- Park Chan-wook
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Koreanische Schreibweise Siehe auch: Koreanischer NameKoreanisches Alphabet: 박찬욱 Chinesische Schriftzeichen: 朴贊郁 Revidierte Romanisierung: Bak Chan-uk McCune-Reischauer: Pak Ch'anuk Park Chan-wook (* 23. August 1963 in Tanyan) ist ein südkoreanischer Filmregisseur, Drehbuchautor und Filmproduzent.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Park Chan-wook ist in Seoul groß geworden und studierte Philosophie an der Universität von Sogang, wo er einen Filmclub, die „Sogang Film Community“ gründete und einige Artikel über zeitgenössisches Kino veröffentlichte. Seinen ursprünglichen Plan, Filmkritiker zu werden gab er auf, als er Vertigo von Alfred Hitchcock sah und daraufhin beschloss selbst Filme zu machen.[1]
Parks erster Film The Moon is... The Sun's Dream aus dem Jahre 1992 und sein zweiter Spielfilm Trio, den er fünf Jahre später drehte waren kommerzielle Misserfolge. Erst mit Joint Security Area schaffte er 2000 den Durchbruch. Der Film zog in Südkorea sechs Millionen Zuschauer in die Kinos und stellte damit eine neue Bestmarke auf, die zuvor von Shiri gehalten wurde. Im Jahr darauf wurde er aber bereits von Friend abgelöst. Joint Security Area behandelt ein heikles Thema in Südkorea, die Teilung des Landes. In Europa und Amerika blieb Park jedoch bis zu seinem Film Oldboy (2003) ein Geheimtipp. Das für westliche Verhältnisse überaus brutale Rachedrama Oldboy wurde auf den Filmfestspielen von Cannes mit dem Großen Preis der Jury ausgezeichnet. Zugleich ist es der zweite Teil einer Rache-Trilogie, deren Anfang Sympathy for Mr. Vengeance (2002) machte. Der dritte Teil, Sympathy for Lady Vengeance, folgte 2005. Vier Jahre später erhielt Park für die Vampirgeschichte Durst eine Einladung in den Wettbewerb der 62. Internationalen Filmfestspiele von Cannes und gewann den Preis der Jury gemeinsam mit Andrea Arnold für ihren Film Fish Tank.[2]
Park gab in einem Interview im Jahre 2004 unter anderem Sophokles, Shakespeare, Kafka, Dostojewski, Balzac und Kurt Vonnegut als Einflüsse auf seine Karriere an.[3]
Seine filmischen Vorbilder sind Robert Aldrich, Ingmar Bergman, Sam Fuller, Roman Polanski, Kim Ki-young, sowie Alfred Hitchcock.
Quentin Tarantino ist ein erklärter Fan des Filmemachers. Im Jahr 2004 versuchte er als Präsident der Jury der Filmfestspiele von Cannes selbige davon zu überzeugen die goldene Palme an Oldboy zu vergeben. Dies gelang ihm jedoch nicht, die Auszeichnung ging an Fahrenheit 9/11 von Michael Moore. Oldboy erhielt den Großen Preis der Jury.
2011 drehte Park mit seinem Bruder Chan-kyong[4] den Film Night Fishing (Paranmanjang; Nachtangeln). Dieser soll der erste Kinofilm sein, der komplett mit dem iPhone 4 gedreht wurde.[5] Der Film, an dem 80 Mitarbeiter mitwirkten, wurde innerhalb von 10 Tagen gedreht und die Produktion kostete 102.000 Euro.[6] Auf der Berlinale 2011 erhielt der Film den Goldenen Bären für den besten Kurzfilm.[7]
Genau wie sein Regiekollege Bong Joon-Ho ist Park Chan-Wook Mitglied der Korean Democratic Labour Party, einer linksgerichteten, kleinen Partei in Südkorea. 2002 trat er sogar in der Präsidentschaftskampagne der Partei im Fernsehen in Erscheinung.
