- Open Source Geospatial Foundation
-
Open Source Geospatial Foundation Typ Gemeinnützige Organisation Gründung 4. Februar 2006 Sitz USA, Delaware Aktionsraum Weltweit Schwerpunkt Förderung von freier und quelloffener Software in der räumlichen Datenverarbeitung Motto Your Open Source Compass Website www.osgeo.org Die Open Source Geospatial Foundation (OSGeo) ist eine gemeinnützige Organisation mit Hauptsitz in Delaware, USA und wurde gegründet, um die Entwicklung und Nutzung von freien und quelloffenen Geoinformationssystemen (GIS) zu fördern. Seit 2006 organisiert sie die FOSS4G-Konferenz. Die OSGeo wird im deutschsprachigen Raum durch den FOSSGIS e.V. vertreten.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Im November 2005 kündigten die technische Arbeitsgruppe von MapServer („MapServer Technical Steering Committee”), die University of Minnesota, die DM Solutions Group und das Software-Unternehmen Autodesk eine Stiftung für MapServer, die „MapServer Foundation” an.[1] Auf einer Sitzung am 4. Februar 2006 wurde die Stiftung mit dem Namen „The Open Source Geospatial Foundation” gegründet.[2]
Die Ziele der Stiftung sind:[3]
- Förderung von Open-Source-Software mit Bezug zu Geoinformationssystemen
- Freie Geodaten zu fördern
- Die Präsenz von Open-Source-GIS in der Lehre zu verbessern
Die Arbeit der Stiftung findet u. a. in regionalen Arbeitsgruppen, den sogenannten „Local Chapters”, statt, die sich in ihrer jeweiligen Region um die Anliegen der OSGeo bemühen. Im deutschsprachigen Raum ist seit dem September 2008 der FOSSGIS e. V. aktiv.[4][5]
Projekte
Software-Projekte
Ein Schwerpunkt liegt auf der gemeinsamen Entwicklung von Softwareprojekten zur Verwaltung von Geoinformationen. Die OSGeo Foundation gewährleistet durch einen Aufnahmeprozess ("Incubation"), den alle OSGeo-Projekte durchlaufen müssen, rechtliche Sicherheit für den Anwender und achtet auf eine gesunde Entwicklergemeinschaft.
Web-Mapping-Software
Der Bereich Web Mapping Software beinhaltet Web-basierte Kartenanwendungen wie Kartenserver, Client-Umgebungen und Service-Orchestrierungs- und Management-Software. Die oft weltweit verteilten Dienste können über die Standards des Open Geospatial Consortium (OGC) lose miteinander gekoppelt werden. Kartendienste erzeugen dynamische Bilddateien, die aus Vektor-, Rasterdaten oder einer Kombination dieser beiden Datentypen bestehen. Web-Anwendungen fordern die Kartenbilder über das Umgebungsrechteck an. Zusätzliche Interaktivität wird durch die Möglichkeit geboten, Vektordaten zu verändern.
Desktop-GIS
Desktop-Geoinformationssysteme sind die Anwendungen, mit denen die meisten GIS-Anwender direkten Kontakt haben. Der Schwerpunkt der Desktop-GIS liegt auf ressourcenintensiven Berechnungen, zum Beispiel die Bearbeitung von gerastertem Kartenmaterial. Die Möglichkeit, verteilte Dienste einzubinden, wurde von den web-basierten GIS adaptiert.
Software-Bibliotheken
Jeweils eine in C++ und eine in Java implementierte Software-Bibliotheken zur räumlichen Datenverarbeitung bilden die Basis vieler weiterer Open-Source-Projekte von OSGeo.
Metadatenkataloge
Ein Metadatenkatalog wird eingesetzt, um die weltweit verteilten Dienste sinnvoll (semantisch und syntaktisch richtig) miteinander koppeln zu können.
