Eduard Kullmann

Eduard Franz Ludwig Kullmann (* 14. Juli 1853 in Magdeburg-Neustadt; † 16. März 1892 in Amberg) war ein deutscher Handwerker und wurde 1874 bekannt als Bismarck-Attentäter.

Eduard Kullmann (rechts) schießt auf Reichskanzler Otto von Bismarck

Leben

Der 20-jährige Böttchergeselle Kullmann, Mitglied des katholischen Gesellenvereins in Salzwedel, verübte am 13. Juli 1874 in Kissingen inmitten einer jubelnden Menschenmenge einen Anschlag auf den damaligen Reichskanzler Otto von Bismarck. Bismarck erlitt nur eine leichte Schusswunde an der Hand. Der Schauspieler und Sänger José Ledêrer, der in der Nähe stand, ergriff den Attentäter.

Motiv des katholischen Attentäters war, Bismarck als Urheber des Kulturkampfes zu ermorden. Der Kulturkampf war eine Auseinandersetzung zwischen der katholischen Kirche unter Papst Pius IX. und dem Königreich Preußen bzw. dem Deutschen Reich unter Bismarck zwischen 1871 und 1887.

Kullmann wurde zu 14 Jahren Zuchthaus und wegen Unbotmäßigkeit vor Ablauf dieser Strafe von neuem zu sieben Jahren Gefängnis verurteilt. 1888 wurde er von dem Arbeitshaus St. Georgen in Bayreuth in das Gefängnis Amberg überführt. Er starb einsam und vergessen an einer Lungenkrankheit^[1] im Zuchthaus Amberg.

Einzelnachweise

1. ↑ lt. Hanns H. F. Schmidt: Der Schuß auf die Schlange

Literatur

• Hans-Jürgen Mende: Lexikon: Alle Berliner Straßen und Plätze, von der Gründung bis zur Gegenwart, Seite 386, Verlag Neues Leben/Edition Luisenstadt, 1998, ISBN 3-355-01491-5 bzw. ISBN 978-3-355-01491-5
• Gerhard Taddey: Lexikon der deutschen Geschichte. Personen, Ereignisse, Institutionen von der Zeitwende bis zum Ausgang des 2. Weltkrieges, Seite 684, Verlag Kröner, 1977
• Hermann Julius Meyer: Meyers grosses Konversationslexikon. Ein Nachschlagewerk des allgemeinen Wissens, Seite 785, Bibliographisches Institut, 1905
• Hanns H. F. Schmidt: Der Schuß auf die Schlange, in: Altmarkblätter, Heimatbeilage der Altmark-Zeitung, Nr.4, vom 23. Januar 1999

Weblinks

• Attentatsbericht und mehr in der „Provinzial-Correspondenz“
• Gerald Christopeit: Biografie von Eduard Kullmann

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