- Orotava-Tal
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Das grüne und fruchtbare Orotava-Tal (spanisch Valle de La Orotava) liegt im Norden der Kanarischen Insel Teneriffa.
Der Begriff „Tal“ ist bei einem Ausmaß von ca. 10 x 11 Kilometer ein wenig irreführend. Das Valle de la Orotava verläuft vom Meer bis auf eine Höhe von knapp 2.000 Meter bis fast zum Beginn der Las Cañadas mit dem Pico del Teide, dem mit 3.718 Meter höchsten Berg Spaniens.
Inhaltsverzeichnis
Entstehung
Das Orotava-Tal wird im Westen wie eine Mauer durch die gewaltige „Ladera de Tigaiga“ abgeschlossen wird. Mit der „Ladera de Santa Ursula“ wird das Tal auch im Osten durch eine steil ansteigende Kante begrenzt. Es handelt sich um die Abrisskanten ("Amphitheater") einer gewaltigen Trümmerlawine, deren Ablagerungen heute am nördlichen Fuß der Insel in über 3500 m Wassertiefe liegen. Das Volumen der Orotava-Trümmerlawine wird auf bis zu 500 km³ geschätzt.[1]
Orte und Tourismus
Namensgeberin des Tals ist die traditionsreiche und repräsentative Stadt La Orotava, die auf einer Höhe von 340 m liegt und knapp 40.000 Einwohner zählt. Die Stadt Puerto de la Cruz, der ehemalige Hafen von La Orotava, ist der heutige Hauptort des Tals und die Touristenhochburg im Norden Teneriffas. Im Westen des Tales liegt die Stadt Los Realejos.
Trotz der vielen Touristen bleiben auch heute noch weite Teile des ausgedehnten Tals und kleine Dörfer, insbesondere in den mittleren und höheren Lagen, ruhig und einsam. Auf den vorhandenen guten Wanderwegen lässt sich die Pracht und die Vegetationsvielfalt des Tals erschließen.
Alexander von Humboldt
Im Jahre 1799 verbrachte der deutsche Naturforscher Alexander von Humboldt vor seiner mehrjährigen Südamerika-Reise eine Woche zu Forschungszwecken auf Teneriffa. Sein Weg führte von Santa Cruz de Tenerife nach La Laguna, dann entlang der Nordküste über La Orotava hoch bis zum Gipfel des Teide. Am heutigen Humboldt-Blick (Mirador Humboldt) gibt es eine Gedenktafel mit folgenden schwelgerischen Worten des Forschers in spanischer Übersetzung:
„Ich habe im heißen Erdgürtel Landschaften gesehen, wo die Natur großartiger ist, reicher in der Entwicklung organischer Formen. Aber nachdem ich die Ufer des Orinoko, die Cordilleren von Peru und die schönen Täler Mexikos durchwandert, muß ich gestehen, nirgends ein so mannigfaches so anziehendes, durch die Verteilung von Grün und Felsmassen so harmonisches Gemälde vor mir gehabt zu haben... Ich kann diesen Anblick nur mit den Golfen von Genua und Neapel vergleichen, aber das Orotava-Tal übertrifft sie bei weitem durch seine Ausmaße und die Reichhaltigkeit seiner Vegetation.“
– Alexander von Humboldt
Einzelnachweise
- ↑ D.G. Masson, A.B. Watts, M.J.R. Gee, R. Urgeles, N.C. Mitchell, T. P. Le Bas und M. Canal: Slope failures on the flanks of the western Canary Islands. Earth Science Reviews, 57: 1-35, Amsterdam 2002 ISSN 0012-8252
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