Optima (Büromaschinen)

Optima (Büromaschinen)
Eines der erhaltenen Werksgebäude im Brühl in Erfurt

Das Optima Büromaschinenwerk Erfurt ist ein ehemals bedeutender Betrieb der Metallindustrie in Erfurt.

Die Anfänge des Optima Büromaschinenwerk Erfurt Werkes reichen zurück bis ins Jahr 1862, als die Königlich Preußische Gewehrfabrik am Mainzerhofplatz nach dreijähriger Bauzeit die Produktion aufnimmt. Der Betrieb ist 1866 mit seinen 420 Beschäftigten das größte Industrieunternehmen der Stadt.

Nach dem Ersten Weltkrieg erfolgt eine durch den Versailler Vertrag bedingte Umstellung auf zivile Produkte wie Schreibmaschinen. Am 11. Oktober 1919 wird das Unternehmen in ein Reichswerk überführt und später Teil der Deutsche Werke A.G. Berlin.

1923 beteiligt sich die AEG zu 50 % an der neuen Deutsche-Werke-Schreibmaschinengesellschaft mbH, um 1929 diese vollständig zu übernehmen. In Erfurt wird daraufhin unter der Firma Europa Schreibmaschinen Werke AG die Zeigerschreibmaschine Mignon produziert. Es folgen die Filia, Elite und Progreß. Nach der Einführung der Kleinschreibmaschine Olympia wird 1937 der Name des Unternehmens in Olympia Büromaschinen Werke AG geändert. Im Zweiten Weltkrieg erfolgt erneut eine Produktionsumstellung auf Gewehre. 1944 zählte das Werk 3437 Beschäftigte, davon 705 Zwangsarbeiter. Im April 1945 wurde das Werk in Erfurt durch Artilleriebeschuss stärker beschädigt.

1946 werden die Olympia Büromaschinen Werke in eine Sowjetische Aktiengesellschaft (SAG) umgewandelt, aber bereits 1950 als VEB Olympia Büromaschinenwerk Erfurt in deutsche Verwaltung übergeben. Nach dem Verlieren eines Rechtsstreit am Internationalen Gerichtshof in Den Haag mit der Olympia Werke AG in Wilhelmshaven, von ehemaligen, nach Westdeutschland geflohenen Mitarbeitern gegründet, wird sowohl die Firma, in Anlehnung an die Schriftklasse Optima, in VEB Optima Büromaschinenwerk als auch der Name der Schreibmaschinen in Optima geändert. Der Betrieb, der in den sechziger Jahren etwa 6900 Beschäftigte hat, wird 1978 Teil des Kombinats VEB Robotron.

Im Zuge der Auflösung des Kombinates wird 1991 die Robotron Optima GmbH gegründet. Nachdem die Privatisierungsbemühungen der Treuhandanstalt nicht erfolgreich sind, wird 1992 im Management-Buy-out die Optima Bürotechnik GmbH geschaffen, die mit 250 Beschäftigten in einem Neubau in Peterborn wieder Schreibmaschinen produziert. Ein Vierteljahrhundert nach der Schwestergesellschaft Olympia Werke AG in Wilhelmshaven muss aber auch dieses Unternehmen im Jahre 1999 die Produktion einstellen und Insolvenz anmelden.

Am 18. Januar 2000 wurde das Unternehmen "Optima Schreibmaschinenwerk Erfurt" mit 18 Mitarbeitern gegründet. Dieses Unternehmen baute bis März 2004 elektronische Schreibmaschinen der Reihe SP. Auch dieser Betrieb musste in Insolvenz gehen. Die Produktion der Schreibmaschinen wurde nach Mexiko verkauft.

Von 2004 bis 2006 gab es die "Optima Vertriebs GmbH" mit drei Mitarbeitern. Dieser Betrieb kaufte Schreibmaschinen aus Mexiko, programmierte und beschriftete die Tastaturen in der entsprechenden Sprache. Diese Maschinen wurden hauptsächlich exportiert.

Literatur

  • Leonhard Dingwerth: Die Geschichte der deutschen Schreibmaschinen-Fabriken - Band 1: Band 1: Große und mittlere Hersteller. Verlag: Kunstgrafik Dingwerth, 2008. ISBN 978-3921913383. S. 87 ff. auf Google Books

Weblinks


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