- Otto Rank
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Otto Rank, eigentlich Rosenfeld (* 22. April 1884 in Wien; † 31. Oktober 1939 in New York City) war ein österreichischer Psychoanalytiker.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Otto Rank, Sohn des jüdischen Kunsthandwerkers Simon Rosenfeld, studierte 1908 Germanistik und klassische Philologie in Wien, wurde 1912 mit der Arbeit Die Lohengrinsage zum Dr. phil. promoviert und befasste sich mit vergleichender Kulturgeschichte und Mythologie. Er war einer der engsten Vertrauten Sigmund Freuds und Förderer der Psychoanalyse. Rank wurde Sekretär der Wiener Psychoanalytischen Vereinigung und war 1912–1924 Mitherausgeber der internationalen Zeitschrift „Imago“. 1919 gründete er in Wien den Internationalen Psychoanalytischen Verlag, den er bis 1924 leitete. Sein Hauptwerk Trauma der Geburt und seine Bedeutung für die Psychoanalyse (1924) führte zur Entfremdung von Freud. 1926 ging Rank nach Paris und ließ sich 1936 als Psychotherapeut in New York nieder. Er begründete die Casework-Schule, die die Therapie zeitlich begrenzte.
Werke (Auswahl)
- Der Künstler : Ansätze zu einer Sexual-Psychologie (1907)
- Der Mythos von der Geburt des Helden : Versuch einer psychologischen Mythendeutung (1909)
- Die Lohengrinsage : Ein Beitrag zu ihrer Motivgestaltung und Deutung (1911)
- Das Inzest-Motiv in Dichtung und Sage : Grundzüge einer Psychologie des dichterischen Schaffens (1912)
- Die Bedeutung der Psychoanalyse für die Geisteswissenschaften (mit Hanns Sachs; 1913)
- Don Juan, eine Gestalt (1914)
- Psychoanalytische Beiträge zur Mythenforschung (1919)
- Das Trauma der Geburt und seine Bedeutung für die Psychoanalyse (1924): Neuausgabe: Giessen: Psychosozial-Verlag, 2., unveränd. Nachdr. 2007, ISBN 978-3-89806-703-4
- Der Doppelgänger. Eine psychoanalytische Studie (1925), Neuausgabe: Wien: Turia & Kant, 1993, 2. Auflg. 2001, ISBN 978-3-85132-466-2
- A Psychology of Difference: The American Lectures, Princeton University Press, 1996, ISBN 0-691-04470-8
- Kunst und Künstler : Studien zur Genese und Entwicklung des Schaffensdranges, Erstveröff. des dt. Urmanuskriptes von 1932. - Gießen : Psychosozial-Verl., 2000, ISBN 3-89806-023-3
- Erziehung und Weltanschauung : Eine Kritik d. psychol. Erziehungs-Ideologie, München : Reinhardt, 1933
- Technik der Psychoanalyse (3 Bände; 1926-31), Neuausgabe: Gießen : Psychosozial-Verl., 2005
- Entwicklungsziele der Psychoanalyse: zur Wechselbeziehung von Theorie und Praxis (mit Sándor Ferenczi; 1924), Neuausgabe: Wien : Turia und Kant, 1995, 2. Aufl. 2009, ISBN 978-3-85132-493-8
- Der Mythos von der Geburt des Helden : Versuch einer psychologischen Mythendeutung, Nachdr. der 2. Aufl. von 1922. - Wien : Turia und Kant, 2000, 2. Aufl. 2009, ISBN 978-3-85132-498-3
- Traum und Dichtung. Traum und Mythus. Zwei unbekannte Texte aus Sigmund Freuds >Traumdeutung<, hg. von Lydia Marinelli. Wien: Turia + Kant 1995. ISBN 978-3-85132-070-1
Sekundärliteratur
- Marina Leitner, Freud, Rank, und die Folgen : ein Schlüsselkonflikt für die Psychoanalyse, Wien : Turia + Kant, 1998
- Lieberman, E. James: Otto Rank. Leben und Werk, Gießen : Psychosozial-Verl., 1997, ISBN 978-3-932133-13-8
- Die Wiederentdeckung Otto Ranks für die Psychoanalyse, hrg. von Ludwig Janus, Gießen : Psychosozial-Verl., 1998, ISBN 978-3-932133-54-1
- Paul Roazen: Otto Rank: Söhne und Väter, in: Sigmund Freud und sein Kreis, Gießen : Psychosozial-Verlag, 1997, S. 379-404. ISBN 3-930096-77-3
- S. Wachstein: Rank Otto. In: Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950 (ÖBL). Band 8, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1983, ISBN 3-7001-0187-2, S. 415 f. (Direktlinks auf S. 415, S. 416).
Weblinks
- Rank, Otto. In: Österreich-Lexikon, online auf aeiou.
- E. James Lieberman: Rank (Rosenfeld), Otto (1884–1939). In: International Dictionary of Psychoanalysis.
- Maria Leitner: Otto Rank – vergessener Pionier der Psychoanalyse. In: Werkblatt – Zeitschrift für Psychoanalyse und Gesellschaftskritik. Nr. 38, 1/1997, S. 107–121.
- Website über Otto Rank
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