Pulp Magazin

Pulp Magazin

Pulp-Magazine, oft einfach nur Pulps genannt, waren Zeitschriftenmagazine mit literarischen Geschichten aus verschiedenen Literaturgattungen, die im Amerika der 1930er bis 1950er Jahre populär waren. Das erste Pulp war Frank Munseys Magazin Argosy 1896. Die meisten der wenigen noch produzierten Pulps fallen heute in die Genres Science-Fiction und Mystery. Der Name „Pulp“ leitet sich vom billigen, holzhaltigen Papier (engl. wood pulp) ab, auf dem die Magazine gedruckt wurden. Pulp ist umgangssprachlich auch als „Schund“ zu verstehen (siehe Intro des Spielfilmes Pulp Fiction). Pulps waren die Nachfolger der Groschenromane des 19. Jahrhunderts. Zahlreiche angesehene Autoren haben für Pulps geschrieben. Sie sind heute aber vor allem für ihre sensationslüsternen, reißerischen Geschichten bekannt und werden als Schund- bzw. Trivialliteratur abgestempelt. Pulp-Cover waren berühmt für die Abbildung halbnackter junger Frauen in Bedrängnis, die auf den rettenden Helden warten.

Inhaltsverzeichnis

Allgemeines

Viele klassische Science-Fiction-Bücher und Krimis waren ursprünglich in Pulp-Magazinen wie Weird Tales, Amazing Stories[1] oder Black Mask[2] erschienen. Die Beliebtheit der Pulps nahm in den 1950ern ab. Mit steigenden Papierkosten, Konkurrenz durch Comics, Fernsehen und Taschenbücher verloren die Pulps ihre Leserschaft.

Im Sender Freies Berlin (heute RBB) fand bereits in den 80er Jahren die Wiedergeburt des Pulp-Magazins im Hörfunk statt. Begründer waren Rainer K.G. Ott und Rudolf Schweigert, die ein Forum für das bis dahin vernachlässigte Genre der Kriminalliteratur schaffen wollten. In den folgenden Jahren gab es zahlreiche Beiträge, Kritiken und Reportagen anderer Autoren, darunter Peter Niggl, Jurek Becker, ky, Ralf-J. Egert, Jürgen Kuzcinsky, Karl Gass, Wolfgang U. Schütte sowie diverse Prominente aus Politik, Kultur und Halbwelt. „Nichts ist härter als die Wirklichkeit“ – unter diesem Motto geht „Pulp“ bis heute, wenn auch unter anderer Federführung, auf Sendung. Ferner wird jährlich der Walter-Serner-Preis verliehen.

Genres

Pulp-Magazine gab es unter anderem für folgende Genres:

Charaktere

Bekannte Pulp Figuren sind:

Autoren

Viele bekannte Autoren schrieben irgendwann für Pulps. Oft wird zwischen Autoren unterschieden, die erst für Pulps schrieben, sich schließlich aber „echter“ Literatur zuwandten und Autoren, die diesen Sprung nicht schafften.

Bekannte Autoren, die auch Pulp Geschichten verfassten:

Magazinnamen

Schlüsselmagazine

Schlüsselmagazine zwischen dem ersten und dem zweiten Weltkrieg:

  • Black Mask (Detektivmagazin, Vorreiter von harter, sachlicher und unsensibler Fiction)
  • Weird Tales (Horror, Fantasy und SF, später bekannt als schriftstellerische “Heimat” von Conan , der Barbar)
  • Detective Story Magazine (seit 1915)
  • Amazing Stories (gilt als erstes SF Magazin)
  • The Shadow (gilt als Hervorbringer des ersten und auch eines der wichtigsten Heldencharakterdarstellungen innerhalb der Geschichte der Pulps)
  • The Phantom Detective (der zweite Detektivcharakter nach Shadow und der langlebigste seiner Zeit 1931-1953)
  • Ranch Romances (eine der langlebigsten Pulppublikationen 1924–1964)
  • Argosy (auch bekannt als Argosy All-Story . All-Story war ein separates Magazin in Kombination mit Argosy. Diese Magazine brachten uns Tarzan, Zorro, Dr. Kildare and viele mehr)
  • Doc Savage (der zweite Held publiziert von Street & Smith)
  • The Spider (das erste Heldenpulp, produziert von den langlebigsten Herausgebern von Pulps - Popular Publications)
  • G-8 and His Battle Aces (das zweite Heldenpulp, geschaffen von Popular Publications – das erste als ein „W.W.I spy“ und „Aviator“)
  • Dime Detective Magazine (Popular Publications erster wirtschaftlicher Groschenroman Erfolg, der das Verlagshaus rettete)
  • Dime Mystery Magazine (das erste Groschenroman-Magazin die “Unheimliche Bedrohungen” zum Inhalt hatte und einen Trend in Gang setzte, dem jedes Verlagshaus folgte. Das Magazin und seine Geschichten spielten sich rund um das Genre HORROR ab und wurde bekannt für seine sadistischen, gespenstischen und farblich schreienden Cover und Geschichten. Aufgrund dieser Cover sind die Magazine heute gesuchte Raritäten.
  • Underworld (gilt als erster Gangsterpulp und wurde später von dem König der Gangster-Pulp-Herausgeber – Harold Hersey – produziert. Er war auch der Herausgeber von Racketeer Stories, Gangster Stories, Gangland Stories, Greater Gangster Stories, Speakeasy Stories, Mobs, Dragnet, Detective Dragnet, Courtroom Stories und andere)
  • Western Story Magazine (gilt als erster wöchentlicher Westerngroschenroman )

Ausgaben

Siehe auch

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Datenbank: [1]
  2. [2]

Wikimedia Foundation.

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