Peter Tamm

Peter Tamm
Peter Tamm in der Uniform des Ehrenkapitäns der Rickmer Rickmers (2008)

Peter Tamm (* 12. Mai 1928 in Hamburg) ist ein deutscher Journalist und Manager. Bekannt wurde er als langjähriger Vorstandsvorsitzender des Axel-Springer-Verlages. In Jahrzehnten trug er die weltweit größte private Sammlung zur Schifffahrts- und Marinegeschichte zusammen.

Inhaltsverzeichnis

Leben und Wirken

Nach dem Studium der Volkswirtschaftslehre war Tamm ab 1948 als Schiffsredakteur beim Hamburger Abendblatt, das im Axel Springer Verlag erscheint, tätig. Er wurde Geschäftsführer des Ullstein Verlages. Von 1968 bis 1991 war er Geschäftsführer der Springer-Verlags-Holding. Peter Tamm war bis 2008 Verleger und geschäftsführender Gesellschafter der Koehler/Mittler-Verlagsgruppe und des Schifffahrtsverlags Hansa.

Seit 1958 ist Tamm mit seiner Frau Ursula verheiratet. Das Paar hat fünf Kinder und acht Enkelkinder.

Tamm wurde mit vielen nationalen und internationalen Orden und Auszeichnungen geehrt. Er erhielt die Ehrendoktorwürde einer schwedischen Universität und eine Honorarprofessur in Hamburg. Zudem wurde er als Ehren-Schleusenwärter ausgezeichnet und zum Ehrenkapitän der Rickmer Rickmers ernannt. Neben seinen Kultur-Aktivitäten ist Tamm seit Jahrzehnten Mitglied der von Mildred Scheel gegründeten Deutschen Krebshilfe. Bekannt mit der Frau des damaligen Bundespräsidenten Walter Scheel hat er ihr Lebenswerk im Kampf gegen Krebs vom Anfang an als Medienmann unterstützt.

Sammlung und Museum

Internationales Maritimes Museum

Tamm betrieb bis 2008 das nicht öffentlich zugängliche Institut für Schifffahrts- und Marinegeschichte an der Elbchaussee in Hamburg-Othmarschen. Die umfangreiche Sammlung, mit der er als Sechsjähriger begann,[1] besteht aus etwa 25.000 kleinen (Maßstab 1: 1.250) und 900 großen (Maßstab meist 1:100) Schiffsmodellen, 5000 Gemälden, 120.000 Büchern und Atlanten, 50.000 Konstruktionsplänen, unzähligen Dokumenten, historischen Marineuniformen und -Auszeichnungen vom Beginn der Neuzeit bis zur Moderne, Waffen, Handwerksgeräten, nautischen und Fernmeldegeräten, Möbeln, Speisekarten, Porzellan, Silber einschließend maritimer Briefmarken und über einer Million Fotos. Die Sammlung wurde in ein neues Internationales Maritimes Museum Hamburg in der Hamburger HafenCity überführt. Das Museum wurde am 25. Juni 2008 eröffnet.

Für die Ausstellung seiner Sammlung stellte der Hamburger Senat der „Peter Tamm Sen. Stiftung“ den Kaispeicher B in der neuen Hafencity für 99 Jahre kostenfrei zur Verfügung. Tamm seinerseits übertrug der Stiftung seine Sammlung unentgeltlich. Weiter bekam die Stiftung aus der Kulturförderung der Stadt Hamburg 30 Millionen € zur Renovierung des Kaispeichers. Auf eine inhaltliche Einwirkung auf die Präsentation verzichtete der Senat. Gegen dieses Vorgehen gründete sich 2005 die Aktion „Künstler informieren Politiker“ (KIP). An dieser Kampagne beteiligten sich mehr als 80 Künstler.[2][3]. Zu den Kritikern gehörte der in Hamburg lebende Schauspieler Rolf Becker. Nach der Besichtigung des Museums distanzierte er sich im Mai 2008 in einem Interview von der Aktion und deren Aussagen.[4]

Werke

Literatur

  • Alexander Rost: Schiffsspeisekarten aus der Sammlung Peter Tamm: Essen und Trinken auf See. ISBN 3-923190-70-0
  • Hermann Görtz: Hamburgs Schifffahrt in der Kunst aus der Sammlung Peter Tamm. ISBN 3-7822-0427-1
  • Friedrich Möwe: Tamm-Tamm: eine Anregung zur öffentlichen Diskussion über das Tamm-Museum. ISBN 3-938372-03-6
  • Matthias Gretzschel, Michael Zapf: Schifffahrtsgeschichte ist Menschheitsgeschichte – Peter Tamm und das Haus an der Elbchaussee, Hamburg 2008, ISBN 978-3-9812348-0-0

Weblinks

Einzelnachweise

  1. NZZ, 30. Juni 2008, Seite 8
  2. Ihre Aktionen und ihre Kritik
  3. http://news.web-hh.de/tamm.php
  4. Interview mit Rolf Becker im Hamburger Abendblatt

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