- Otfrid von Hanstein
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Otfrid (auch: Otfried) von Hanstein (* 23. September 1869 in Bonn; † 17. Februar 1959 in Berlin) war ein deutscher Schriftsteller, der unter anderem die Pseudonyme R. Trebonius, Otfrid Zehlen, Otto Zehlen, O. Zehlen und Otto Berndt verwendete.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Hanstein, Sohn des Botanikprofessors Johannes von Hanstein, besuchte das Gymnasium in Göttingen. Den in ihm lebenden Drang zu künstlerischer Darstellung glaubte er zunächst am besten auf der Bühne verwirklichen zu können und wurde so Schauspieler. Als solcher betätigte er sich, zuletzt als Theaterdirektor, von 1904 bis 1909 in Nürnberg. Tourneen führten ihn nach England, Nord- und Südamerika und in den Orient. In der unmittelbaren Anschauung des Lebens fremder Völker und Länder fand er so Themen, Stoff und Farben eigenen Schaffens mit der Feder.
Hanstein verfasste während seiner langen schriftstellerischen Karriere, die schon vor dem Ersten Weltkrieg begann, Hunderte von Romanen, Erzählungen und Sachbüchern.
Er beschränkte sich nicht auf ein bestimmtes Genre, so erschienen im Laufe der Zeit unterhaltende Gesellschafts- und Liebesromane, Kriminalromane, viele Abenteuergeschichten - oftmals auch für Jugendliche bestimmt - oder auch Western und ca. 10 Science Fiction-Romane, die zum Teil auch in den amerikanischen Pulp Magazinen "Wonder Stories" und "Wonder Stories Quarterly" in englischer Übersetzung veröffentlicht wurden.
Hanstein arbeitete für renommierte Jugendbuchverlage der Zeit, wie z.B. Union Deutsche Verlagsgesellschaft in Stuttgart, schrieb aber auch für Leihbuch- und Romanheftverleger. Etliche seiner Werke wurden auch in Vorabdrucken in Zeitungen oder Zeitschriften veröffentlicht.
Für seine Verdienste um die geistige Verbindung zwischen Portugal und Deutschland ernannte die Universität Coimbra Hanstein 1927 zum Ehrenmitglied der Akademie der Wissenschaften. Im Jahre 1933 wurde er von der Academia de Letras, Bahia in Brasilien als erster Deutscher zum korrespondierenden Mitglied ernannt.
Nach Ende des Zweiten Weltkrieges waren diverse Schriften Hansteins aus der Zeit des Nationalsozialismus in der Sowjetischen Besatzungszone auf die Liste der auszusondernden Literatur gesetzt.[1][2][3]
Seit 1903 war er mit der Schriftstellerin Paula von Hanstein verheiratet.
Werke (Auswahl)
Durchgängige Reisebeschreibungen in mehreren Bänden: Im Reiche des goldenen Drachen, Im Lande der aufgehenden Sonne, Unter dem Sonnenbanner. beginnt während des Boxeraufstands in China und endet ca nach dem Erdbeben in San Franzisco geht bis Südamerika
- Die Feuer von Tenochtitlan, Roman aus vergangenen Tagen, 1920
- Kaiser der Sahara, 1922
- Der blutrote Strom. Roman aus der Zeit eines Titanen, 1924
- Der Telefunken-Teufel, 1924
- Dick Roberts der Goldsucher, 1925, Kamerad-Bibliothek Band 36
- Elektropolis, 1927
- Kleopatra, die Königin vom Nil, 1927
- Der blonde Gott, 1928
- Mond-Rak I, 1929
- Nova Terra, 1930
- Mit Kamel und Nilbarke von der Libyschen Wüste zum Sinai, 1930
- Vom Schiffsjungen zum Lloydkapitän, um 1930, 45 Jahre aus dem Leben eines Seemanns, Erinnerungen des Kapitäns d. Lloyd-Dampfers "Stuttgart" Adolf Winter wahrheitsgetreu nacherzählt, Druck u. Verlag v. W. Köhler, Minden i.W., 26 Tafelbilder u. 24 Abb. im Text
- Heldengeist. Generalleutnant Karl von Francois. Rebell für Ehre und Deutschland, 1934
- Das Nandl von Schwangau , Ein Abenteuer-Roman aus dem Allgäu, 1937
- Das Haus in der Brüderstraße. Historischer Roman, 1937
- Der Brandstifter von Einbeck, Roman, 1941
- Der schwarze Student. Historischer Roman zur Zeit des Bauernaufstandes im Jahre 1626, 1941
- Der Zweikampf. Ein historischer Ulmer Roman, 1944
- Der Brandstifter von Einbeck, 1946
- Die schwedische Nachtigall Jenny Lind, 1946
- Weltuntergang, 1946
- Via Dolorosa, 1949
- Donna Margerida, 1951
- Lord Orsinnig, 1951
- Rätsel um Anita, 1951
- Veit Bauer "der Scheußlich". Historischer Roman aus dem Oberharz, 1944 - erschienen nur als Zeitungsroman (1950)
- Die Heldentat der Jutta von Stetten, Roman-Beilage Die deutsche Woche - erschienen nur als Zeitungsroman (zwischen 1951 und 1962)
- Die Pirateninsel, als Rolf Trebonius, 1954
Siehe auch
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ http://www.polunbi.de/bibliothek/1947-nslit-h.html
- ↑ http://www.polunbi.de/bibliothek/1946-nslit-h.html
- ↑ http://www.polunbi.de/bibliothek/1948-nslit-h.html
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