Peter Heywood

Peter Heywood

Peter Heywood (* 6. Juni 1772 in Douglas auf der Isle of Man; † 10. Februar 1831 in London) war britischer Seeoffizier. Bekannt wurde er im Rahmen der Meuterei auf der Bounty.

Inhaltsverzeichnis

Jugend

Peter Heywood wurde am 6. Juni 1772 in der Nunnery in Douglas auf der Isle of Man geboren und zwei Tage später getauft. Im Kirchenregister von St. Matthew’s in Douglas, in dem die Taufen seiner älteren Geschwister Mary, James und Elizabeth verzeichnet sind, findet sich kein ihn betreffender Eintrag. Allerdings gibt es einen Eintrag im Kirchenregister von St. James’ in Whitehaven, wohin sein Vater mit der Familie kurz nach Heywoods Geburt gezogen war. Dort heißt es unter Taufen anno 1772, 19. Dezember:

„Peter, Sohn von Peter John & Elizabeth Haywood am 8. Juni 1772 privat in Douglass in der Isle of Mann getauft“.

Er stammte aus einer nordenglischen Landadelsfamilie, die bis ins 11. Jahrhundert zurückverfolgt werden kann und aus dem Ort Heywood in der Nähe von Manchester stammt. Sein Vater Peter John Heywood war erst Second Deemster auf der Isle of Man, dann Anwalt und Geldverleiher in Whitehaven und später Seneschall des Herzogs von Atholl. Seine Mutter Elizabeth Spedding, stammte aus einer reichen und angesehenen Familie aus Cumberland. Einige Jahre später wurde Peter erst nach Nantwich, einer kleinen Stadt in Chesire geschickt, dann ging er auf die in der Nähe von Whitehaven gelegene St. Bee’s Grammar School.

Die Bounty-Expedition

Am 11. Oktober 1786 trat Peter Heywood im Alter von 14 Jahren als Captain's Servant, damals ein Rang unter dem Midshipmen in die Royal Navy ein. Als bekannt wurde, dass eine Expedition unter dem Kommando von Leutnant William Bligh in die Südsee segeln sollte, um auf Tahiti Brotfruchtpflanzen zu sammeln und nach Jamaika zu bringen, gelang es Heywood durch Vermittlung von Richard Betham, sowohl ein Bekannter der Heywoods als auch William Blighs Schwiegervater, als acting midshipman anzuheuern. Er trat seinen Dienst im August 1787 an. Am 23. Dezember 1787 stach die Bounty von Spithead aus in See.

Am 28. April 1789 kam es zu einer Meuterei, bei der Heywood an Bord blieb. In Folge dieser Umstände blieb er an bis zum 22. September dort. An diesem Tag verließ er auf Tahiti mit anderen die Bounty, während die verbliebene Mannschaft mit dem Schiff die Insel verließ. Heywood heiratete und ließ sich später nach Landessitte tatauieren. Am 23. März 1791 ging die Fregatte Pandora vor Tahiti, deren Reiseauftrag das Aufspüren und die Gefangennahme der Meuterer der Bounty war. Heywood begab sich noch am gleichen Tag freiwillig an Bord. Trotzdem wurde er wie alle anderen später festgenommenen Meuterer in Ketten gelegt. Er überlebte auf dem Transport zu seiner Verhandlung in Portsmouth den Untergang der Pandora, das malariaverseuchte Batavia sowie die lange Zeit der Unterernährung. Der Prozess gegen die Meuterer von der Bounty fand vom 12. bis 18. September 1792 in Portsmouth auf der HMS Duke statt. Mitglied des 12-köpfigen Gericht war unter anderem mit Albemarle Bertie besetzt, dessen Ehefrau die Tochter eines Cousins vierten Grades des Vaters von Peter Heywood war.

Die Gesetze der Royal Navy besagten, dass derjenige, der sich bei einer Meuterei neutral verhielt, ebenso schuldig war wie die Meuterer selbst, ein solches Verhalten wurde mit dem Tode bestraft. Allerdings sah das Kriegsrecht einen königlichen Gnadenerlass vor, mit dem die Todesstrafe aufgehoben werden konnte. Als Konsequenz aus den Ermittlungen sprach sich das Gericht in Heywoods Fall einstimming für diese Empfehlung aus. Am 27. Oktober 1792 traf eine solche Begnadigung ein, Heywood wurde noch am gleichen Tag freigelassen.

Quellen

  • Christiane Conway: Letters from the Isle of Man - The Bounty-Correspondence of Nessy and Peter Heywood. The Manx Experience, Isle of Man 2005. ISBN 1-873120-77-X
  • Caroline Alexander: Die Bounty. Die wahre Geschichte der Meuterei auf der Bounty. 2004 Berlin Verlag, 624 Seiten, Standardwerk

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