- Paul Kossoff
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Paul Kossoff (* 14. September 1950 in London; † 19. März 1976 in Los Angeles) war ein englischer Rock- und Blues-Gitarrist.
Inhaltsverzeichnis
Allgemein
Paul Kossoff wurde als Gitarrist der englischen Rockgruppe Free bekannt, die mit „All Right Now“ 1970 ihren größten Single-Hit hatten. Er ist der Sohn des britischen Charakterdarstellers David Kossoff.
Anfangsjahre
Mitte der 1960er Jahre gründete er gemeinsam mit dem späteren Free-Drummer Simon Kirke die Gruppe Black Cat Bones, benannt nach einem Zitat aus dem Muddy Waters-Blues „Hoochie Coochie Man“. Im Frühjahr 1968 stieß er zur Tournee-Band des Blues-Interpreten Champion Jack Dupree. Hierdurch lernte Kossoff den englischen Bluesmusiker Alexis Korner kennen, der ihn wiederum mit dem Bassisten Andy Fraser und dem Sänger Paul Rodgers zusammenführte. Daraus entstand schließlich die Gruppe Free, der er bis 1972 als festes Mitglied angehörte und auf deren Abschiedsalbum „Heartbreaker“ er noch als Gastmusiker mitwirkte. Als die Band sich 1971 zeitweise trennte, nahm er mit Free-Drummer Simon Kirke und den späteren Free-Musikern dem amerikanischen Keyboarder und Sänger John Bundrick sowie dem japanischen Bassisten Tetsu Yamauchi das Album Kossoff, Kirke, Tetsu and Rabbit auf.
Nach Free
1973 nahm Kossoff seine erste Solo-LP „Back Street Crawler“ auf. Das Album war in sich stilistisch und personell etwas uneinheitlich aufgebaut. Anstelle einer festen Begleitband arbeitete er mit verschiedenen Sessionmusikern wie etwa dem gelegentlichen Free-Sideman John „Rabbit“ Bundrick (Keyboards), dem Yes-Schlagzeuger Alan White sowie dem von Brian Auger und Jeff Beck bekannten Bassisten Clive Chaman. Die überwiegend instrumental gehaltenen Stücke bestehen zumeist aus einfachen Riffs und Hooklines, über die Kossoff ausschweifende Improvisationen aufbaut. Bemerkenswert ist die Mitwirkung des Folkjazz-Gitarristen John Martyn auf dem gemeinsam komponierten „Time Away“: Über die elektronisch verfremdete Akustik-Gitarre Martyns baut Kossoff expressive langgezogene Melodielinien auf. Lediglich der Song „Molten Gold“ ist ein Song im eigentlichen Sinne. Hierfür führte Kossoff noch einmal die komplette Free-Besetzung zusammen. Basierend auf dem Titel seines Debüt-Albums formierte er kurz darauf mit Keyboarder Mike Montgomery, Bassist Terry Wilson, Sänger Terry Wilson-Slesser und Drummer Tony Braunagel (zuvor Studiomusiker bei John Martyn) die Band Back Street Crawler. Kossoffs angegriffene Gesundheit war in den letzten Jahren seines Lebens stark von seiner Drogenabhängigkeit (Mandrax) gezeichnet. Er starb 1976 im Alter von 25 Jahren. Seinem Sohn zu Ehren gründete sein Vater David Kossoff die Paul-Kossoff-Foundation, mit der er die Drogenproblematik aktiv bekämpfte.
Ein Tribut der besonderen Art an den verstorbenen Paul Kossoff gab es am 24. März 1976 in Santa Monica / USA. The Sweet befanden sich gerade auf einer US-Tournee bei der Back Street Crawler ursprünglich als Support spielen sollten. Sie spielten zu Ehren von Paul den Free-Song All Right Now und als Überraschungsgast kam Ritchie Blackmore auf die Bühne und spielte mit da er von dieser Geste sehr angetan war.
Der Gitarrist
Kossoffs Spielweise war eng verwandt mit dem frühen Eric Clapton. Im Gegensatz zu vergleichbaren Gitarristen im Feld des englischen Bluesrocks der späten sechziger Jahre verzichtete Kossoff auf überlange und auf reine Virtuositäts-Demonstration angelegte Solo-Einlagen. Sein melodischer, atmosphärischer und lyrischer Gitarrenstil zeichnet sich zumindest im Kontext von Free durch eine songdienliche Spielweise aus, die oft mit wenigen Noten die Grundstimmung eines Songs umreißt. Eine besondere Spezialität ist sein gefühlvolles Vibrato, das seinen Gitarrensoli eine nahezu gesangliche Ausdrucksstärke verleiht.
Instrumente
Paul Kossoffs Hauptinstrument war anfänglich eine aus dem Jahr 1960 stammende Gibson Les Paul Standard mit „Flametop„“-Maserung, später spielte er auch Les Paul Deluxes (mit kleineren „Humbucker“-Tonabnehmern als bei der Standard), eine Les Paul Custom, sowie eine ES 335 von Gibson. In Verbindung mit Marshall-Verstärkern machte dies seinen typischen, bluesigen und sustainreichen Gitarrensound aus. Er benutzte auch Fender Stratocaster Gitarren (von denen eine auch auf dem Cover seines ersten Solo-Albums abgebildet ist), u.a. zu hören auf dem Free Titel "The Stealer" oder auf dem gesamten "Kossoff, Kirke, Tetsu and Rabbit"-Album.
Diskographie
Solo:
- Back Street Crawler (1973)
- Koss (1977) (DoLP)
- Koss (1982) Rare Studioaufnahmen mit Free und 4 Live Tracks
- Leaves in the Wind (1982) (postum veröffentlichte Studio- und Live-Aufnahmen mit Back Street Crawler)
- Live In Croydon, June 15th 1975 (1983) (postum veröffentlichtes Live-Album)
Mit „Black Cat Bones, Paul Kossof with“:
- Paul's Blues (2008) (posthum veröffentlichte Aufnahmen)
Mit „Back Street Crawler“:
- The Band Plays On (1975)
- 2nd Street (1976)
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