Partij voor de Dieren

Partij voor de Dieren
Partei für die Tiere
Logo der Partei
Marianne Thieme.jpg
Partei­führerin Marianne Thieme
Fraktionsvorsitzende Zweite Kammer Marianne Thieme
Fraktionsvorsitzender Erste Kammer Niko Koffeman
Sitze in der Ersten Kammer 1
Sitze in der Zweiten Kammer 2
Mitglie­derzahl 8012
(1. Januar 2009)
http://www.partijvoordedieren.nl

Die Partij voor de Dieren (Partei für die Tiere), PvdD, ist eine politische Partei in den Niederlanden. Die PvdD wurde im Oktober 2002 gegründet. Die von Marianne Thieme geführte Organisation verfügt derzeit über etwa 8.000 Mitglieder. Die Parteizentrale befindet sich in Amsterdam.

Vorrangiges Ziel der Partei ist es, im niederländischen Grundgesetz Tierrechte zu verankern. Kritiker bemängeln, dass die Partei nur diese eine Botschaft habe. Tatsächlich gibt das Wahlprogramm nur vage Hinweise auf weitere Standpunkte. So wollen die Tierschützer die Privatisierung der Energiekonzerne rückgängig machen und Unternehmensgründern drei Jahre lang die Steuern ersparen. Sie befürworten eine großzügigere Asylpolitik. Im Vorfeld der Regierungsbildung Ende 2006 erklärte Thieme ihre Bereitschaft, eine (nur theoretisch denkbare) Mitte-Links-Koalition von den sozialliberalen Democraten 66 bis zur linkssozialistischen SP zu unterstützen.[1]

Charakter der Partei

Die PvdD ist eine geschlossene Partei insofern die Mitgliederkongresse nicht öffentlich sind. Thieme verteidigte dies in einem Interview 2010 als zunächst zufällig, weil sie in der Eile der Gründung beim erstbesten Notar diese Empfehlung erhalten habe, und später hätten die Mitglieder den Wunsch danach gehabt. Sie nennt ihre Partei eine getuigenispartij (etwa: Bekenntnispartei), darum stelle sie auch so viele Anfragen im Parlament. „Wir setzen uns nicht dafür ein, neun von zehn Menschen zu erreichen, sondern um die Menschen zu erreichen, die nicht neun von den zehn sein wollen.“[2]

Wahlen

Die PvdD beteiligte sich erstmals im Januar 2003 an den Wahlen zur Zweiten Kammer, verfehlte jedoch mit einem Stimmanteil von 0,5% ebenso einen Sitz wie bei der Europawahl 2004, als sie immerhin 3,2% der Stimmen erzielen konnte.

Bei den Niederländischen Parlamentswahlen 2006 gelang der Partei mit 1,8% der abgegebenen Stimmen und zwei Abgeordneten (Marianne Thieme und Esther Ouwehand) erstmals der Einzug ins niederländische Parlament. Im Wahlkampf hatten unter anderem die Schriftsteller Harry Mulisch und Maarten 't Hart die PvdD unterstützt.

Bei den Wahlen zu den Provinciale Staten (Provinzparlamente) am 7. März 2007 konnte die PvdD mit einem Ergebnis von landesweit umgerechnet 2,5% einen weiteren Erfolg verbuchen und verfügte in den jeweiligen Provinciale Staten über insgesamt neun Abgeordnete. Auf Basis dieses Ergebnisses ist die PvdD seit dem 31. Mai 2007 auch mit einem Mitglied in der Ersten Kammer vertreten. Bei den nächsten Wahlen am 2. März 2011 sank der Stimmanteil der Partei zwar auf 1,9% und zwei Sitze in den Provinziallandtagen gingen verloren, das Mandat in der Ersten Kammer konnte jedoch gehalten werden.

Bei der Europawahl 2009 verfehlte die Partei trotz einer leichten Steigerung auf 3,5% der Stimmen erneut den Einzug in das EU-Parlament. Bei den Kommunalwahlen im März 2010 kandidierte die PvdD in nur sechs Städten; in jeder davon (darunter auch Amsterdam und Den Haag) hat die Partei jeweils einen Sitz erlangt.

Bei den vorgezogenen Parlamentswahlen im Juni 2010 verlor die PvdD etwa ein Drittel ihrer Wähler von 2006, konnte ihre beiden Mandate jedoch knapp verteidigen.

Jahr Wahl Stimmanteil Sitze
2003 Zweite Kammer 0,5% 0
2004 Europaparlament 3,2% 0
2006 Zweite Kammer 1,8% 2
2007 Erste Kammer 2,1% 1
2009 Europaparlament 3,5% 0
2010 Zweite Kammer 1,3% 2
2011 Erste Kammer 1,5% 1

Belege

  1. Nachricht und Reaktionen bei foknieuws.nl, zuletzt gesehen am 1. Mai 2010.
  2. Trouw: Het past niet bij mij om dingen op te leggen, zuletzt gesehen am 1. Mai 2010.

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