Outkast

Outkast

OutKast ist ein US-amerikanisches Hip-Hop-Duo aus Atlanta, bestehend aus André 3000 (ehemals „Dre“, bürgerlich André Lauren Benjamin) und Big Boi (bürgerlich Antwan Andre Patton). Es war maßgeblich an der Entwicklung des Genres Dirty South und dessen überregionaler Akzeptanz beteiligt und ist bekannt dafür, mit verschiedensten anderen Musikstilen zu experimentieren.

OutKast, One music festival, 2001

Mit der Gruppe Goodie Mob bildet OutKast den Kern der Dungeon Family.

Inhaltsverzeichnis

Bandgeschichte

Big Boi und Dre begegneten sich erstmals anfangs der 1990er, nachdem Big Boi nach East Point, einem Vorort von Atlanta, gezogen war. Dort lieferten sie sich während der Schulzeit regelmäßig Rap-Wettkämpfe, bis sie von Organized Noize entdeckt wurden, einer Gruppe von Musikproduzenten, die Kontakt zum Plattenlabel LaFace Records hatte,[1] bei dem OutKast von da an unter Vertrag stand.

Ihr erster offizieller Auftritt war auf einem Remix der TLC-Single What About Your Friends. Ihre erste eigene Single Player's Ball erschien Ende 1993 auf dem Weihnachtsalbum A LaFace Family Christmas und erreichte sofort Platz eins der amerikanischen Rap-Charts. Das Album Southernplayalisticadillacmuzik erschien 1994, thematisch ähnelte es noch dem damaligen Gangsta Rap. Mit diesem Album gewann das Duo 1995 als erste Südstaatenrapper den Preis Best New Group or Duo bei den Source Awards, weshalb sie vom New Yorker Publikum ausgebuht wurden.[1] In der Folge baute sich Big Boi ein zweites Standbein als Pitbullzüchter auf.

1996 erschien das Album ATLiens und erreichte Platz zwei in den US-amerikanischen Charts. Ein Drittel der Songs wurde erstmals von OutKast selbst produziert, darunter Elevators (Me & You), ihr bis 2000 größter Erfolg. Die dazugehörigen Videos unterstrichen den im Albumtitel angedeuteten Bezug zur außerirdischen Symbolik. Zu der Zeit begann auch die inner- sowie äußerliche (Turban, keine Goldketten etc.) Veränderung Dres, eventuell vom Beginn seiner Beziehung zur Sängerin Erykah Badu herrührend. Er begann professionell zu malen, Bilder von ihm sind etwa im Booklet von Aquemini zu sehen.

Mit ihrem dritten Album Aquemini konnten OutKast 1998 ihren kommerziellen Erfolg wiederholen. Die Single Rosa Parks erregte nachhaltiges Aufsehen, da sie von der mittlerweile verstorbenen Bürgerrechtlerin Rosa Parks wegen der unerlaubten Nutzung ihres Namens verklagt wurden.[2] Erstmals waren auf dem Album mit George Clinton, Raekwon und Erykah Badu auch internationale Berühmtheiten zu hören. Aquemini galt bei den Kritikern als innovativ und wurde hoch gelobt.

Das vierte OutKast-Album Stankonia (2000) erhielt ebenfalls begeisterte Kritiken und stieg in den amerikanischen Albumcharts das dritte Mal in Folge auf Platz zwei ein. Auf dem Album ist die Single Ms. Jackson enthalten, in der Dre, mittlerweile André 3000, seine Trennung von Erykah Badu, mit der er einen Sohn hat, verarbeitet. Mit dieser Single gelang ihnen der endgültige Durchbruch, zudem erreichten sie auch die Spitze der deutschen Charts. OutKast gewannen für Ms. Jackson 2002 den Grammy für die Beste Rap-Performance eines Duos oder einer Gruppe und Stankonia wurde zum Besten Rap-Album des Jahres gekürt.

Kurz nach einem gemeinsamen Album mit der Dungeon Family (u. a. Goodie Mob, Organized Noize) veröffentlichten OutKast 2001 das Greatest-Hits-Album Big Boi and Dre Present… OutKast, das neben ihren Hits auch drei neue Lieder enthielt. Eines davon war The Whole World, für das sie 2003 erneut den Grammy in der Kategorie Best Rap Performance by a Duo or Group erhielten.

2003 erschien das Doppelalbum Speakerboxxx/The Love Below. Es erhielt den Grammy für Bestes Rap-Album und als erstes Hip-Hop-Album überhaupt den Grammy für Bestes Album des Jahres. Das Album war eines der erfolgreichsten Alben des Jahres 2003 in den USA und belegte dort mehrere Monate die vorderen Plätze der Charts. Mit 11 Millionen Einheiten hat es Diamant-Status erreicht.[3] Auch die Singles Hey Ya und The Way You Move erreichten in vielen Ländern Nummer-Eins-Platzierungen.

Das Album besteht im Prinzip aus zwei Soloprojekten. Zum einen Speakerboxxx, der von Big Boi stammende Teil, zum anderen The Love Below von André 3000. Dre rappt auf diesem Album kaum noch, sondern orientiert sich eher an Größen wie Prince, während Big Boi den typischen OutKast-Stil weiterentwickelt. Wegen musikalischer Differenzen der beiden waren einige Zeit Gerüchte über eine Trennung von OutKast zu hören.

