- Pavimentum
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Pavimentum (Plural: pavimenti, von lateinisch pavitum „gestampft“) bezeichnet in der antiken Architektur jede Art gefestigter oder fester Bodenbeläge.
Verfestigte Fußböden aus gestampftem Lehm, Kalkbeton oder Mischungen mit Split, Bruchstein oder Ziegelbruch sind schon in vorgeschichtlicher Zeit nachgewiesen, beispielsweise in Troja I. Aus mykenischer Zeit sind Böden aus Beton, bemalte Stuckböden auf Betonunterlage, Kieselfußböden und Plattenbeläge bekannt. Das heißt, die Haupttypen von Pavimenti waren im Wesentlichen schon in der Frühzeit bekannt:
- mechanisch (durch Stampfen), chemisch (durch Beimengung von gebranntem Kalk) oder durch Beimischung (Kies, Split etc.) verfestigte Böden
- gegossene Böden (Beton, Stuck, Gips)
- gepflasterte Böden
- mit geschnittenen Platten aus Stein (z. B. Marmor),
- mit Bruch- oder Pflastersteinen, oder
- mit keramische Platten (Ausziegelungen)
- Böden mit mehrschichtigem Aufbau
Im klassischen Griechenland wurde der mehrschichtige Bodenaufbau weiter entwickelt. Vitruv beschreibt eine für Speiseräume (Triclinium) verbreitete Bodenform: über einer ca. 45 cm dicken Schicht aus Scherben und Schutt wird eine ca. 15 cm starke Mörtelschicht gegossen, wobei der Mörtel aus Kalk, Sand, Asche und Kohlestaub einen schwarzen Belag ergibt, der abschließend mit Steinen geglättet wird, was, wie Vitruv bemerkt, einen sowohl ansprechenden als auch preiswerten und pflegeleichten schwarzen Bodenbelag ergibt.[1][2].
Als Sonderform des Steinpflasterbodens gab es den sogenannten Lithostroton aus kleinen, unregelmäßigen farbigen Marmorsteinen, der aber vom eigentlichen Mosaikboden unterschieden wird.[3]
Über die römischen Techniken des Bodenaufbaus sind wir sowohl aus den Quellen, [4] [5] [6] als auch durch archäologische Funde (vor allem aus Pompeji und Herculaneum) gut unterrichtet. Verbreitet waren vor allem Böden aus Opus signinum: Mörtel mit eingemischten Kies, Terracotta- oder Keramikfragmenten wurde so geglättet, dass ein Marmoreffekt entstand.
Als aufwendigere Formen der Bodengestaltung gab es noch:
- Pavimentum Tessellatum: einfachere, meist zweifarbige Mosaikböden, vorwiegend mit geometrischen Ornamenten
- Pavimentum Vermiculatum: Böden mit vielfarbigen Bildmosaiken, meist eingesetzte Teile eines größeren Mosaikfußbodens
- Pavimentum Sectile: im Prinzip Einlegearbeiten aus genau zugeschnittenen Steinplatten
Literatur
- Marion Elizabeth Blake: The pavements of the Roman buildings of the Republic and early Empire. American Academy, Rom 1930
- M. Donderer: Die antiken Paviment-Typen und ihre Benennung. In: Jahrbuch des deutschen Archäologischen Instituts 102 (1987). S. 365-377
- Walter Hatto Groß: Pavimentum. In: Der Kleine Pauly (KlP). Band 4, Stuttgart 1972, Sp. 575–576.
- Christoph Höcker: Metzler Lexikon antiker Architektur. 2. Aufl. Metzler, Stuttgart 2008, ISBN 978-3-476-02294-3. S. 193
Einzelnachweise
Kategorien:- Archäologischer Fachbegriff
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