- John Pell
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John Pell (* 1. März 1611 in Southwick, Sussex; † 12. Dezember 1685 in Westminster, London) war ein englischer Mathematiker.
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Leben und Wirken
Pell wurde in Southwick in Sussex geboren, wo sein gleichnamiger Vater John Pell Pfarrer und Rektor war; seine Mutter war Mary Holland of Halden aus Kent. Er wurde in Steyning erzogen und trat in das Trinity College, Cambridge im Alter von 13 Jahren ein. Während seiner Universitätslaufbahn wurde er ein vollausgebildeter Linguist und kurz bevor er 1630 seinen M.A.-Grad erhielt, begann er eine Korrespondenz mit Henry Briggs und anderen Mathematikern. Dessen große Reputation und der Einfluss von Sir William Boswell, den englischen Gesandten, 1643 zum Lehrstuhlinhaber für Mathematik in Amsterdam, bis er 1646, auf Einladung von Friedrich Heinrich, Prinz von Oranien, nach Breda ging, wo er bis 1652 verblieb.
Von 1654 bis 1658 agierte Pell als Oliver Cromwells politischer Agent für die protestantischen Kantone der Schweiz. Als er nach England zurückkehrte, wurde er von Charles II. von England erwartet und mit dem Rektorat von Fobbing in Essex beauftragt. Im Jahr 1673 wurde Bischof Gilbert Sheldon mit dem Rektorat von Laindon in derselben Grafschaft beauftragt.
Sein Interesse an Mathematik scheint auch sein kirchliches und privates Leben beeinflusst zu haben. Die Diophantische Gleichung war ein bevorzugtes Objekt von Pell; er hielt dazu in Amsterdam Vorlesungen. Sie ist bekannt durch die indeterminate Gleichung ax2 + 1 = y2, die als Pellgleichung oder Pellsche Gleichung bezeichnet wird. Dieses Problem war von Pierre de Fermat zuerst Bernard Frénicle de Bessy vorgestellt worden, dann 1657 der gesamten mathematischen Öffentlichkeit. Pells Beziehung zu dem Problem lag lediglich in der Publikation der Lösungen von John Wallis und Lord William Brouncker in seiner Ausgabe der Übersetzung von Breaker der Algebra von Rizonius (1668).
Pell heiratete Ithumaria, Tochter von Henry Ragnolles (oder „Reginalds“) aus London. Er starb am 12. Dezember 1685 in der Unterkunft von Mr. Cothorne in der Dyot Street in London und wurde im „rector's vault“ von St Giles-in-the-Fields in London bestattet.
John Pell gehörte zu den „Original Fellows“ der Royal Society. Er wurde offiziell am 20. Mai 1663 aufgenommen, war jedoch wahrscheinlich schon früher für die Gesellschaft tätig.
Werke
- Astronomical History of Observations of Heavenly Motions and Appearances. (1634)
- Ecliptica prognostica. (1634)
- Controversy with Longomontanus concerning the Quadrature of the Circle. (1646?)
- An Idea of the Mathematics, I2iflO. (1650)
- A Table of Ten Thousand Square Numbers. (fol.; 1672).
Literatur
- Noel Malcolm, Jacqueline Stedall: John Pell (1611–1685) and His Correspondence with Sir Charles Cavendish: The Mental World of an Early Modern Mathematician. Oxford 2005. ISBN 0-19-856484-8
Quellen
- Eintrag im Archiv der Royal Society (englisch)
Weblinks
- John Pell. In: MacTutor History of Mathematics archive (englisch)
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