Parlamentswahlen in Griechenland 2004

Parlamentswahlen in Griechenland 2004

Die Parlamentswahlen in Griechenland am 7. März 2004 wurden von Konstantinos Karamanlis und seiner Partei, der liberal-konservativen Nea Dimokratia (ΝD), gewonnen. Die konkurrierende PASOK unter ihrem Spitzenkandidaten Georgios Andrea Papandreou konnte damit nicht an die Regierungszeit von Ministerpräsident Kostas Simitis anknüpfen.

Inhaltsverzeichnis

Wahlergebnis

Griechische Parlamentswahlen, 2004
Distribution of parliament seats after the 2004 elections.

Amtliches Endergebnis der griechischen Parlamentswahlen 2004
Blau: Nea Dimokratia 45,36 %, 165 Sitze; Grün: PASOK 40,55 %, 117 Sitze; Rot: KKE 5,90 %, 12 Sitze; Orange: SYRIZA 3,26 %, 6 Sitze

Mit diesem Ergebnis kann die ND alleine regieren und die Griechen haben ein Vier-Parteien-Parlament gewählt.

Wahlkreisergebnisse. Blau: Nea Dimokratia, Grün: PASOK

Wahlrecht und Wahlpflicht

Im griechischen Wahlrecht gilt eine Drei-Prozent-Klausel. Die Stimmen kleiner Parteien, welche diese Hürde nicht überschreiten können, werden nach griechischem Wahlrecht in der Sitzverteilung automatisch der stärksten Partei zugeschlagen, um eine Regierungsbildung zu erleichtern. Zudem reicht für die stärkste Partei eine einfache Mehrheit der Stimmen um die Mehrheit der 300 Sitze im Parlament zu erlangen, es muss also nicht unbedingt eine Koalition eingegangen werden, um eine absolute Mehrheit zu bekommen.

In Griechenland ist die Veröffentlichung von demoskopischen Wahlprognosen 2 Wochen lang vor dem Wahltermin verboten. Deshalb sind sogenannte „Nachwahlumfragen“, welche direkt nach Schließung der Wahllokale ab 19:00 Uhr veröffentlicht werden, der erste Indikator für den möglichen Wahlausgang.

In Griechenland herrscht eine Wahlpflicht für alle griechischen Bürger über 18 Jahre, ein Versäumnis wird allerdings seit einigen Jahren nicht mehr verfolgt. So beträgt die Wahlbeteiligung an der Parlamentswahl 2004 zirka 79 Prozent. Die Kombination aus Wahlpflicht und griechischem Melderecht, sorgt bei jeder Wahl für ein erhöhtes Reiseaufkommen, da im „Heimatort“ gewählt werden muss, der oft nicht mit dem Wohnort übereinstimmt. Arbeitnehmer können bis zu drei Tagen frei bekommen, Fährtickets werden zu einem großen Kontingent von den großen Parteien finanziert.

Der Wahlkampf

Im Januar lag die Nea Dimokratia in den Wahlumfragen um 7 % vor der PASOK. Nach der Wahl von Papandreou zum Parteivorsitzenden holte die PASOK in den Umfragen auf. Ende Februar war der Vorsprung der Nea Dimokratia auf 3 % gesunken. Die Wahl wurde dadurch zu einem Kopf-an-Kopf-Rennen.

Höhepunkt des Wahlkampfs war die traditionelle Wahlkampfkundgebung in Athen. Am Abend des 4. März wurde Karamanlis durch geschätzte 200.000 Anhänger bejubelt. Die Abschlusskundgebung der PASOK nahm für sich in Anspruch, auf ihrer Abschlusskundgebung am 6. März doppelt so viele Anhänger mobilisiert zu haben. Keine der Zahlen wurde unabhängig bestätigt.

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