werden die heutigen Ortsteile um 890 (Velen) bzw. 1050 (Ramsdorf).
Während Ramsdorf in der Folgezeit vor allem durch die Verleihung der Stadtrechte im Jahre 1319 und den Bau der Burg 1425 den Charakter einer – wenn auch kleinen – Stadt annahm, stand Velen seit dem Mittelalter unter dem dominanten Einfluss der Herren von Velen. Obschon sie seit 1372 dem Bischof von Münster lehnspflichtig waren, gelang es der Familie von Velen, im Laufe der nächsten Jahrhunderte bis in die obersten Ränge des westfälischen Adels aufzusteigen. Hermann VII. von Velen (1516-1595) begründete die engen Beziehungen Velens zum Emsland, die Dietrich von Velen (1591-1657) mit der Gründung der Stadt Papenburg festigte und ausbaute. Alexander von Velen zu Raesfeld (1599-1675) brachte es als Heerführer der katholischen Liga im dreißigjährigen Krieg zum kaiserlichen Feldmarschall und wurde als westfälischer Wallenstein bezeichnet.
Die Burg Ramsdorf wurde 1425 für den Münsterischen Fürstbischof Heinrich von Moers errichtet. Bereits 1451 in der Münsterischen Stiftsfehde (1450 - 1457) wurde sie zerstört und anschließend teilweise wieder aufgebaut. Im 17. Jahrhundert verfiel sie erneut. Das heute bestehende rechteckige Backsteingebäude mit Werksteingliederung wurde 1727 von den Brüdern Alexander und Anton Jungeblodt erstellt. Dabei blieben Reste der Anlage des 15. Jh., vor allem der runde Eckturm erhalten.
Seit 1930 beherbergt die Burg das Museum Burg Ramsdorf. Die 1993 nach neuesten musealen Gesichtspunkten neugestaltete Ausstellung gliedert sich in Abteilungen zur regionalen Ur- und Frühgeschichte, zur Stadt- und Sozialgeschichte sowie zur Naturkunde. Der Burgsaal dient kulturellen Zwecken.
Auf die lange Geschichte der Pfarrei St. Walburga verweist die dreischiffige Hallenkirche St. Walburga, die im Kern 1410 errichtet wurde. Mit dem Bau des Westturms und der beiden Seitenschiffe wurde 1513 begonnen. Die Osterweiterung durch Querschiff und Chor erfolgte von 1912 bis 1914.
Ein weiteres bedeutendes historisches Bauwerk ist das Haus Röllinghoff. An dem Bauernhaus blieb ein Flügel aus dem frühen 16. Jh. erhalten. Im Hauptgeschoss dieses Backsteinbaus befindet sich einer der ältesten in seiner ursprünglichen Form erhaltenen profanen Säle des westlichen Münsterlandes.
Das Schloss Velen mit Ursprüngen aus der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts, erfuhr vor allem unter dem bedeutendsten westfälischen Baumeister, Johann Conrad Schlaun, in der Mitte des 18. Jahrhunderts die Umgestaltung zum späteren Märchenschloss des Münsterlandes. Nach einem verheerenden Brand im Jahr 1931 wurde das Schloss wieder aufgebaut und beherbergte zunächst ein Lazarett, ein Altersheim und dann eine Zollschule. Nach umfangreichen Renovierungs- und Restaurierungsmaßnahmen wurde im Jahr 1988 das heutige Sporthotel eröffnet.
Unterdessen litt die einfache Bevölkerung bis zu Beginn des 19. Jahrhunderts unter den stetig wiederkehrenden Kriegen. Nicht zuletzt die enormen Militärkosten und die ständigen Einquartierungen führten dazu, dass Ramsdorf trotz seiner Stadtrechte nicht über den Status eines sogenannten Wigboldes, einer Stadt mit minderen Rechten, hinauskam. Als im Jahre 1816 Preußen die Herrschaft über das Westmünsterland übernahm, zählte die heutige Gemeinde (mit den damaligen Ämtern Velen und Ramsdorf) 3780 Einwohner. Die Mehrzahl der Einwohner lebte von der Landwirtschaft und betrieb im Neben- und Zuerwerb vor allem Handweberei. Wenn auch weiterhin Armut und Not häufiger Gast in den Häusern Velens und Ramsdorfs waren und viele Menschen ihr Glück in der Auswanderung nach Amerika suchten, so begann doch langsam ein Wandel zum Besseren. Bereits seit 1848 wurden beide Ämter in Personalunion von einem Amtmann in Velen geleitet. Der Ausbau des Schulsystems, die Agrarreformen und die vor Ort seit etwa 1870 maschinell betriebene Textilindustrie brachten beiden Orten wichtige Impulse. Das Velener Adelshaus prägte vor allem durch Ignatz von Landsberg-Velen (1788-1863) und seinen Enkel Maximilian (1847-1902) über die Gemeinde hinaus die westfälische Geschichte. Trotz dieser Entwicklung hatte sich speziell Ramsdorf bis in das 20. Jahrhundert hinein den Charakter einer Ackerbürgerstadt erhalten, die Einwohnerzahl beider Ämter war bis 1900 (4100) ebenfalls kaum gestiegen.
Die Jahre bis 1933 waren für beide Ämter von wechselnder Konjunktur, einem Anwachsen der Bevölkerung und langsamer Modernisierung gekennzeichnet. Als Velen und Ramsdorf 1945 Bilanz der zwölfjährigen Naziherrschaft zogen, waren die materiellen Schäden durch den Weltkrieg lediglich in Ramsdorf von größerer Bedeutung. In personeller wie moralischer Hinsicht aber waren die Verluste unermesslich, mehr als 500 vermisste und gefallene Personen sowie mehrere jüdische Familien waren dem Krieg zum Opfer gefallen.
