- Paul Wallich
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Paul Wallich (* 10. August 1882 in Potsdam; † 11. November 1938 in Köln) war ein deutscher Bankier.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Paul Wallich war ein Sohn von Hermann Wallich (1833–1928), einem Vorstandsmitglied der Deutsche Bank AG. Er arbeitete nach seiner Ausbildung (unter anderem bei Goldman, Sachs & Co. in New York City, deren Foreign Exchange Department zu diesem Zeitpunkt Siegfried Bieber leitete) als Bankier. Wallich wurde Mitinhaber der Berliner Handelsgesellschaft und später des Frankfurter Bankhauses J. Dreyfus & Co. (einem 1868 gegründeten Ableger der Schweizer Bank Dreyfus Söhne & Cie. in Basel), dessen Berliner Dependance er bis zur Arisierung des Bankhauses durch Merck, Finck & Co. Anfang 1938 leitete. Wallich war auch Mitglied der Gesellschaft der Freunde bis zu ihrer zwangsweisen Auflösung 1935. Nach den Novemberpogromen 1938 verübte Paul Wallich im Alter von 56 Jahren Suizid.
Paul Wallich wuchs in der seit 1882 von der Familie bewohnten Villa Schöningen in Potsdam auf, die er nach dem Tod seiner Eltern erbte und mit seiner Frau Hildegard bewohnte. Er ließ an dem Gebäude einige Umbauten vornehmen, um es technisch auf den Stand der Zeit zu bringen, und ließ einen Tennisplatz im Garten anlegen. Zu seinen Hobbys gehörte auch der Segelsport.
Schriften
- Mit Hugo Rachel und Johannes Papritz: Berliner Großkaufleute und Kapitalisten. Bd. 1, Berlin 1934. Mit Hugo Rachel: Bd. 2, Privatdruck Berlin 1938. Mit Hugo Rachel: Bd. 3, Privatdruck, Berlin 1939. Neu herausgegeben und bibliografisch erweitert von Johannes Schultze, Henry C. Wallich und Gerd Heinrich, 3 Bde., Berlin 1967
Literatur
- Ingo Köhler: Die „Arisierung“ der Privatbanken im „Dritten Reich“. Verdrängung, Ausschaltung und die Frage nach Wiedergutmachung. 2. Auflage, München 2008 (= Schriftenreihe zur Zeitschrift für Unternehmensgeschichte, Band 14.) (zu Wallich und Dreyfus v. a. S. 305ff.)
- Werner Neite: Paul Wallich. Von der Leidenschaft des Büchersammelns. In: Aus dem Antiquariat, Heft 8, Frankfurt am Main 1998
- Katie Hafner: Das Haus an der Brücke. Die Villa Schöningen in Potsdam und ihre Bewohner. Märkischer Verlag: Wilhelmshorst 2004 ISBN 3-931329-36-4
Weblinks
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