Paula Rego

Paula Rego

Paula Figueiroa Rego DBE (* 1935 in Lissabon) ist eine zeitgenössische portugiesische Malerin und Grafikerin mit Wohnsitz in London.

Inhaltsverzeichnis

Biografie

Paula Rego wuchs in Lissabon in einer wohlhabenden, anglophilen Familie auf. Von 1945 bis 1951 besuchte sie die englische Schule St. Julian’s School in Carcavelos nahe Lissabon. Im darauffolgenden Jahr wechselte sie nach England, wo sie von 1952 bis 1956 an der Slade School of Fine Art studierte. Dort lernte sie auch ihren späteren Ehemann Victor Willing kennen. Nach anfänglichem Pendeln zwischen England und dem Wohnsitz in Ericeira, Portugal, zog das Paar 1975 permanent nach London. 1988 starb Victor Willing an den Folgen einer Multiplen Sklerose. Die durch die Krankheit ihres Mannes gemachten Erfahrungen mit Leid und Trauer verarbeitete Paula Rego in vielen ihrer Bilder[1].

Werk

Das Werk von Paula Rego lässt sich bislang in drei große Schaffensperioden unterteilen[2]:

1956-1966: Politische Collagen

In ihren frühen Werken ab 1956 arbeitete Paula Rego vor allem mit Collagen, die häufig dem Neo-Dadaismus zugeordnet werden. In den Collagen setzte sich Rego vor allem mit politischen Themen auseinander, insbesondere dem diktatorischen Regime von Oliveira Salazar in Portugal. Wegen der vorgeblichen Subversivität dieser Werke sorgte auch die erste Einzelausstellung von Paula Rego 1965 in Lissabon für heftige Kontroversen.

1966-1994: Familie, Unterdrückung, Leid

1966, mit der Diagnose der Multiplen Sklerose bei ihrem Ehemann, wechselte Rego Technik und Motive. Von nun an widmete sie sich vor allem der Malerei und Grafik. In dieser Zeit entwickelte Paula Rego auch den für sie bis heute typischen magisch-realistischen Stil. Menschen (und hier fast immer Frauen), häufig verstrickt in grotesken Situationen, spielen eine Hauptrolle.

Zu Beginn der 80er Jahre entstand eine Reihe von Gemälden in Acrylfarben, die vor allem um die Themen Familie, Rolle der Frau, Leid und Unterdrückung kreisten.

Neuere Werke ab 1994: Die Rolle der Frau

Zu Beginn der 90er Jahre wechselte Paula Rego abermals ihre bevorzugte Technik. Bis heute verwendet sie nur noch Pastellfarben. In ihren neueren Werken thematisiert Rego immer wieder die Gefühle der Frau und ihre Rolle in der Gesellschaft.

Ein typisches Werk ist zum Beispiel The Dogwoman (Die Hundefrau), das eine Frau mit der Körperform eines Hundes darstellt. Dieses Werk will Rego nicht nur symbolhaft für die Erniedrigung der Frau verstanden wissen – es drücke auch Aggressivität, Stärke, Körperlichkeit aus[3].

Unverkennbar sind in vielen Werken immer wieder auch Anspielungen auf Sexualität und erotische Phantasien.

Auszeichnungen

  • 1989 – Nominiert für den Turner Prize[4]
  • 2005 – Verleihung der Ehrendoktorwürde der Universität Oxford
  • 2010 – Dame Commander des Order of the British Empire
  • 2011 – Verleihung der Ehrendoktorwürde der Universität zu Lissabon (Universidade de Lisboa)

Ausstellungen (Auswahl)

  • 1965 – Erste Solo-Ausstellung SNBA, Lissabon
  • 1988 – Gulbenkian-Museum, Lissabon
  • 1988 – Serpentine Gallery, London
  • 1997 – Tate Gallery, London[5]
  • 2004 – Museu Serralves, Porto[6]
  • 2007 – Museo Nacional Reina Sofia, Madrid[7]

Weiterführende Links

Einzelnachweise

  1. Kurzporträt der BBC über Paula Rego (englisch)
  2. Werkgliederung in der Paula Rego-Retrospektive der Tate Gallery, London (englisch)
  3. Thinkquest-Seite über Paula Regos Dogwoman
  4. Nominierung Turner Prize, 1989
  5. Tate, 1996/97
  6. Übersicht der Ausstellungen von Paula Rego auf kunstaspekte
  7. Eine Portugiesin auf den Spuren von Goya und Picasso (Private Webseite)

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