Petrified Forest National Park

Petrified Forest National Park
Petrified-Forest-Nationalpark
Verkieseltes Holz
Verkieseltes Holz
Petrified-Forest-Nationalpark
Karte der USA
Lage: Arizona, USA
Nächste Stadt: Flagstaff
Fläche: 885 km²
Gründung: 1. Januar 1962
Besucher: 666.978 (1999)
Adresse: Petrified Forest National Park
1 Park Road
Petrified Forest, AZ 86028
Tel. (928) 524-6228
Painted Desert
Blue Mesa
The Tepees
Versteinerter Baumstamm
Crystal Forest - Querschnitt eines verkieselten Baumstamms

Der Petrified-Forest-Nationalpark ist ein Nationalpark der Vereinigten Staaten im Nordosten Arizonas. Im Gebiet liegen ausgedehnte Fundstätten von verkieseltem Holz, daher der Name „Versteinerter Wald“.

Am 8. Dezember 1906 wurde ein Teil der Fundstätten als National Monument unter Schutz gestellt, 1932 kam ein Teil der Painted Desert dazu, das Schutzgebiet umfasst seitdem eine Fläche rund 378 km². Der Kongress der Vereinigten Staaten stufte das Gebiet 1962 zum Nationalpark auf. 1970 wurden etwas mehr als die Hälfte der damaligen Fläche unter den erweiterten Schutz eines Wilderness Areas gestellt. Am 3. Dezember 2004 genehmigte der US-Präsident die Vergrößerung des Nationalparks auf etwa 884 km². Die Erweiterung wurde im Februar 2008 umgesetzt.

Inhaltsverzeichnis

Überblick

Im nördlichen Teil des Parks, der oberhalb der Interstate 40 zwischen Holbrook und Navajo liegt, befindet sich die „Painted Desert“. Diese ist ein trockenes Brachland, wo Erosion eine farbenfrohe Landschaft gestaltet hat.

Im südlichen Teil, wo auch das meiste versteinerte Holz zutage liegt, finden sich alte Felsritzzeichnungen, so genannte Petroglyphen. Die bekanntesten befinden sich auf dem „Newspaper Rock“. In dessen Nähe liegen auch die Ruinen eines Pueblos aus dem 11. Jahrhundert, Puerco Pueblo.

Sehenswürdigkeiten

  • Painted Desert - vom nördlichen Parkeingang führt die Straße am Rand der "Bemalten Wüste" entlang. Einige Aussichtspunkte bieten einen schönen Blick über das Hochland.
  • The Tepees - wegen ihrer Kegelform nach den Tipis der Prärie-Indianer benannte Felsformationen. An ihnen sind sehr gut die einzelnen Gesteinsschichten erkennbar.
  • Blue Mesa - eine etwa 5 Kilometer lange Straße windet sich durch die hügelige Landschaft, zusätzlich gibt es einen kleinen Rundweg. Die hier sichtbaren Tonschichten von weißer bis blaugrauer Farbe gaben diesem Teil der Landschaft ihren Namen.
  • Crystal Forest - auch hier gibt es einen kleinen Rundweg, etwa einen halben Kilometer lang. Entlang diesem finden sich Stämme mit einer Dicke von zum Teil fast einem Meter. Das Besondere an den hier lagernden Stämmen sind klare Quarz- und Amethyst-Kristalle, die sich in Hohlräumen ausgebildet haben.

Geologie

Das trockene Wüstengebiet am Rand des Colorado-Plateau beeindruckt besonders durch die vielen Farben, die diese Landschaft zeigt. Besonders auffallend zeigen sich diese in der bemalten Wüste und an den „Tepees“. Wie mit dem Lineal gezogen erscheinen die übereinander liegenden Gesteinsschichten:

  • der Sockel besteht aus zum Teil von Eisenoxid rötlich gefärbtem Gestein,
  • die weiße Schicht dazwischen besteht aus Sandstein,
  • darüber liegt eine kräftig rot gefärbte Schicht von mit Eisen durchsetztem Sedimentgestein (Schluff),
  • die Kuppe besteht aus Ton, dessen dunkler gefärbte Schichten ihre Farbe durch Beimengung von Kohlenstoff haben.

