- Peder Schumacher Griffenfeld
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Peder Schumacher Griffenfeld (* 24. August 1635 in Kopenhagen; † 12. März 1699 in Drontheim (Norwegen)) war ein dänischer Staatsmann und ab 1671 Graf von Griffenfeldt, der 1661 das absolutistische Königsgesetz (lex regia, dänisch Kongelov) verfasste, das aber erst 1665 verkündet wurde.
Leben
Er war der älteste Sohn eines holsteinischen Weinhändlers, Joachim Schumacher, der aus Bergedorf stammte, und dessen Ehefrau Marie. Mit 12 Jahren hielt er seine erste Rede in fließendem Latein, um damit in die Universität Kopenhagens aufgenommen zu werden. Mit 18 Jahren – kurz nach seinem Universitätsexamen – ging er auf eine ausgedehnte Studienreise: Er war unter anderem im Queen’s College (Oxford) und anderen Universitäten in Deutschland, Italien, Spanien und Frankreich und beschäftigte sich mit Theologie, historischen, staatsrechtlichen, naturwissenschaftlichen und sprachlichen Studien. 1662 kehrt er zurück.
1663 wurde er von Friedrich III. als Archivar und Bibliothekar eingestellt, im April 1665 wurde er Kammersekretär, 1643 Amtmann in Tønsberg (Norwegen), 1674 Königlicher Patron der Sankt-Petri-Gemeinde, 1674 Dänemarks Premierminister. Für sein Gut in Tønsberg wurde er 1671 zum Grafen von Griffenfeld ernannt und erhielt zur selben Zeit „das blaue Band“, den Elefanten-Orden.
Nun befasste Graf von Griffenfeld sich intensiv mit der Außenpolitik Dänemarks. Er beschäftigte sich größtenteils mit den 1658 verlorenen Provinzen Schonen, Halland und Blekinge. Er versuchte sie zurückzuerobern. Durch Ausnutzung der komplizierten Bündnisse mit Frankreich und Schweden versuchte Griffenfeld diesen Krieg zu gewinnen. Griffenfelds Briefwechsel mit beiden Staaten wurde jedoch entdeckt, und er kam am 10. März 1676 in dänische Gefangenschaft. Trotz würdiger, überzeugender Verteidigung wurde er am 20. Mai 1676 zum Tod und Verlust seines Vermögens verurteilt. Erst auf dem Schafott wurde ihm das Leben geschenkt, verbrachte jedoch 22 Jahre in strenger Kerkerhaft; zuerst in Frederikshavn, ab 1680 auf der Insel Munkholm bei Drontheim (heute Trondheim, Norwegen). Er wurde 1698 begnadigt und starb am 12. März 1699.
Literatur
- Prof. Dr. Hans Kellinghusen: Ein dänischer Reichskanzler, die Familie Schumacher und das Wencksche Brauhaus auf der Hude. In: Lichtwark Nr. 5. Hrsg. Lichtwark-Ausschuß, Bergedorf, 1962. Siehe jetzt: Verlag HB-Werbung, Hamburg-Bergedorf. ISSN 1862-3549
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