- Elbchaussee
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Die Elbchaussee ist eine Straße in Hamburg, die sich von Ottensen stromabwärts entlang der Unterelbe bis nach Blankenese über eine Länge von 8,6 Kilometer erstreckt. Entlang der Elbchaussee stehen eine Fülle bedeutsamer Villen und Herrenhäuser, eingegliedert in großzügige Parkanlagen. Seit dem Anfang des 19. Jahrhunderts war die Elbchaussee eine sehr beliebte Ausflugsstrecke. Erst mit dem Beginn der Hochmotorisierung ab den 1950er-Jahren und durch Errichtung des Elbwanderweges ließ die Beliebtheit als Ausflugsziel deutlich nach. Den Nimbus der „feinen Adresse“ konnte die Elbchaussee – obwohl mittlerweile Hauptverkehrsstraße der Elbvororte – bis heute aufrechterhalten.
Inhaltsverzeichnis
Namensgebung
Die Straße hieß früher in ihrer östlichen Hälfte von Ottensen bis Othmarschen „Flottbeker Chaussee“, die westliche Hälfte von Flottbek bis Blankenese „Elbchaussee“. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Umbenennung zur einheitlichen Elbchaussee vollzogen.
Geschichte
Verkehr
Ursprünglich war die Elbchaussee ein sandiger Fahrweg, bis die Anwohner Ende der 1820er-Jahre einen Wegbauverein gründeten und den Weg zu einer schmalen Chaussee ausbauten. Dieser Wegbauverein erhielt die staatliche Konzession an Sonn- und Feiertagen bei allen Benutzern, ausgenommen den Fußgängern, für die Chausseebenutzung ein Wegegeld zu erheben. Dafür wurden einige Schlagbäume errichtet, nachweislich auf der Höhe des heutigen Hohenzollernringes, der Schlagbaumtwiete und wahrscheinlich an der Holztwiete. Der Wegezoll war verpachtet und 1890 wurden angeblich 16.000 Mark eingenommen. Am 1. April 1890 wurde der östliche Teil der Elbchaussee von der Stadt Altona übernommen und die Schlagbäume und der Wegzoll abgeschafft.[1] 1895 wurden auf dem Gebiet von Altona bis Othmarschen für eine Pferdebahn Gleise verlegt, Widerstand regte sich gegen die später geplante Elektrifizierung der Strecke. Der erste Motorwagen fuhr am 5. Oktober 1898 über die Elbchaussee nach Blankenese.[2] Der zunehmende Autoverkehr auf der Elbchaussee wurde bald als störend empfunden. Bereits 1904 wurde die Elbchaussee an Sonn- und Feiertagen im Sommer für den Autoverkehr rund um Teufelsbrück, genauer zwischen Holztwiete und Sieberlingstraße, gesperrt. 1910 wurde das Verbot wieder aufgehoben, bevor im Februar 1911 nach einem Unfall in Teufelsbrück die gesamte Elbchaussee an Sonn- und Feiertagen gesperrt wurde. Die an den sonstigen Tagen zulässige Höchstgeschwindigkeit betrug ab 1904 15 km/h, ab 1912 25 km/h. 1913 wurden die Sperrzeiten genauer gefasst und galten Sonn- und Feiertags von 9 bis 23 Uhr. Ab dem 15. März 1923 wurde die Elbchaussee auch werktags ab 15 Uhr für den Autoverkehr gesperrt. Mit einigen unwesentlichen Änderungen galten diese Sperrzeiten bis zum Zweiten Weltkrieg. Da im Krieg fast alle Privatleute ihre Autos abgeben mussten, gab es kaum noch Autoverkehr auf der Elbchaussee. Da nach dem Krieg vor allem die britische Besatzungsmacht die Elbchaussee nutzte und weiter verbreiterte, war an eine Sperrung jetzt nicht mehr zu denken. Nach Prozessen mit den Anwohnern und den entsprechenden Entschädigungsleistungen an diese wurde die Elbchaussee Anfang der 1950er-Jahre von einer Privatstraße zu einer normalen öffentlichen Straße.
Die Schnellbusline 36 des HVV fährt zwischen den Haltestellen Altonaer Rathaus und Mühlenberg fast die gesamte Elbchaussee entlang.
Villen an der Elbchaussee
- Landhaus Brandt
- Landhaus Baur (Elbschlösschen)
- Villa Schröder jetzt Internationaler Seegerichtshof
- Landhaus Klünder
- Villa Eickmann
- Jenischhaus
- Landhaus J. C. Godeffroy
- Voghts Landhaus
- Landhaus P. Godeffroy das so genannte „Weiße Haus“
Parkanlagen an der Elbchaussee
- Heine-Park
- Donners Park
- Rosengarten mit Liebermannpark (Zusammen mit dem Donners Park Gelände der Altonaer Gartenbauausstellung von 1914)
- Schröders Elbpark
- Hindenburgspark
- Jenischpark
- Wesselhoeftpark bei Teufelsbrück
- Nienstedtener Friedhof
- Hirschpark
- Baurs Park
Kirchen und andere Gebäude
in der Reihenfolge von Ost nach West:
- Gartenhaus von Salomon Heine, sogenanntes Heine-Haus, heute Außenstelle des Altonaer Museums
- Kirche der Mormonen in der denkmalgeschützten Villa, Elbchaussee 180
- Landhaus Scherrer, Gourmetrestaurant
- Alte Mälzerei der ehemaligen Elbschloss-Brauerei
- Internationaler Seegerichtshof
- Hotel Louis C. Jacob in Nienstedten
- Nienstedtener Kirche
- Katholische Kirche Maria Grün
Einzelnachweise
- ↑ Dietrich Kausche: Automobilverkehr auf der Elbchaussee. Ein Beitrag zur Verkehrsgeschichte des 20. Jahrhunderts. In Martin Ewald: 300 Jahre Altona, Beiträge zu seiner Geschichte, Hamburg 1964, S. 173-182
- ↑ Dietrich Kausche: Automobilverkehr auf der Elbchaussee, S. 177
Literatur
- Rolf R. M. Borchard: Die Hamburger Elbchaussee. 'Die schönste Straße der Welt'., 1992
- Paul Th. Hoffmann: Die Elbchaussee: ihre Landsitze, Menschen und Schicksale, Hamburg 1977, ISBN 3-7672-0496-7
- Hildegard von Marchthaler: Das Landhaus der Hamburger in: Hamburgisches Geschlechterbuch, Band 12, Limburg an der Lahn 1975, S. XIX
Weblinks
Commons: Elbchaussee – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienKategorien:- Elbchaussee
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