Innerhalb des Parks ist gut das Fortschreiten der Erosion zu beobachten. Während an den "Tepees" die oberste Schicht aus Ton schon fast abgetragen ist, so ist im höher liegenden Gebiet der „Blue Mesa“ bislang nur diese sichtbar.

Geschichte

Entstehungsgeschichte

Vor etwa 230 Millionen Jahren, in der Zeitperiode des späten Trias befand sich hier ein von vielen Flüssen durchzogenes Schwemmland. Araukarien, Baumfarne und Nadelhölzer bildeten die Vegetation. Krokodilartige Reptilien, Riesen-Amphibien, auch kleinere Dinosaurier lebten in diesem Land. Zeugnis davon geben viele Funde von Fossilien.

Umgestürzte Bäume wurden von den Fluten unter Schlamm und Schlick begraben. Unter den Ablagerungen verlangsamte sich der natürliche Zerfall des Holzes aufgrund fehlendem Sauerstoffs. Unter der dicker werdenden Schicht aus weiteren Ablagerungen sickerte silikathaltiges Grundwasser in die Baumstämme ein. Silikate lagerten sich in den Hohlräumen der Stämme ein und ersetzten nach und nach das Zellgewebe. Im weiteren Verlauf bildeten die sich verhärtenden Ablagerungen zu Quarz um, erhielten quasi die Struktur der Stämme in Stein.

Die Schichten sanken tiefer und wurden erneut überschwemmt. Weitere Schichten von durch Wasser herangetragenem Material lagerte sich darüber ab. Später hoben Bewegungen in der Erdkruste das Land wieder über den Wasserspiegel an, die dabei auftretenden Spannungen innerhalb der Gesteinsschichten ließen die Stämme zerbrechen. Die nun wieder einsetzende Erosion durch Wind und Wasser trug nach und nach die Schichten der Sedimente wieder ab und brachte damit auch die versteinerten Baumstämme wieder an die Erdoberfläche.

Besiedlung

Felszeichnungen, Funde von Scherben sowie auch Reste von Siedlungen sprechen für eine Besiedlung durch Menschen vor etwa 2.000 Jahren. Genaue Kenntnisse darüber gibt es derzeit nicht, sicher ist jedoch, dass es mehrere Siedlungsphasen gegeben hat. Diese reicht von frühen Nomadenstämmen bis zur Pueblo-Kultur um 1100 bis 1400. Aus der Zeit nach 1400 gibt es keine Hinweise mehr auf menschliche Besiedlung.

Mitte des 19. Jahrhunderts kamen die Landvermesser der US-Truppen in dieses Gebiet. Mit ihren Berichten brachten sie Geschichten über eine "bemalte Wüste" und in Stein verwandelte Bäume zurück in den Osten. Ihnen folgten die ersten Siedler und Rancher.

Gewerbliche Nutzung

Die leuchtenden Farben und Muster der verschiedenen Mineraleinlagerungen, die nach dem Schleifen und Polieren besonders zur Geltung kommen, machen das versteinerte Holz zu einem idealen Material für das Kunstgewerbe. Einige Zeit wurde das versteinerte Holz, vorwiegend für das Souvenirgeschäft, regelrecht abgebaut. Als man einsah, dass diese Vorkommen nur begrenzt waren, kamen erste Stimmen, einige der besonders reichen Lagerstätten zu erhalten. Der heutige Park schützt nun diese und bewahrt hier den Blick in die Geschichte der Menschen und die geologische Entwicklung der Erde für zukünftige Generationen.

Schmuckstücke (z. B. Anhänger), Tierfiguren und diverse Dekorationsgegenstände, aber auch unbearbeitete oder nur polierte Stücke sind im Handel erhältlich. Auch außerhalb des Parks liegen größere Fundstellen und nur aus diesen stammt das Material dafür. Aus dem Park selbst darf kein auch noch so kleines Stückchen mitgenommen werden. Verstöße gegen diese Vorsichtsmaßnahmen werden mit drakonischen Strafen bestraft. Beim Verlassen des Parks muss man mit Autokontrollen rechnen. Auch das spazieren abseits des Weges ist strengstens untersagt.

Literatur

  • National Park Service: Official Map and Guide

Weblinks

35.065832633333-109.781913758337Koordinaten: 35° 3′ 57″ N, 109° 46′ 55″ W


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