Pennickental

Pennickental
Wöllnitz
Stadt Jena
Koordinaten: 50° 54′ N, 11° 36′ O50.90352777777811.5975277777787Koordinaten: 50° 54′ 13″ N, 11° 35′ 51″ O
Fläche: 2,62 km²
Einwohner: 568 (31. Dez. 2006)
Eingemeindung: 1. Aug. 1946

Wöllnitz ist ein Stadtteil der kreisfreien Stadt Jena in Thüringen.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Wöllnitz liegt zwischen dem Jenaer Stadtteil Lobeda und dem Stadtzentrum östlich der Saale und an der Schnellstraße nach Lobeda. Der Ort gliedert sich in Oberwöllnitz, Pennickental und Unterwöllnitz mit der Kirche des Dorfes.

Blick vom Hummelsberg ins Pennickental

Wöllnitz liegt in dem sogenannten Pennickental, einem Nebental des Saaletals. Es wird im Norden von den Kernbergen und im Süden vom Johannisberg begrenzt. Im Tal fließt der Pennickenbach, dessen Quelle der Fürstenbrunnen bildet. Dieser ist ein beliebtes Ausflugsziel und taucht zudem in den Recherchen auch als Mineralien- und Fossilienfundort immer wieder auf.

Geschichte

Für die Deutung des Ortsnamens existieren zwei Vermutungen:

  • Der Name leitet sich als "Velnica" von dem slawischen „vel“ ab, welches Rodung bedeutet. Dafür spricht, das die Hochfläche über dem Dorf schon frühzeitig gerodet wurde.[1]
  • Der Name geht auf das althochdeutsche Wort „walmiso“ zurück, welches feuchter Bergwald bedeutet.[1]

Der Ortsname steht mit Sicherheit auch in Verbindung mit dem Namen des angrenzenden Höhenzugs, der Wöllmisse. Außerdem wird ein Rittergeschlecht von Welnicz im 13. Jahrhundert erwähnt.[2]

Im 15. Jahrhundert war das Dorf zeitweise Lehen der Würzburger Bischöfe und war im 19. Jahrhundert im Besitz der Herren von Ziegesar.[2]

Wöllnitz war bereits 1922 bis 1924 vorübergehend eingemeindet worden[3].

Der Ort ist Gegenstand des letzten gepflogenen Bierstaates, des Bierstaates zu Henneberg-Wöllnitz unter Ägide von Corps Franconia Jena. Eine Weißbierbrauerei Ernst Barfuss und Söhne ist für die Zeit von 1875 bis 1983 belegt[4], zudem noch vier kurzlebigere Brauereien[5].

Kultur und Sehenswertes

Adolph Erdmannsdörffer, letztes Opfer der Stoßmensur in Jena, 23. Juli 1845

Auffällig von der Stadtrodaer Straße ist die barocke Muschelkalkkirche, die 1740 bis 1743[2] anstelle eines Vorgängerbaues[6] errichtet wurde. Es handelt sich um ein langgezogenes Achteck mit mittigem, gezimmertem Turm und zwei Emporenreihen. Die klarsichtigen Fenster in Augenhöhe lassen dem Passanten einen Einblick zu. Die Orgel stammt aus dem Biedermeier[6], eine Restauration der Kirche erfolgte 1966 bis 1967[2]

Im Kirchhof befindet sich das Grab mit Gedenkstein des letzten Opfers einer Stoßmensur in Jena, eines Burschenschafters namens Adolph Erdmannsdörffer aus Nordhausen, der am 26. Juli 1845 erlag[7].

Einzelnachweise

  1. a b Kallies, Ruth: Wer kennt die Plätze, weiß die Namen? - Alte Jenaer Örtlichkeiten von Alterstein bis Wöllmisse, Jenzig-Verlag, Jena 2000 ISBN 3-910141-40-4
  2. a b c d kirchkreis-jena.de
  3. Artikel Liste der Eingemeindungen in die Stadt Jena. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 3. Juni 2007, 13:48 UTC. URL: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Liste_der_Eingemeindungen_in_die_Stadt_Jena&oldid=32691880 (Abgerufen: 3. Juni 2007, 13:56 UTC)
  4. cybeer.ch
  5. http://www.klausehm.de/J.html
  6. a b Tafel an der Kirche
  7. Artikel Mensur (Studentenverbindung). In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 3. Juni 2007, 13:43 UTC. URL: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Mensur_%28Studentenverbindung%29&oldid=32691681 (Abgerufen: 3. Juni 2007, 14:21 UTC)

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