PKP-Baureihe EN57

PKP-Baureihe EN57
PKP-Baureihe EN57
Triebwagen EN57 1346, 1062 und 1015 in Posen
Nummerierung: 001–130
601–1828
1900–1953
Anzahl: 1412
Hersteller: Pafawag
Baujahr(e): 1961–1993
Achsformel: 2'2'+Bo'Bo'+2'2'
Spurweite: 1435 mm (Normalspur)
Länge über Kupplung: 64.970 mmm
Dienstmasse: 125,0 t
Höchstgeschwindigkeit: 110 km/h
Stundenleistung: 580 kW
Stromsystem: 3 kV DC
Anzahl der Fahrmotoren: 4
Kupplungstyp: Scharfenbergkupplung
Sitzplätze: 212

Die Baureihe EN57 ist eine Baureihe dreiteiliger elektrischer Triebwagen der Polnischen Staatsbahnen (PKP).

Die Baureihe EN57 wird fast ausschließlich im Nahverkehr eingesetzt, vereinzelt auch für Schnellzüge.

EN57 sind auch auf den S-Bahnstrecken der Szybka Kolej Miejska w Trójmieście im Umland von Gdańsk (Danzig) sowie bei der regionalen Bahngesellschaft in Masowien Koleje Mazowieckie, die den Nahverkehr im Warschauer Raum betreibt, im Einsatz.

Inhaltsverzeichnis

Konstruktion

Die Triebzüge EN57 bestehen aus einer festen Konfiguration von drei Fahrzeugteilen: Zwei Steuerwagen (Herstellerbezeichnung 5B) und einem Triebwagen (Herstellerbezeichnung 6A) dazwischen. Scharfenbergkupplungen an den Enden ermöglichen das Zusammenkuppeln mehrerer Triebzüge.

Innenraum

In jedem Wagen befinden sich drei Abteile mit einem Durchgang zwischen den Sitzreihen. Sie sind von zwei mit Schiebetüren ausgestatteten Einstiegsräumen getrennt. Die Steuerwagen verfügen jeweils über eine Toilette, im Triebwagen dagegen befindet sich ein Schaltschrank. Die vorderen Teile der Steuerwagen sind jedoch anders eingerichtet; beidseitig ist eine zusätzliche handbetätigte Doppeltür vorhanden, die zu einem größeren Abteil mit klappbaren Sitzen führt und von dem man in die Steuerkabine eintritt. Diese Mehrzweckabteile werden als Diensträume, Gepäck- oder Fahrradabteile usw. genutzt. In den modernisierten Triebzügen EN57-2000 sind die Mehrzweckräume am Zugenden mit den Einstiegsräumen verbunden, an deren Eingangstüren Lifte für Behinderte vorhanden sind.

Bauserien

EN57-1081 in gesickter Bauweise 2010 im Hauptbahnhof Szczecin
EN57-1945 mit zweiteiliger Frontscheibe 2010 im Hauptbahnhof Szczecin

Bis zur Nummer 601 hatten die Züge Sitzplätze der 1. und 2. Wagenklasse, danach nur noch der 2. Klasse. Bis zur Nummer 1113 wurden die Wagenkästen mit gesickten Seitenwänden gebaut, danach mit glatten Seitenwänden. Die Frontseite der Züge bis Nr. 1825 haben drei Stirnfenster, ab Nummer 1900 bis 1953 wurden neue Fronten mit zwei Fenstern eingebaut, die der Reihe EW58 entsprechen. Im Lauf der Jahre wurden zahlreiche verschiedene Farbgebungen angebracht.

Umbauten

Modernisierter EN57 2011 in Zabrze

Die PKP hat in den letzten Jahren mit Hilfe von EU-Fördergeldern ein Redesign-Programm vorgenommen, mit dem die EN57 erneuert und mit Matrix-Zugzielanzeigen ausgestattet werden, dabei werden auch die Plastiksitze durch moderne Sitze ersetzt. Teilweise werden auch die Frontseiten der Triebwagen ersetzt.

Sechs EN57 wurden für die Szybka Kolej Miejska w Warszawie (Warschauer S-Bahn) zu Triebwagen der Baureihe 14WE umgebaut, wobei der gesamte Aufbau ersetzt wurde.

Vierteilige Variante: EN71

1976 wurden 20 vierteilige Triebzüge gebaut und als EN71 bezeichnet. Von 1976 bis 2003 entstanden weitere 30 EN71 durch Umbau aus EN57.

Auslandseinsatz

Die EN57 wurde auch zu den Jugoslawischen Bahnen exportiert und eingesetzt, bei der HZ als HŽ Baureihe 6011/4011 und SZ als SŽ Baureihe 315.

Literatur

  • Paweł Terczyński: Atlas lokomotyw. Poznańskie Klub Modelarzy Kolejowych, Poznań 2004, ISBN 83-920757-1-4.

Siehe auch

Weblink


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