Trotz vieler Schwierigkeiten in den ersten Nachkriegsjahren (z. B. Flüchtlingsproblematik) nahm die Gemeinde nach 1945 eine sehr positive Entwicklung. Neben einer weiteren Verbesserung der Infrastruktur gelang es vor allem, durch die Ansiedlung neuer Betriebe die Wirtschaftskraft zu heben. Im Rahmen der kommunalen Neugliederung, die zu einer effektiveren Verwaltung führte, wurden die Gemeinden Ramsdorf-Stadt und Ramsdorf-Kirchspiel 1959 zur Gemeinde Ramsdorf zusammengeschlossen. Zehn Jahre später erfolgte die Zusammenlegung der drei Velener Gemeinden, Velen-Dorf, Waldvelen und Nordvelen. Mit der Bildung der zweipoligen Gemeinde Velen aus den ehemaligen Gemeinden Velen und Ramsdorf fand diese Entwicklung 1975 ihren Abschluss.
Eingemeindungen
Am 1. April 1959 wurden die Gemeinden Kirchspiel Ramsdorf und Stadt Ramsdorf durch Landesgesetz zur neuen Gemeinde Ramsdorf vereinigt.[2] Am 1. Juli 1969 erfolgte die Zusammenlegung der drei Velener Gemeinden Velen-Dorf, Waldvelen und Nordvelen zur neuen Gemeinde Velen.[3] Am 1. Januar 1975 wurde Ramsdorf ein Ortsteil der Gemeinde Velen.[4]
Besonderes
Velen ist die einzige Gemeinde Deutschlands, die einen Stadtteil hatte.
Politik
Gemeinderat
Kommunalwahl 2009Wahlbeteiligung: 61,6 %%605040302010057,1%20,7%13,1%9,1%n. k.Gewinne und VerlusteGemeindepartnerschaften
Wappen
Vor der Eingemeindung zeigte das Wappen Velens nur die drei roten Merletten (Amseln) auf goldenen Grund. Merletten sind Vögel ohne Füße und seit 1600 auch ohne Schnabel. Nun ist das Wappen zweigeteilt. Im oberen Schildhaupt sieht man die Merletten Velens und im unteren die mit einem Kreuz besteckte Ramme Ramsdorfs.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Bauwerke
Sehenswert sind das Wasserschloss in Velen, das seit einigen Jahren als Tagungs- und Sporthotel genutzt wird, sowie die örtlichen katholischen Pfarrkirchen und die Mühle am Thesingbach. Südwestlich liegt das Haus Röllinghoff. Im Sommer ist der artesische Brunnen an der Gemeindegrenze zu Heiden ein beliebtes Ausflugsziel.
Parks
Velen gehört zum Naturpark Hohe Mark, der sich durch seine waldreiche Landschaft auszeichnet.
Von einem Park mit teilweise uraltem Baumbestand ist das Wasserschloss Velen umgeben. Hier befindet sich auch die Golfanlage des Schlosses. Daran schließt sich südlich der Tiergarten an. Dies ist eine Wald- und Parkanlage, die 2006 wieder der historischen, nach Plänen Johann Conrad Schlauns gestalteten Form angenähert wurde.
Museen
- Museum Burg Ramsdorf in Ramsdorf.
Regelmäßige Veranstaltungen
- Kolle Kearmes im Oktober: Alljährlich findet im Oktober das traditionelle Herbstfest Kolle Kaermes in Velen statt. Mit Flohmarkt, Tanz- und Gesangsvorführungen, Verlosungen, Attraktionen für Kinder und vielem mehr lockt es Besucher von nah und fern in die Gemeinde im Grünen.
- Walburgismarkt im Mai: Der sogenannte Walburgismarkt in Ramsdorf findet jährlich im Mai statt.
- Schützenfest Ramsdorf-Stadt im Juli
- Schützenfest Velen im August
- Schützenfest Ostendorf im Mai
- Schützenfest Holthausen an Christi Himmelfahrt
- Junggesellen Schützenfest Bleking-Holthausen am 1. Samstag nach Ramsdorf Schützenfest
- Schützenfest Nordvelen an Pfingsten
Persönlichkeiten
- Josef Tillmans, (* 4. Juli 1876 in Ramsdorf; † 1935) Lebensmittelchemiker
- Georg Veit, (* 20. Januar 1956) Schriftsteller
- Ludwig Averkamp, (* 16. Februar 1927) Theologe und Alterzbischof von Hamburg
- Klaus Balkenhol, (* 6. Dezember 1939) deutscher Dressurreiter
- Hans Meis, (* 28. Juni 1902 in Waldvelen; † 8. Dezember 1984 in Dortmund) deutscher Politiker (CDU)
- Elisabeth Enseling, (* 12. November 1907; † 5. Januar 1998 in Bonn) deutsche Politikerin (CDU)
Weblinks
Commons: Velen – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienEinzelnachweise
- ↑ Amtliche Bevölkerungszahlen. Landesbetrieb Information und Technik Nordrhein-Westfalen (IT.NRW), abgerufen am 27. Juni 2011. (Hilfe dazu)
- ↑ Stephanie Reekers: Die Gebietsentwicklung der Kreise und Gemeinden Westfalens 1817 – 1967. Aschendorff, Münster (Westfalen) 1977, ISBN 3-402-05875-8.
- ↑ Martin Bünermann: Die Gemeinden des ersten Neugliederungsprogramms in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1970.
- ↑ Martin Bünermann, Heinz Köstering: Die Gemeinden und Kreise nach der kommunalen Gebietsreform in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1975, ISBN 3-555-30092-X.
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