Osternburg

Osternburg

Osternburg ist ein Stadtteil der niedersächsischen Großstadt Oldenburg und hat als solcher 11.300 Einwohner (2009)[1].

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

1616 wurde Osternburg rechtlich eine eigenständige Gemeinde. Graf Anton Günther stiftete der Gemeinde eine eigene Kirche, damit wurde Osternburg zum Kirchspiel. Mit der französischen Verwaltungsreform von 1811 erhielt die Gemeinde einen eigenen hauptamtlichen Bürgermeister (Maire), der nach dem Ende der französischen Besetzung 1814 die Bezeichnung Kirchspielvogt trug. Nach der neuen Gemeindeordnung von 1856 wurde vom neuen Gemeinderat ein Gemeindevorsteher eingesetzt.

Mit dem Fall des Königreiches Hannover (1866) konnte im Jahre 1876 der Eisenbahnanschluss Oldenburgs und damit Osternburgs realisiert werden. Es entstanden in Osternburg ein Gleisanschluss an die großen Industriewerke und ein großer, heute stillgelegter, Rangierbahnhof mit Eisenbahnerwohnungen.

Von Juni bis September 1894 fand in Osternburg ein großer Streik der Glashüttenarbeiter statt. Dabei wurde am 10. oder 11. August der Glashüttenarbeiter Carl Ohlendorf auf dem Langenweg (heute Stedinger Straße), Höhe der heutigen Hausnummer 33, von streikenden Arbeitskollegen als Streikbrecher beschimpft und tätlich angegriffen. Ohlendorf wurde durch sechs Messerstiche schwer verletzt und verstarb wenige Tage später im Evangelischen Krankenhaus. Die Täter wurden bereits am Tag nach der Tat von der Gendarmerie (Großherzoglich Oldenburgisches Gendarmeriekorps) verhaftet. Um weitere Zwischenfälle dieser Art zu verhindern, wurde die Glashütte mit vier Gendarmen belegt. Zehn zusätzliche Beamte patrouillierten Tag und Nacht durch Osternburg. Der Streik, einer der größten, der je in Oldenburg stattfand und gut drei Monate dauerte, wurde im September 1894 eingestellt, da die Werkleitung aus Süd- und Westdeutschland neue Arbeitskräfte angeworben hatte.

Vom 11. August 1891 bis zum 31. März 1892 erschien in Osternburg eine eigene Zeitung, Der Osternburger. Unterhaltungs- und Anzeigenblatt f. d. Gemeinde Osternburg u. Umgegend, die von der Tendenz her reformistisch war und zuerst in Oldenburg, dann in Berlin in der Deutschen Verlags- und Buchdruck AG hergestellt wurde. Alle Jahrgänge sind in der Landesbibliothek Oldenburg archiviert.

1913 hatte die Gemeinde 13.000 Einwohner und war einer der bedeutendsten Industriestandorte des Großherzogtums Oldenburg. Folgende Großbetriebe waren vor 1914 in Osternburg ansässig: Die Oldenburgische Glashütte, die Warpsspinnerei, das Gaswerk Osternburg, die Glasformenfabrik Beyer und das Baugroßunternehmen Westerholt. Daneben gab es viele Kleinbetriebe.

Am 1. Oktober 1922 wurden per Gesetz die Gemeinden Osternburg und Oldenburg vereinigt und Osternburg damit Teil Oldenburgs.

Verkehr

Die Bedienung Osternburgs wird durch mehrere Stadtbuslinien der Oldenburger Verkehr und Wasser GmbH sichergestellt: die Linie 307 bedient das Substadtteil Drielake. Die Stedinger Straße wird durch die Linien 316 (Kloster Blankenburg) und 317 (IKEA) bedient. Der Kern Osternburgs im Bereich der Bremer Straße ist durch die Linien 302 (Tweelbäke), 303 (Krusenbusch), 304 (Bümmerstede) und 312 (Kreyenbrück) an die Innenstadt angebunden.

Literatur

  • Matthias Schachtschneider: Osternburg. Ein Ort mit vielen Gesichtern, Oldenburg 1999.
  • Geert Claußen/Sven Claußen: Spurensuche in Osternburg. Oldenburger Ansichten, Oldenburg 2009.
  • Walter Barton: Bibliographie der Oldenburger Presse, in: Oldenburger Jahrbuch, Band 57, 1957, S. 41-80, hier S. 55.

Einzelnachweise

  1. http://www.oldenburg.de/stadtol/fileadmin/oldenburg/Benutzer/PDF/40/402/0209-2007-Internet.pdf
53.1286111111118.2352777777778

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