- Otto Benecke
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Otto Benecke (* 11. Dezember 1896; † 19. Juli 1964) war ein deutscher Jurist, Ministerialbeamter und Kulturpolitiker.
Leben
Nach der Teilnahme am Ersten Weltkrieg studierte Benecke von 1919 bis 1921 Rechts- und Staatswissenschaften in Göttingen und wurde Mitglied des dortigen Vereins Deutscher Studenten (VDSt). 1919 war er zudem Mitbegründer und Gründungsvorsitzender des Dachverbands Deutsche Studentenschaft (DSt). In dieser Eigenschaft war Benecke maßgeblich an der Ausarbeitung der preußischen Verordnung über die Bildung von Studentenschaften von 1920 beteiligt, die die gewählten Studentenausschüsse erstmals als offizielle Vertretungen anerkannte und sie mit dem Recht zur Selbstverwaltung und zur verpflichtenden Beitragserhebung ausstattete. Benecke war der Überzeugung, dass Studenten, die Verantwortung übernehmen und demokratische Regeln lernen, auch nach Abschluss ihres Studiums motiviert sind, die freiheitliche und demokratische Entwicklung einer Gesellschaft mitzugestalten.[1]
Nach der Promotion arbeitete Benecke von 1921 bis 1928 im preußischen Kultusministerium, unter anderem als persönlicher Referent des langjährigen Ministers Carl Heinrich Becker. Dieser attestiert Benecke, er habe selbst das Zeug zum Minister, sah ihn allerdings eher im Innenressort und empfahl ihm daher den Wechsel zum Deutschen Städtetag, um dort die nötige Verwaltungserfahrung zu sammeln.[2] 1928 wurde Benecke dort Beigeordneter und Leiter der Kulturabteilung.
In dieser Funktion verblieb er auch nach der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten, als der Städtetag mit den anderen kommunalen Spitzenverbänden zum Deutschen Gemeindetag zwangsfusioniert wurde, sowie von 1946 bis 1951 beim nunmehr wiederbegründeten Deutschen Städtetag.
Von 1951 bis zu seinem Tode wirkte er als Mitglied des Verwaltungsrates und Senator am Wiederaufbau der Max-Planck-Gesellschaft mit. Seit 1953 war er außerdem Mitglied der Deutschen UNESCO-Kommission.
Der studentischen Selbstverwaltung fühlte sich Benecke auch in dieser Zeit weiter verbunden und unterstützte insbesondere die Sozial- und Flüchtlingsarbeit des 1949 neu gegründeten Verbands Deutscher Studentenschaften (VDS). Ihm zu Ehren trägt die 1965 aus dem ehemaligen Sozialamt des Deutschen Bundesstudentenrings hervorgegangene Stiftung seinen Namen.
Einzelnachweise
- ↑ http://www.obs-ev.de/wir-ueber-uns/otto-benecke/
- ↑ Nachruf in: Der Städtetag, Heft 8/1964, S. 394.
Weblinks
- Literatur von und über Otto Benecke im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Homepage der Otto-Benecke-Stiftung
- Informationen zum Nachlass Otto Beneckes im Archiv zur Geschichte der Max-Planck-Gesellschaft
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