Partei der Demokratischen Revolution

Partei der Demokratischen Revolution

Die Partido de la Revolución Democrática (Partei der demokratischen Revolution, PRD) ist eine der großen Parteien in Mexiko. Sie gilt als gemäßigt links.

Sie wurde am 5. Mai 1989 in Mexiko-Stadt gegründet, u.a. von Cuauhtémoc Cárdenas Solórzano, Heberto Castillo, Gilberto Rincón Gallardo, Porfirio Muñoz Ledo und anderen linken Politikern. Sie ging aus verschiedenen oppositionellen Gruppierungen und den Initiativen Intellektueller hervor. Die PRD wurde als Partei des 6. Juli bezeichnet. An diesem Tag fand 1988 die mexikanische Präsidentschaftswahl statt; als Kandidat eines linken Bündnissen hatte Cárdenas die Wahl mutmaßlich gewonnen, auf Grund von Wahlfälschungen wurde jedoch Carlos Salinas de Gortari Präsident. Cárdenas und einige Anhänger hatten zuvor die regierende Staatspartei PRI verlassen.

Bei den Präsidentschaftswahlen am 2. Juli 2000 erhielt Cárdenas als PRD-Kandidat 16,6 % der Stimmen. Viele linke Wähler hatten aus taktischen Gründen für den konservativen Kandidaten Vicente Fox gestimmt und damit die mehr als 70jährige Herrschaft der PRI beendet. Bei der gleichzeitigen Wahl zum Senat nahm die PRD an der Allianz für Mexiko teil, welche 15 der 128 Sitze im Senat gewann. Bei der Wahl zum mexikanischen Abgeordnetenhaus erhielt die Partei 17,6 % der Stimmen bzw. 95 von 500 Mandaten.

Die PRD ist vor allem in der Mitte und im Süden Mexikos stark vertreten. Sie gewann die Gouverneurswahlen in den Bundesstaaten Guerrero, Chiapas, Michoacán, Zacatecas, Baja California Sur sowie im Hauptstadtbezirk, in dem sie regiert, seit dort 1997 die Direktwahl eingeführt wurde. Bei der Kommunalwahl 2003 gewann die PRD im Hauptstadtbezirk in 13 von 16 Wahlkreisen.

Der ehemalige Chef der Stadtverwaltung von Mexiko-Stadt, Andrés Manuel López Obrador, war bei der Präsidentschaftswahl 2006 Kandidat der Partei. Er galt als einer der Favoriten, unterlag jedoch äußerst knapp seinem Konkurrenten Felipe Calderón (PAN). López Obrador und die PRD werfen Calderón Wahlbetrug vor und erkennen dessen Sieg nicht an. Stattdessen bezeichnet sich López Obrador als legitimer Präsident Mexikos.

Im Süden des Landes arbeitete die Basis der PRD lange Zeit mit den Zapatistas zusammen und unterstützte deren Aufbau autonomer Verwaltungs- und Versorgungsstrukturen. In jüngster Zeit ist es allerdings vermehrt zu Unstimmigkeiten gekommen, da die Führung der PRD die wirtschaftsfördernden Reformen der Regierung nicht grundsätzlich kritisiert, sondern lediglich sozial abzufedern versucht. Auch sind nach der Abwahl der PRI auf den verschiedenen Ebenen vermehrt ehemalige PRI-Funktionäre zur PRD übergelaufen, so dass nun die lokalen Machtstrukturen, die durch die PRI aufgebaut wurden, teilweise durch PRD-Funktionäre fortgesetzt werden.

Mit ihrem Engagement für mehr Gerechtigkeit und Offenheit in der Gesellschaft und als linkeste der drei großen Parteien Mexikos erreicht sie allerdings noch immer eine breite Wählerschaft.

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