Filmografie
als Regisseur
- 1992: The Moon Is... The Sun’s Dream
- 1997: Trio
- 1999: Judgement (auch Simpan) (Kurzfilm)
- 2000: Joint Security Area
- 2002: Sympathy for Mr. Vengeance
- 2003: If you were me (Segment Never Ending Peace And Love)
- 2003: Oldboy
- 2004: Three… Extremes (Segment Cut)
- 2005: Lady Vengeance
- 2006: I’m a Cyborg, But That’s OK
- 2009: Durst (Bak-Jwi / Thirst)
- 2011: Night Fishing
als Autor
- 1992: The Moon is... The Sun's Dream
- 1997: Trio
- 1999: Judgement
- 2000: Anarchists
- 2000: Joint Security Area
- 2001: The Humanist
- 2002: Sympathy for Mr. Vengeance
- 2002: A bizarre Love Triangle
- 2003: If you were me (Segment Never Ending Peace And Love)
- 2003: Oldboy
- 2004: Three… Extremes (Segment Cut)
- 2005: Lady Vengeance
- 2005: Boy goes to Heaven
- 2006: I’m a Cyborg, But That’s OK
- 2009: Durst (Bak-Jwi / Thirst)
als Produzent
- 2006: I’m a Cyborg, But That’s OK
- 2008: Crush and Blush
- 2009: Durst (Bak-Jwi / Thirst)
Auszeichnungen
2001
- Deauville Asian Film Festival, France
- Lotus Award for Best Film, für Joint Security Area
- Seattle International Film Festival
- New Director's Showcase Special Jury Prize, für Joint Security Area
2002
- Blue Ribbon Awards, Japan
- Blue Ribbon Award für den besten fremdsprachigen Film, für Joint Security Area
- Seattle International Film Festival
- Emerging Masters Showcase Award
2003
- Fantasia Festival
- Best Asian Film, für Sympathy for Mr. Vengeance
- Philadelphia Film Festival
- Jury Award for Best Feature Film, for Sympathy for Mr. Vengeance
2004
- Asia Pacific Film Festival
- Best Director, für Oldboy
- Bergen International Film Festival
- Audience Award, für Oldboy
- Grand Bell Awards, Südkorea
- Grand Bell Award for Best Director, für Oldboy
- Sitges – Catalonian International Film Festival
- Best Film, für Oldboy
- Stockholm International Film Festival
- Audience Award, für Oldboy
2005
- Bangkok International Film Festival
- Golden Kinnaree Award für den besten Regisseur, für Oldboy
- Venice Film Festival
- CinemAvvenire Award, für Sympathy for Lady Vengeance
2006
- Bangkok International Film Festival
- Golden Kinnaree Award für den besten Regisseur, für Sympathy for Lady Vengeance
- Fantasporto, Portugal
- Orient Express Section Grand Prize für den besten Film, für Sympathy for Lady Vengeance
- Sarasota Film Festival
- Audience Award for Best in World Cinema, für Sympathy for Lady Vengeance
2007
- Berlin International Film Festival
- Alfred Bauer Award, für I'm a Cyborg, But That's OK
- Montréal Festival of New Cinema
- Z Tele Grand Prize Feature Film Award, für I'm a Cyborg, But That's OK
- Sitges Catalonian International Film Festival, Spain
- Bestes Drehbuch, für I'm a Cyborg, But That's OK
2008
- Fantasporto, Portugal
- International Fantasy Film Award – Special Mention, für I'm a Cyborg, But That's OK
2009
- Cannes Film Festival
- Preis der Jury, für Durst
Besetzung
Ein besonderes Merkmal seiner Filme ist, dass er regelmäßig mit denselben Schauspielern zusammenarbeitet. Dazu gehören unter anderem:
- Song Kang-ho (Joint Security Area, Sympathy for Mr. Vengeance, Sympathy for Lady Vengeance, Durst)
- Shin Ha-kyun (Joint Security Area, Sympathy for Mr. Vengeance, Sympathy for Lady Vengeance, Durst)
- Choi Min-sik (Oldboy, Sympathy for Lady Vengeance)
- Lee Young-ae (Joint Security Area, Sympathy for Lady Vengeance)
- Kang Hye-jeong (Oldboy, Three… Extremes, Sympathy for Lady Vengeance)
Des Weiteren teilen sich die Filme von Park Chan-Wook und die seines Kollegen und engen Freundes Kim Ji-Woon oftmals die Darsteller:
- Lee Byung-hun (Joint Security Area, Three… Extremes), Oh Kwang-rok und Oh Dal-su (Oldboy, Sympathy for Lady Vengeance, I'm a Cyborg, But That's OK, Thirst) spielen in Kims A Bittersweet Life mit.
- Yeom Jeong-ah spielt die Stiefmutter in A Tale of Two Sisters von Kim, sowie die Vampirschauspielerin in Parks Segment von Three… Extremes.
- Im Su-jeong spielt die Hauptrolle in I'm a Cyborg, But That's OK, sowie eine der Hauptrollen in A Tale of Two Sisters.
Weblinks
- Park Chan-wook in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
- Interview mit SPIEGEL ONLINE Anfang 2007
- Video vom Q&A zu Thirst beim Fantasy Filmfest 2009 von F.LM - Texte zum Film
Einzelnachweise
- ↑ www.hollywoodreporter.com/h/search/article_display.jsp?vnu_content_id=1000511737. Abgerufen am 14. Juli 2007.
- ↑ vgl. Preisträger bei festival-cannes.fr (englisch; aufgerufen am 24. Mai 2009)
- ↑ Dialogue: Park Chan-wook (14. Mai 2004). Abgerufen am 14. Juli 2007.
- ↑ Park Chan-wook dreht ersten Iphone-Film der Welt. In: Korean Tourism Organization. Chosun Ilbo, 21. Januar 2011, abgerufen am 12. Februar 2011 (deutsch).
- ↑ Park Chan-wook dreht ersten Kinofilm mit iPhone. In: Stern. 4. Februar 2011, abgerufen am 6. Februar 2011 (deutsch, Videobericht).
- ↑ Cannes-Preisträger bringt iPhone-Film in die Kinos. In: Krone.at. 11. Januar 2011, abgerufen am 6. Februar 2011 (deutsch).
- ↑ Park Min-young: ‘Night Fishing’ brings home Golden Bear. Park brothers’ iPhone-shot short film wins award at Berlinale. In: Korea Herald. 20. Februar 2011, abgerufen am 20. Februar 2011 (englisch).
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