Bildung und Lehre
Ein weiteres Ziel der OSGeo ist die Kooperation mit Universitäten und Bildungsstätten, um die Erstellung und Pflege von Lehrplänen zu unterstützen. Die effiziente Nutzung von Software setzt voraus, dass sie nicht nur gut ist, sondern auch kompetent eingesetzt wird. Die gute Ausbildung von Fachkräften liegt deshalb sehr im Interesse der OSGeo.
Öffentliche Geodaten
Als dritten Schwerpunkt fördert die OSGeo die freie Verfügbarkeit von Geodaten. Geodaten entstehen auf allen Ebenen und in verschiedensten Formen, ein großer Bereich kommt aus der öffentlichen Verwaltung und ist damit auch ein öffentliches Gut. Dieses Gut in Wert zu setzen, nutzbar zu machen und zu fördern ist eine langfristige und nachhaltige Aufgabe, die durch die Verwendung von Freier- und Open-Source-Software erheblich erleichtert wird. Des Weiteren ist die OSGeo auch Ansprechpartner zu Lizenzierungsfragen, kommerzieller Nutzung öffentlicher Daten und Kooperationen mit der privaten Wirtschaft.
FOSS4G-Konferenz
Seit 2006 veranstaltet die OSGeo jährlich die FOSS4G-Konferenz, dabei steht FOSS4G für Free and Open Source Software for Geospatial.
FOSS4G-Konferenzen Name Datum Ort FOSS4G2006 Sep. - 15. Sep. 2006 12.Lausanne (Schweiz) FOSS4G2007 Sep. - 27. Sep. 2007 24.Victoria (Kanada) FOSS4G2008 Sep. - 3. Okt. 2008 29.Kapstadt (Südafrika) FOSS4G2009 Okt. - 23. Okt. 2009 20.Sydney (Australien) FOSS4G2010 Sep. - 9. Sep. 2010 6.Barcelona (Spanien) FOSS4G2011 Sep. - 16. Sep. 2011 12.Denver (Colorado) (in Vorbereitung) OSGeo Live
Mit OSGeo Live bietet die OSGeo ein Live-System an, das mit freier und quelloffener GIS-Software, freien Beispiel-Daten und Dokumentationen aufwartet. Das System basiert auf Xubuntu und enthält die Projekte der OSGeo sowie weitere freie GIS-Software, wovon einige auch auf Windows und Mac installierbar sind. Auf der Website des Vereines wird ein ISO-Abbild zum Erstellen von OSGeo Live auf DVD oder USB-Stick angeboten. Die Version 4.0 wurde anlässlich der FOSS4G2010 erstellt,[6] aktuell ist die Version 5.0 erhältlich.[7]
Sol Katz Award
Der Sol Katz-Award für Freie und Quelloffene Geodaten-Software GFOSS (Geospatial Free and Open Source Software) wird von der OSGeo jährlich an Personen verliehen, die eine Vorreiterrolle in der GFOSS-Gemeinschaft zeigten.
- 2005 - Frank Warmerdam - Entwickler der Programmbibliothek GDAL/OGR
- 2006 - Markus Neteler - GRASS GIS-Entwickler seit 1998 und Gründungsmitglied der Open Source Geospatial Foundation
- 2007 - Steve Lime - Leiter des MapServer-Projektes
- 2008 - Paul Ramsey - Leiter des PostGIS-Projektes[8]
- 2009 - Daniel Morissette - Co-Leiter des MapServer-Projektes und Entwickler der Programmbibliothek GDAL/OGR
- 2010 - Helena Mitasova - Mitarbeiterin bei GRASS GIS, Autorin und Promoterin der FOSS4G
Siehe auch
- FOSSGIS, Ortsverband der OSGeo im deutschsprachigen Raum
- Open Geospatial Consortium
- Freie Inhalte
- WikiProjekt Geoinformatik
Weblinks
OSGeo
- Offizielle Website der Open Source Geospatial Foundation
- OSGeo Mailinglisten
- OSGeo-Wiki (englisch)
- Deutschsprachiges OSGeo-Wiki
- Zusammenfassung für die OSGeo in der Datenbank von FreeGIS
- Artikel «Open Source Geospatial Foundation» im GIS-Wiki
Freie GIS-Software
- OSGeo-Live – freie GIS-Software und Geodaten auf DVD von OSGeo
- GISLive – freie GIS-Software und Geodaten auf DVD von FOSSGIS e. V.
