Pendjari

Pendjari

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Oti, Pendjari
Der Pendjari (=Oti) in der Trockenzeit im Norden des Pendjari-Nationalparks

Der Pendjari (=Oti) in der Trockenzeit im Norden des Pendjari-Nationalparks

Daten
Lage In Benin, Burkina Faso, Togo, Ghana
Länge 900 km
Quelle in den Atakora-Bergen in BeninVorlage:Infobox Fluss/QUELLKOORDINATE_fehlt
Quellhöhe 640 mVorlage:Infobox Fluss/HÖHENBEZUG-QUELLE_fehlt
Mündung südlich des Dorfes Damanko in den Volta-Stausee8.3736650.120907999999997Koordinaten: 8° 22′ 25,2″ N, 0° 7′ 15,3″ O
8° 22′ 25,2″ N, 0° 7′ 15,3″ O8.3736650.120907999999997
Abfluss über Volta
Einzugsgebiet 72.900 km²
Abflussmenge MQ: 500 m³/s
Rechte Nebenflüsse Doubodo, Singou, Arli u.a.
Linke Nebenflüsse Kumaga (im oberen Abschnitt Kerang genannt), Kara, Mô u.a.
Mittelstädte Sansanné-Mango, Mandouri
Kleinstädte Koumongou, Porga

Der Oti ist ein westafrikanischer Fluss in Benin, Burkina Faso, Togo und Ghana.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Der Fluss entspringt als Pendjari in den Atakora-Bergen in Benin. Er fließt zunächst nach Norden, macht aber dann eine Kehrtwendung nach Südwesten. Entlang seines Laufes verläuft ungefähr zwischen dem 1° 52' W-Meridian und dem Dreiländereck Benin-Togo-Burkina Faso die Grenze zwischen Benin und Burkina Faso. Der Fluss durchströmt dann zwischen Mandouri und Sansanné-Mango Nord-Togo in südwestlicher Richtung und fließt bei 10° 16′ 18″ N, 0° 22′ 43″ O10.2716666666670.37861111111117 erstmalig auf ghanaisches Territorium. Er verläuft dann in fast südlicher Richtung entlang der ghanaisch-togolesischen Grenze mal auf ghanaischem, zumeist aber auf togolesischem Gebiet. Bei 9° 26′ 8″ N, 0° 14′ 39″ O9.4355570.244051000000017 wechselt er endgültig auf ghanaisches Gebiet über, bis er südlich des Dorfes Damanko in den Volta-Stausee mündet, in den er sich im Durchschnitt mit 500 m3/s ergießt.

Nebenflüsse

  • Kourtiagou
  • Arli
  • Doubodo
  • Singou
  • Oualé
  • Podiéga
  • Yapiti
  • Magou

Wasserqualität

Der pH-Wert des Oti-Wassers an seiner Mündung schwankt zwischen 6,4 und 6,7. Der Ionengehalt im Wasser betrug (1950er): Na+: 3,2 mg/l; K+: 0,22 mg/l; Ca2+: 300 mg/l; Mg2+: 11,6 mg/l; CO2 (gelöst): 39 mg/l; Cl-: 23,4 mg/l; SO42-: 96 g/l; SiO2: 132 mg/l.[1]

Wirtschaftliche Bedeutung

Bedeutung als Verkehrsweg

Der Oti ist mit Booten kaum befahrbar. Bei Hochwasser wird der Bootsverkehr durch eine schnelle Strömung behindert, zahlreiche Stromschnellen kommen als Verkehrshindernisse hinzu. Bei Niedrigwasser ermöglichen Sandbänke an zahlreichen Stellen das Durchlaufen des Flussbettes, mitunter soll sogar ein Überqueren trockenen Fußes möglich sein.

Bedeutung für den Ökotourismus

Südlich der nordtogolesischen Distrikthauptstadt Sansanné-Mango erstreckt sich von seinem linken Ufer an der Nationalpark Keran (Parc National de la Keran). Im Nordosten der Republik Togo durchfließt der Oti das Oti-Mandouri-Wildtierreservat (La réserve de faune Oti-Mandouri), das auf beninischer Seite in den Pendjari-Nationalpark übergeht sowie auf burkinischer Seite in den Arli-W-Singou-Complex (Parc National de l'Arli, Réserve partielle de l'Arli, Réserve partielle de Pama, Parc National du W, Réserve totale du Singou).

Geschichte

Archäologie

Im nordtogolesischen Oti-Tal zwischen den Distrikthauptstädten Sansanné-Mango und Mandouri wurde 1999/2000 unter der Leitung des amerikanischen Anthropologen Philip de Barros eine archäologische Bestandsaufnahme vorgenommen. Man hoffte hier u.a. auch Fundplätze der Kintampo-Kultur aufzufinden, nachdem man einige Kintampo-Fundstücke in der weiter südöstlich gelegenen Bassari-Region gefunden hatte. Ein Vorhandensein solcher Fundplätze im Oti-Tal hätte bewiesen, dass die Träger der ghanaischen Kintampo-Kultur aus der Sahara kommend, durch das leicht begehbare Oti-Tal gekommen wären, zumal auch entlang des Weißen Volta, in den sich der Oti eigentlich ergießt, zahlreiche Kintampo-Fundplätze bekannt sind (z.B. bei Ntereso, 8° 47′ N, 2° 34′ W8.7799083333333-2.57459444444447). Das Ergebnis der Untersuchung war jedoch mit Blick auf Kintampo negativ. Kein einziger Kintampo-Platz wurde aufgefunden und auch bei den hiesigen Bauern waren etwaige Fundstücke aus früherer Zeit unbekannt. Dies legt nahe, dass, wenn die Träger der Kintampo-Kultur wirklich aus der Sahara nach Ghana gekommen waren, sie nicht durch das Oti-Tal gezogen sind.

Extremhochwasser

Nach exzessiven Regenfällen im Oktober 1998 kam es Anfang 1999 sowohl im nordtogolesischem Oti-Tal (Präfekturen Oti und Kpendjal) als auch im Hinterland der Küste (Präfektur Lacs) zu einem extremen Hochwasser, welches zahlreiche Einwohner in Flussnähe obdachlos werden ließ. Eine Beurteilungskommission des Internationalen Roten Kreuzes setzte damals die Zahl der Hilfsbedürftigen auf 15.785 Personen in 18 Gemeinden der Präfektur Lacs, 6.530 Personen in 7 Gemeinden der Präfektur Oti und 8.090 Personen in 27 Gemeinden der Präfektur Kpendjal fest. Im Zeitraum 17.- 21. Februar 1999 wurden an der Küste und zwischen dem 21. Februar und 4. März 1999 in Oti und Kpendjal Hilfsgüter im Wert (Einkaufspreis) von 170.000 CHF an Hilfsbedürftige verteilt.

Einzelnachweise

  1. Die Werte für Calcium und Sulfat erscheinen zu hoch.

Quellen


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