- Otto Volk
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Otto Volk (* 13. Juli 1892 in Neuhausen auf den Fildern; † 21. März 1989 in Würzburg) war ein deutscher Mathematiker, Astronom und Mäzen.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Volk wuchs als fünftes von 13 Kindern des Lehrers Josef Volk (in Neuhausen a.d.F.) auf. Er besuchte von 1903 bis 1906 die Lateinschule in Rottenburg am Neckar und bis zu seinem Abitur 1910 das Gymnasium in Ehingen an der Donau.
Dem Studium der katholischen Theologie, Philosophie und Mathematik von 1910 bis 1914 an der Universität Tübingen und dem im gleichen Jahr abgelegten Staatsexamen mit anschließender Ordination 1915 folgte das Mathematikstudium in Tübingen (u.a. bei Oskar Perron) und an der TH München (u. a. bei Ferdinand von Lindemann).
Nach einjährigem Schuldienst 1917 in Schwäbisch Gmünd und Stuttgart-Feuerbach wurde Volk 1918 an der TH München zum Dr.-Ing. und 1920 zum Dr. phil. promoviert. Nach seiner Habilitation 1922 an der Universität München wurde er von 1923 bis 1930 Ordinarius und Vorstand des von ihm zu errichtenden Instituts für Mathematik und Astronomie an der im Aufbau befindlichen Universität Kaunas in Litauen.
Aufgrund der politischen Situation in Litauen nahm Volk 1930 das Extraordinariat unter den Mathematikern Georg Rost und Eduard von Weber in Würzburg an und wurde 1935 Webers Nachfolger. Nach Rosts Emeritierung wurde Volk 1937 auch Ordinarius für Astronomie und bekleidete das Amt des Direktors des Mathematischen Seminars sowie Leiters des Astronomischen Instituts und der Sternwarte der Universität Würzburg.
In den Jahren seiner planmäßigen astronomischen Beobachtungen befasste er sich auch mit der Himmelsmechanik. Den von ihm entdeckten kleinen Planeten benannte er nach Rost „Rostia (Asteroid)“.
1937 wurde Volk der erste Dekan der im gleichen Jahr gegründeten Naturwissenschaftlichen Fakultät und bemühte sich kurz nach Kriegsende um die Aufräumarbeiten der durch die Bombardierung vom 16. März 1945 zerstörten astronomischen und mathematischen Einrichtungen.
Nachdem er 1945 durch die Militärregierung seines Amtes enthoben worden war, wurde Volk von 1947 bis 1949 Mitarbeiter und stellvertretender Institutsleiter des Mathematischen Forschungsinstituts in Oberwolfach. 1949 wurde er in Würzburg wieder zum ordentlichen Professor ernannt und gleichzeitig gesundheitsbedingt pensioniert.
Volk übernahm Lehraufträge am Ohm-Polytechnikum in Nürnberg und durch Vermittlung von Guido Hoheisel an der Universität Köln. Nachdem Volk 1949 in Würzburg emeritiert war, hielt er dort bis 1988 weiterhin regelmäßige und zahlreiche Vorlesungen.
1969 lehnte Volk die Berufung an die Universität Izmir in der Türkei ab.
Astronomie
Volk leitete 1961 die Errichtung der Notsternwarte auf der Kanzel des Balthasar-Neumann-Hauses und gilt seit der zweijährigen Errichtung der Sternwarte auf der Keesburg und Eröffnung 1966 in der Johannes-Kepler-Straße in Würzburg als „Vater der Sternwarte“.
Durch die Bemühungen Volks wurde 1965 der Lehrstuhl für Astronomie an der Naturwissenschaftlichen Fakultät errichtet den er bis zur Amtsübernahme durch Hans Haffner kommissarisch bis 1967 leitete.
Ehrungen
- 1987 Bundesverdienstkreuz am Bande
- Gedenkzimmer im Mathematischen Institut in Würzburg
Stiftung
Volk gründete 1983 die Otto-Volk-Stiftung, die durch die Physikalisch-Medizinische Gesellschaft Würzburg verwaltet wird. Die Otto-Volk-Stiftung verleiht jährlich die Otto-Volk-Medaille in Silber für hervorragende Leistungen bei Abschlussprüfungen und Promotionen am Mathematischen Institut der Universität Würzburg. Die Medaille in Bronze kann käuflich erworben werden, die Gold Variante wird für besondere Verbundenheit mit dem mathematischen Institut verliehen.
Weblinks
- Literatur von und über Otto Volk im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- W. Barthel und H.-J. Vollrath: Otto Volk 1892-1989. In: Jahresbericht der Deutschen Mathematiker Vereinigung 94 (1992), S. 118-129. Universität Würzburg. Abgerufen: 28. Juni 2008 (PDF-Datei; 630 kB)
- Homepage der Otto-Volk-Stiftung
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