- Pat Boone
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Pat Boone (* 1. Juni 1934 in Jacksonville, Florida als Charles Eugene Boone) ist ein US-amerikanischer Sänger. Seine sanfte Stimme machte ihn zu einem der beliebtesten Schlagersänger der 1950er und 1960er Jahre.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Pat Boone ist Nachkomme des amerikanischen Pioniers Daniel Boone, dessen Abenteuer J. F. Cooper in seinen Roman „Lederstrumpf“ einfließen ließ. Geboren in Jacksonville, Florida, zog die Familie 1935 nach Nashville, Tennessee, wo Boone bereits mit zehn Jahren öffentlich im „Belle Mead Happiness Club“ auftrat. Ab 1951 hatte er seine ersten Erfolge als Sänger bei verschiedenen Amateurwettbewerben. Es folgte ein Engagement bei einem bekannten Rundfunksender, 1953 die Hochzeit mit Shirley Lee Foley, der Tochter des Country-Sängers Red Foley, und 1954 seine Entdeckung durch Albert Godfrey, der Boone in der Finalveranstaltung der „Ted Mack TV Amateur Hour“ in New York sah.
Pat Boones Liebe gehörte zunächst der Soul-Musik, seine ersten Plattenaufnahmen waren Coverversionen von Titeln unbekannter farbiger Musiker. Diese Aufnahmen von Boone und beispielsweise auch die von Elvis Presley waren weitaus erfolgreicher als die Originalversionen. Erst dadurch ist auch Little Richard und Fats Domino der große Durchbruch gelungen.
Im Februar 1955 wurde in Chicago mit Two Hearts, Two Kisses die erste Schallplatte aufgenommen, die auf Anhieb in den Charts unter den Top Ten platziert war. Mit der Coverversion von Fats Dominos Ain't That a Shame, seinem ersten Millionenseller, begann Pat Boones Schallplattenkarriere. Er veröffentlichte im ersten Jahr fünf Platten und verkaufte mehr als vier Millionen Stück.
Boones Gesangsstil, der an den Bariton von Bing Crosby erinnert, machte ihn bald zum Star. Balladen wurden seine Spezialität, darunter Hits wie Love Letters In The Sand, April Love, Friendly Persuasion (Thee I Love), I'll be Home und Don't Forbid Me. Bei vielen seiner Hits wurde er vom später ebenfalls bekannten Billy-Vaughn-Orchester begleitet.
In den 1950ern wurde er als Teenager-Idol nur von Elvis Presley übertroffen, als dessen musikalischer Gegenpol er galt, und wie Presley startete er eine zweite Karriere als Filmschauspieler. Er sang den Titelsong im Film April Love und wurde für diese Leistung für den Oscar nominiert. Als strenggläubiger Christ verweigerte er sich Rollen, die seinen moralischen Vorstellungen nicht entsprachen. Ende der 1950er erhielt er eine eigene Fernsehshow. Für den Musiker James Brown war er „Soul Brotha No. 2“, beide waren eng befreundet und Anfang 1965 nahm er den James Brown-Titel „Papa's Got a Brand New Bag“ auf.
In Deutschland hatte Boone zwischen 1957 und 1963 drei Top 10 Hits mit Tutti Frutti (1957 #5), Speedy Gonzales (1962, #1) und Rosmarie (1963 # 7).[1]
Mit dem Aufkommen der Beatmusik kam seine Musikkarriere zu ihrem Ende, in den 1970ern wandte er sich den Musikstilen Gospel und der Country-Musik zu. Er unterstützte verschiedene junge Musiker, unter anderen Larry Norman und Randy Stonehill.
1997 veröffentlichte Boone eine Sammlung von Heavy-Metal-Songs in seinem typischen Arrangement unter dem Titel „No More Mr. Nice Guy“. Heute arbeitet er als Radio-DJ und betreibt seine eigene Plattenfirma.