Im August 2006 kam der Musicalfilm Idlewild, in dem OutKast die Hauptrollen spielen, in die US-amerikanischen Kinos. Der Film spielt zur Zeit der „Great Depression“ und erzählt die Geschichte zweier unterschiedlicher Freunde, die sich ihre Träume erfüllen wollen, wobei ihnen aber die Mafia bzw. sie sich selbst im Weg stehen. Regie führte Bryan Barber, der bereits als Video-Regisseur unter anderem für OutKast fungierte. Anstatt einen Soundtrack mit verschiedenen Künstlern zu veröffentlichen, wurde dieser als reguläres OutKast-Album produziert. Aufgrund von Marketinggründen und einer länger dauernden Fertigstellung des Albums wurden beide Elemente immer wieder verschoben, bis sie im August 2006 schließlich veröffentlicht wurden. In Deutschland kam der Film nach einigen Ungewissheiten am 23. November 2006[4] und nur für sehr kurze Zeit in einige wenige Kinos.

Nach der inoffiziellen Single The Mighty „O“ im Mai wurden Ende Juni 2006 Morris Brown und der Bluessong Idlewild Blue (Don'tchu Worry 'Bout Me) von André 3000 ins Internet gestellt. Die Hintergrundmusik des Big Boi-Solotracks Morris Brown spielt die mittlerweile nicht mehr bestehende „Morris Brown College Band“, nach der auch der Song benannt ist. Die Singles wurden zeitgleich mit dem Album am 18. August veröffentlicht. Keine der fünf Singles war nur ansatzweise so erfolgreich wie das Album, das als viertes von OutKast auf Platz zwei in die US-Billboard Charts einstieg.

2007 wurden OutKast auf dem Song Int'l Players Anthem (I Choose You) des UGK-Albums Underground Kingz, der im darauffolgenden Jahr für einen Grammy nominiert wurde, gefeatured. Auf Gangsta Grillz: The Album von DJ Drama veröffentlichten sie 2007 den Song The Art of Storytellin' Part 4.

Big Boi und André 3000 planen derzeit, 2009 ihre Soloalben zu veröffentlichen. Big Bois Album Sir Luscious Left Foot (The Son of Chico Dusty) sollte nach mehreren Verschiebungen im Oktober 2008 erscheinen,[5] derzeit ist eine Veröffentlichung Anfang 2009 geplant.[6] Bisher wurden der Song Royal Flush featuring André 3000 und Raekwon,[7] sowie die erste Single Something's Gotta Give mit Mary J. Blige[8] im Internet veröffentlicht.

Ebenfalls für 2009 ist ein neues OutKast-Album geplant.[6]

Diskografie

Alben

Veröffentlichung Titel Chart-Positionen
US DE AT CH
1994 Southernplayalisticadillacmuzik 20
1996 ATLiens 2 82
1998 Aquemini 2 66
2000 Stankonia 2 6 16 14
2001 Big Boi and Dre Present… OutKast
(Best Of-Album)
18 78
2003 Speakerboxxx/The Love Below
(Doppelalbum)
1 21 28 11
2006 Idlewild
(Album zum Film „Idlewild“)
2 33 56 4

Singles

Jahr Titel Chart-Positionen Album
US DE AT CH UK
1993 Player's Ball 37 Southernplayalisticadillacmuzik
1994 Git Up, Git Out
(featuring Goodie Mob)
Southernplayalisticadillacmuzik 74
1996 ATLiens 35 93 ATLiens
Elevators (Me & You) 12
1997 Jazzy Belle (Remix)
(featuring Babyface)
52
1998 Rosa Parks 55 57 Aquemini
Da Art Of Storytellin' (Pt. 1)
Skew It On The Bar-B
(featuring Raekwon)
2000 B.O.B. (Bombs Over Baghdad) 61 Stankonia
Ms. Jackson 1 1 3 2 2
So Fresh, So Clean 30 42 45 41 16
2001 The Whole World
(featuring Killer Mike)
19 30 52 79 19 Big Boi and Dre Present… OutKast
2002 Land of a Million Drums
(featuring Killer Mike & Sleepy Brown)
59 46 Scooby-Doo Soundtrack
2003 Ghettomusick 55 Speakerboxxx/The Love Below
Hey Ya! 1 6 4 9 3
The Way You Move
(featuring Sleepy Brown)
1 31 49 49 7
2004 Roses
(featuring Big Boi)
9 21 18 65 4
Ghettomusick/Prototype
(Doppelseitig)
85
2006 Mighty „O“
(als Digital-Download)
77 Idlewild
Morris Brown
(featuring Sleepy Brown & Scar)
95 98
Idlewild Blue (Don'tchu Worry 'Bout Me) 100 55
Hollywood Divorce
(featuring Lil’ Wayne & Snoop Dogg)

Filmografie

Grammy-Auszeichnungen

  • 2002: Best Rap Performance By a Duo or Group („Ms. Jackson“), Best Rap Album („Stankonia“)
  • 2003: Best Rap Performance By a Duo or Group („The Whole World“)
  • 2004: Album of the Year („Speakerboxxx/The Love Below“), Best Urban/Alternative Performance („Hey Ya!“), Best Rap Album („Speakerboxxx/The Love Below“)

Weblinks

Quellen

  1. a b Biografie von OutKast
  2. „Outkast: Klägerin leidet an Wahnsinn“, 14. Januar 2005
  3. RIAA: Liste der Diamantenen Alben
  4. Idlewild bei MovieMaze
  5. „Big Boi: Always Will Be“, 12. August 2008
  6. a b MTV.com: „Outkast To Deliver Two Solo Albums And Another Group Effort in 2009“, 11. November 2008
  7. Royal Flush auf YouTube
  8. Something's Gotta Give auf YouTube

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