Oskar Diruf

Oskar Diruf
Oskar von Diruf
Familiengrabmal Diruf
(Kapellenfriedhof, Bad Kissingen)

Oskar Diruf, später geadelt (* 18. September 1824 in Würzburg; † 6. Oktober 1912 in Bad Kissingen) war ein deutscher Balneologe und Badearzt.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Der Sohn des Dr. med. Edmund Diruf d.J. wurde im Jahr 1849 an der Universität Erlangen, wo er zuvor auch Mitglied der Burschenschaft der Bubenreuther war, zum Dr. med. promoviert und arbeitete zunächst von 1851 bis 1858 als praktischer Arzt in Neapel (Italien). Anschließend wurde er königlich bayerischer Brunnenarzt und Geheimer Hofrat in Bad Kissingen.

Diruf gehörte einer angesehenen Familie von Badeärzten in Bad Kissingen an. Er war der verantwortliche Kurarzt des Reichskanzlers Otto von Bismarck bei dessen ersten Aufenthalt in seines Vaters Gästehaus in Kissingen im Jahr 1874 und er war es deshalb auch, der nach dem Attentat des Handwerkers Eduard Kullmann auf Bismarck am 13. Juli dessen Schusswunde versorgte.[1]

Er forderte auch seinen Freund, den Schriftsteller Joseph Victor von Scheffel, zum Gebrauch des Kissinger Heilwassers auf, damit dieses ihn „vom Stocken im Unterleibsrevier“ befreien möge.

Diruf schenkte u.a. den Bauplatz zur Errichtung der Evangelischen Kinderheilstätte, gab der Einrichtung weitere Zuwendungen und betätigte sich ab 1891 kostenfrei als leitender Arzt dieser Anstalt und auch der israelitischen Kinderheilstätte. Auch für den Bau des Rot-Kreuz-Kolonnenheims stiftete er. Dr. med. Oskar Diruf wurde deshalb mit der Ehrenbürgerwürde der Stadt Bad Kissingen geehrt und war außerdem Träger hoher Orden.

Er war auch als Autor tätig, verfasste so genannte „Badeliteratur“ und schrieb einen Augenzeugenbericht über das Gefecht in Kissingen am 10. Juli 1866 im Verlauf des Deutschen Krieges.

Werke (Auswahl)

  • Über fistula ventriculo-colica, Erlangen 1849
  • Historische Untersuchungen über das Chinoidin, Bläsing Verlag, Erlangen 1851
  • Kissingen und seine Heilquellen, Schachenmayer Verlag, Kissingen 1871 (mind. 6 Auflagen)

Einzelnachweise

  1. Bericht in der „Provinzial-Correspondenz“ vom 15. Juli 1874

Literatur

  • Gerhard Wulz: Der Kapellenfriedhof in Bad Kissingen. Ein Führer mit Kurzbiografien, Bad Kissingen 2001, ISBN 3-934912-04-4

Weblinks


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