Pelchrzim (Adelsgeschlecht)

Pelchrzim (Adelsgeschlecht)
Wappen derer von Pelchrzim
Stammwappen der
schlesischen Familie von Pelchrzim
(Weigelsches Wappenbuch von 1734)

Pelchrzim (auch Pelgrzim, Pielgrzym, Peldrzim, Peldřim, Pelhrim, Pelhrzim oder Pelhrzym) ist der Name eines alten schlesischen Adelsgeschlechts aus dem Herzogtum Teschen.

Inhaltsverzeichnis

Herkunft

Die Herren Pelchrzim von Trzenkowitz gehören zu den alten Geschlechtern Schlesiens. Sie wurden mit einem Ritter Grzymislaw im Gebiet von Teschen auf einer Urkunde des Breslauer Bischofs Lorenz vom 27. Mai 1223 erstmals genannt.[1] Grzymislaws Urenkel war Grzimislaus von Katschitz, urkundlich erwähnt in Bielitz am 14. März 1316.[2] In den Jahren 1322 bis 1337 wird Pelgrzim von Katschitz als Rat des Herzogs Kasimir III. von Teschen erwähnt. Mit Nicolaus Pelgrzym, Gutsherr auf Katschitz und Kuntschitz (Konczyce) bei Teschen, urkundlich 1388 genannt, beginnt die direkte Stammreihe. Von dessen Sohn, Mnischek von Groß Kuntschitz (Wielkie Konczyce), stammen die polnischen Grafen Mniszech (Mniszchowie) ab.[3] Die Pelchrzim waren im Herzogtum Teschen reich begütert und besaßen auch im benachbarten Mähren einigen Grundbesitz. Wegen ihrer Beteiligung am Böhmischen Ständeaufstand 1618 wurde ihr Besitz in Böhmen und Mähren vom böhmischen Landesherrn Ferdinand II. konfisziert.[4] In Ostpreussen wurde die Familie zu Berghof, Ladtkeim, Pokraken und Schirten begütert.[5]

Die Familie förderte früh den Protestantismus und war maßgeblich am Bau der Teschener evangelischen Jesu Kirche beteiligt, welche seit 1709 die Mutter sämtlicher evangelischer Kirchen in österreichisch Schlesien ist.[6]

Wappenbeschreibung

Das Stammwappen zeigt in Silber einen mit einer nach oben geöffneten goldenen Mondsichel belegten schwarzen Adlerflügel. Auf dem Helm mit schwarz-silbernen Decken das Schildbild.

Namensträger

  • Edgar von Pelchrzim und Trzankowitz (1904–1990), deutscher Tanzkünstler, Ballettmeister und Choreograph
  • Gottlieb Julius von Pelchrzim und Trzenkowitz (1717-1788), königlich preußischer Generalmajor
  • Karl Gottlieb von Pelchrzim und Trzankowitz (1742-1807), königlich preußischer Generalmajor
  • Kaspar d. Ältere von Pelgrzim und Trzankowitz (1560-1630), Hauptmann und Kanzler des Fst. Teschen
  • Kaspar d. Jüngere von Pelgrzim und Trzenkowitz (1592-1684), Kanzler des Fürstentums Teschen
  • Nikolaus von Pelgrims (tschechisch Mikuláš z Pelhřimova) (* etwa 1385 in Poděbrady; † 1460 ebenda) war ein tschechischer Bischof, Chronist und Diplomat
  • Theodor von Pelchrzim und Trzenkowitz (1816-1892), königlich preußischer Major und Schriftsteller

Einzelnachweise

  1. Ludwig Igálffy-Igály: Schlesische Grabdenkmäler, Totenschilde und Ahnentafeln. In: Jahrbuch der Gesellschaft Adler. Nr. 8, 1971/73, S. 79-82.
  2. Codex diplom. Tess., Urk. 2
  3. Igálffy-Igály, ebd.
  4. Chr. Ritter d´Elvert: Beiträge zur Geschichte der Rebellion
  5. H. Kneschke: Deutsches Adels-Lexicon, Bd. 7, Leipzig 1867
  6. G. Biermann: Geschichte der evangelischen Kirche österreichisch Schlesiens

Literatur

  • Genealogisches Handbuch des Adels, Adelslexikon Band X, Seite 236, Band 119 der Gesamtreihe, C. A. Starke Verlag, Limburg (Lahn) 1999, ISBN 3-7980-0819-1
  • Genealogisches Handbuch des Adels, Adelige Häuser B Band V, Seite 275, Band 26 der Gesamtreihe, C. A. Starke Verlag, Limburg (Lahn) 1961
  • Genealogisches Handbuch des Adels, Adelige Häuser A Band XXVI, Seite 381, Band 126 der Gesamtreihe, C. A. Starke Verlag, Limburg (Lahn) 2001, ISBN 3-7980-0826-4
  • Emilian von Zernicki-Szeliga: Der polnische Adel und die demselben hinzugetretenen andersländischen ..., Verlag H. Grand, 1900
  • Conrad Blažek: Siebmacher's grosses und allgemaines Wappenbuch. Der Adel von Oesterreichisch Schlesien - Šlechta Rakouského Slezska, Nürnberg 1886 - Reprint: Brno 2000

Siehe auch

  • Liste deutscher Adelsgeschlechter N - Z

Weblinks


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