- Atargatis (Mythologie)
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Atargatis (auch Dea Syria) ist eine syrische Gottheit, zu deren Kult unter anderem die rituelle Kastration gehörte. Strabo (XVI,4,27) setzt die Aphrodite Urania von Askalon mit Atargatis gleich. Auch die Göttin Derketo von Askalon und die edessenische Taratha werden mit Atargatis gleichgesetzt. Ihr wichtigster Tempel befand sich in Hierapolis Bambyke. Ihr Symbol war der Granatapfel.
Nach Lukian von Samosata waren ihre Anhänger tätowiert, einige auf dem Handgelenk, andere am Hals. Diese Angabe wird durch einen Papyrus aus ptolemäischer Zeit bestätigt, der einen entlaufenen Sklaven aus Hierapolis beschreibt, der auf seinem rechten Handgelenk "barbarische Buchstaben" eintätowiert hatte. U. Wilken vermutet, dass es sich dabei um die Initialen von Atargatis und Hadad handelte.
Literatur
- Susanna Elm: "Pierced by Bronze Needles": Anti-Montanist charges of ritual stigmatization in their Fourth-Century context. Journal of Early Christian Studies 4/4, 1996, S. 409–439
- F. J. Dölger: Religiöse Tätowierung im Atargatiskult von Hierapolis in Syrien. AC 2, 1930, S. 297–300
- U. Wilcken: Zu den ‘Syrischen Göttern’. In: Festgabe für Adolf Deissmann zum 60. Geburtstag. Mohr, Tübingen 1927
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