Hierapolis Bambyke

Hierapolis Bambyke

Hierapolis Bambyke (arabisch: منبج ,syrisch: Mabog, Quelle), heute Kara-Membidj war ein Ort im heutigen Syrien im Vilayet Aleppo, südwestlich des Zusammenflusses des Sagur und Euphrat. Der aramäische Name Mabog wird bereits bei Plinius erwähnt ( Nat. Hist. v. 23 (19), § 81). Seleukos Nikator nannte die Stadt wegen ihrer Tempel in Hierapolis oder Hieropolis um. Große Quellen prägten den Ort, der vor allem als Kultzentrum der Dea Syria bekannt ist. Die Stadt war ein wichtiger Rastplatz für die Karawanen nach Seleukia und Babylon. Unter Antiochos IV. befand sich hier eine Münze.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Im 3. Jahrhundert war die Stadt in der Nachfolge von Samosata Hauptstadt der Provinz Euphratensis (Kommagene) und eine der größten in Syrien. Julian Apostata machte auf seinem Feldzug gegen Schapur hier Station. Justinian ließ neue Befestigungen errichten. In den 1060'er Jahren nahmen die Seldschuken unter Alp Arslan die Stadt ein. 1068 eroberte Romanos IV. Diogenes die Stadt zurück, danach lag sie im Herrschaftsbereich des Philaretos Brachamios‎, bis sie an die Seldschuken unter Malik Schah I. fiel. Die Bevölkerung hing dem Monophysitismus an. Die Stadt wurde mehrfach zerstört, zuletzt durch Hülägü. 1879 wurden hier Tscherkessen aus Widin angesiedelt.

Tempel

Nach Lukian wurde der Tempel der Atargatis zweimal im Jahr von Pilgern besucht, um Wasser in einen Schlund zu gießen(De Dea Syriaca 13). Der Schlund ist laut Lukian ein Überrest der Großen Flut, und der erste Tempel hier wurde von Deukalion errichtet. Knaben opferten in dem Tempel ihren ersten Bartwuchs, Mädchen ihre Locken. Gelegentlich fanden auch Kinderopfer statt, wobei die Elten vorgaben, es handele sich um eine Kuh. Der reiche Tempel wurde von Marcus Licinius Crassus im Feldzug gegen die Parther 53 v. Chr. geplündert.

Der christliche Autor (Pseudo-)Melito von Sardes (Spicilegium Syriacum 44) beschreibt, wie die Göttin Simi, Tochter des höchsten Gottes Adad einen Dämonen besiegte, indem sie die Grube, in der er lebte, mit Seewasser füllte. Simi wird von Sayce mit Semiramis gleichgesetzt.

Ambrosius Theodosius Macrobius (Saturnalia (I. xvii. §§ 66, 67) erwähnt der Verehrung einer spitzbärtigen Apollo-Statue in Hierapolis. Der Gott trägt einen Brustpanzer und hält einen Speer in der Hand, sein Mantel ist mit Schlangen verziert. Nach Makrobios hält er in der anderen Hand etwas, das wie eine Blume aussieht, vermutlich handelt es sich aber um den Blitz des Hadad. Der Gott ist von Adlern, zwei Frauen und einem Drachen begleitet.

Unweit des Tempels befand sich ein Teich mit heiligen Fischen, die herbeischwammen, wenn sie gerufen wurden. Lukian konnte einen Fisch beobachten, der golden war und ein Juwel auf seiner Flosse trug.

Berühmte Bürger

Bischöfe

  • Alexander, ein Nestorianer, nach Ägypten verbannt
  • Philoxenos von Mabbug, auch Xenajas von Mabbug (†523)
  • Stefanos II. (c. 600), der Autor einer Vita von St. Golinduch
  • Anastasius im 6. Jh.
  • der lateinische Bischof Franko 1136

Mabog ist heute ein Titularbistum der katholischen Kirche.

Weblinks

Literatur

  • A. H. Sayce, The Legend of Semiramis, The English Historical Review 3/9, 1888, 104-113.
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