- GIS-Knoppix
- Website des Projektes DebianGIS (englisch)
- Übersicht zum Projekt UbuntuGIS (englisch)
FOSS4G
Einzelnachweise
- ↑ http://www.directionsmag.com/article.php?article_id=2037&trv=1
- ↑ Presseerklärung zur Stiftungsgründung
- ↑ http://www.osgeo.org/content/foundation/about.html
- ↑ http://wiki.osgeo.org/wiki/D-A-CH
- ↑ GRASS-Anwender-Vereinigung e.V. wird FOSSGIS e.V. und Local Chapter der OSGeo. Pressemitteilung. FOSSGIS e.V., 29. September 2008, abgerufen am 23. Dezember 2010.
- ↑ Live GIS Disc im OSGeo-Wiki
- ↑ OSGeo-Live 5.0 Released
- ↑ FOSS4G 2008 Cape Town, South Africa: Internet Roundup. Directions Magazine, abgerufen am 14. Juni 2009 (englisch).
Software-Projekte der Open Source Geospatial Foundation (OSGeo)Web-Mapping-Software: deegree | geomajas | GeoServer | Mapbender | MapBuilder | MapFish | MapGuide Open Source | MapServer | OpenLayers
Desktop-GIS: GRASS GIS | OSSIM | Quantum GIS | gvSIG
Software-Bibliotheken: FDO | GDAL | GEOS | GeoTools | MetaCRS | OSSIM | PostGIS
Metadatenkataloge: GeoNetwork
Wikimedia Foundation.
Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:
Open Source Geospatial Foundation — Abbreviation OSGeo Formation February 2006 Type NGO … Wikipedia
Open Source Geospatial Foundation — Lema Your open source compass Tipo ONG Objetivos Software libre geoespacial … Wikipedia Español
Open Source Geospatial Foundation — La Open Source Geospatial Foundation (OSGeo) est une organisation non gouvernementale fondée en 2006 pour soutenir et construire une offre de logiciels open source en géomatique. Liens externes Site de l OSGeo Portail de l’information… … Wikipédia en Français
Open Source Initiative — standard OSI logo Formation February 1998 Headquarters … Wikipedia
Open source software development — is the process by which open source software (or similar software whose source code is publicly available) is developed. These are software products “available with its source code and under an open source license to study, change, and improve… … Wikipedia
Open source software security — is the measure of assurance or guarantee in the freedom from danger and risk inherent to an open source software system. Contents 1 The debate 1.1 Benefits of open source security 1.2 Drawbacks of open source security … Wikipedia
Open-source software — The logo of the Open Source Initiative Open source software (OSS) is computer software that is available in source code form: the source code and certain other rights normally reserved for copyright holders are provided under a software license… … Wikipedia
Open source — This article is about the production and development model. For its application to software, see Open source software. For the form of intelligence collection management, see Open source intelligence. For other uses, see Open source… … Wikipedia
Comparison of open source and closed source — Open source the source availability model used by free and open source software (FOSS) and closed source are two approaches to the distribution of software. Contents 1 Background 2 Commercialization 2.1 Proprietary software … Wikipedia
Free and open source software — FOSS redirects here. For the K 8 science curriculum, see Full Option Science System. Free and open source software (F/OSS, FOSS) or free/libre/open source software (FLOSS) is software that is liberally licensed to grant users the right to use,… … Wikipedia