Familie und Privatleben
Mit seiner Frau Shirley Lee Foley zog Pat nach Denton in Texas, wo 1954 die erste der vier Töchter geboren wurde: Cheryl (Cherry) Lynn. Die zweite Tochter war Linda (Lindy) Lee, geboren 1955, danach erfolgte ein erneuter Umzug nach Leonia in New Jersey. Dort studierte Pat Boone an der Columbia University weiter, trotz seiner zahlreichen künstlerischen Verpflichtungen und der elften Goldenen Schallplatte. Seine Familie vergrößerte sich um Debby Boone, geboren 1956, und Laura (Laury) Gene, geboren 1958. Die Familie zog in ein eigenes Haus nach Teaneck in New Jersey und Boone beendete sein Studium als B.A. mit „magna cum laude“.
In den 1960ern und 1970ern trat er mit seiner Familie als The Pat Boone Family auf.
Diskografie
- 1955: Two Hearts, Two Kisses (#16); Ain't That a Shame (#1); At My Front Door (Crazy Little Mama) (#7); No Arms Can Ever Hold You (#26)
- 1956: Gee Whittakers! (#19); I'll Be Home (#4); Tutti Frutti (#12); Just As Long As I'm with You (#76); Long Tall Sally (#8); I Almost Lost My Mind (#1); Friendly Persuasion (#5); Chains of Love (#20); Howdy! (#14)
- 1957: Don't Forbid Me (#1); Anastasia (#37); Why Baby Why (#5); I'm Waiting Just for You (#27); Love Letters in the Sand (#1); Bernadine (#14); A Closer Walk With Thee (#13); Remember You're Mine (#6); There's a Gold Mine in the Sky (#20); When the Swallows Come Back to Capistrano (#90); April Love (#1); Alben: Pat (#19); Four By Pat (#5); Pat Boone (#20); Pat's Great Hits (#3); Hymns We Love (#21); April Love (soundtrack) (#12)
- 1958: A Wonderful Time Up There (#4); It's Too Soon To Know (#11); Cherie, I Love You (#63); Sugar Moon (#5); If Dreams Came True (#7); That's How Much I Love You (#39); Stardust (#2); For My Good Fortune (#21); Gee But It's Lonely (#31); Yes Indeed! (#13); I'll Remember Tonight (#34)
- 1959: With the Wind And the Rain in Your Hair (#21); Good Rockin' Tonight (#49); For a Penny (#23); The Wang Dang Taffy-Apple Tango (#62); Twixt Twelve And Twenty (#17); Fools Hall of Fame (#29); Beyond The Sunset (#71); Album: Tenderly (#17)
- 1960: (Welcome) New Lovers (#18); Words (#94); Walking the Floor Over You (#44); Spring Rain (#50); Moonglow (#26); Candy Sweet (#72); Delia Gone (#66); Dear John (#44); Alabam (#47)
- 1961: The Exodus Song (This Land Is Mine) (#64); Moody River (#1); Big Cold Wind (#19); Alben: Moody River (#29); White Christmas (#39)
- 1962: Johnny Will (#35); Pictures in the Fire (#77); I'll See You in My Dreams (#32); Quando Quando Quando (#95); Speedy Gonzales (#6); Ten Lonely Guys (#45); White Christmas (#116); Alben: Pat Boone's Golden Hits (#66); State Fair (soundtrack) (#12);
Filme
- 1957: Bernadine
- 1957: April Love
- 1958: Mardi Gras
- 1959: Die Reise zum Mittelpunkt der Erde (Journey to the Centre of the Earth)
- 1962: State Fair
- 1965: Die größte Geschichte aller Zeiten
- 1970: Das Kreuz und die Messerhelden (The cross and the switchblade)
Einzelnachweise
- ↑ Ehnert, Günter (Hrsg.): Hit Bilanz. Deutsche Chart Singles 1956-1980. Hamburg: Taurus Press, 1990, S. 34
Weblinks
Commons: Pat Boone – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Pat's Gold (Link auf Pat Boones Website/Label) (englisch)
- Kurzbiografie (englisch)
- Pat Boone in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
Kategorien:- Country-Musiker
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