- Nationalparks in den Vereinigten Staaten
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Die Vereinigten Staaten haben eine Vielzahl von Nationalparks eingerichtet. Weitere Schutzgebiete sind nationale Denkmäler (National Monuments), historische Parks, Gedenkstätten, Erholungsgebiete, Flüsse und Küstenabschnitte. Alle Nationalparks und ein Teil der anderen Schutzgebiete werden vom National Park Service verwaltet, einer Behörde unter dem Dach des US-Innenministeriums.
Zur Zeit (Stand: 2009) gibt es 58 offizielle Nationalparks mit einer Fläche von zusammen 210.000 km² (zum Vergleich: Die Fläche der alten Bundesrepublik (bis 1990) betrug 248.000 km²). Sie haben vom Kongress der Vereinigten Staaten den Schutzstatus National Park zuerkannt bekommen.
Erst in späteren Jahren wurden Naturschutz und Bildung als weitere Ziele der Gebiete eingeführt, sie stehen heute im Vordergrund. In den Nationalparks wird in der Regel eine große Vielfalt an kulturellen, geologischen oder biologischen Ressourcen unter Schutz gestellt. Jagd und Bergbau-Maßnahmen sind normalerweise nicht erlaubt. Soweit Nutzungen schon vor der Ausweisung des Parks existierten, kann ihnen Bestandsschutz gewährt werden, so operiert im Death-Valley-Nationalpark (gewidmet 1994) eine Erzmine.
Der Charakter der einzelnen Parks unterscheidet sich stark. Während die abgelegenen Parks in Alaska oder auch der Congaree-Nationalpark in den Sümpfen South Carolinas weitgehend Wildnischarakter haben, leiden Parks in der Nähe von Bevölkerungszentren zumindest in Teilgebieten unter dem Massentourismus, wie das Haupttal des Yosemite-Nationalpark in Zentralkalifornien.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Erste Ideen zu Bewahrung der teilweise noch unberührten Natur wurde schon 1832 vom Maler George Catlin formuliert. Er schlug vor die Großen Ebenen "durch bestimmte weitreichende Maßnahmen des Staates als einen grandiosen Park zu erhalten". Allerdings sah er die von ihm anvisierten Parks vornehmlich als ungestörte Wohngebiete für die in ihrem Lebensraum bedrohten Ureinwohner.
- "Welch ein vorbildlich schönes und überaus abwechslungsreiches Gebiet könnte Amerika so bewahren und zukünftigen Generationen aller Länder präsentieren! Ein Park der Nation mit Mensch und Tier in ihrer ungezähmten und natürlichen Schönheit."
Eine erste Popularisierung der Beachtung der Natur und des Naturschutzes geht auf Ralph Waldo Emerson und Henry David Thoreau zurück, welche in der Natur spirituelle Erbauung suchte. Thoureau erkannte, dass Schutzmaßnahme für sie nötig waren.
Der damals in der Gegend von Yosemite lebende John Muir, den Emerson 1871 besuchte, setzte sich dann unermüdlich und vehement gegen Holzfäller, Schafzucht und für die Schaffung geschützter Gebiete ein. Er schrieb unter anderem:
- "Gott hat für diese Bäume gesorgt, sie vor Sturm und Flut bewahrt, aber er kann sie nicht vor Verrückten bewahren. Nur Uncle Sam kann das."
Einige kleine, allerdings nicht Bundesbehörden unterstehende Schutzgebiete wie das Yosemite Valley existierten bereits. Als erster Nationalpark der Vereinigten Staaten und zugleich weltweit wurde der Yellowstone-Nationalpark 1872 gegründet. Die Urkunde nennt als Zweck des Gebietes:
- "als öffentlichen Park oder Vergnügungsstätte zum Nutzen und zur Freude der Bevölkerung." [1]
Weiteren Auftrieb erhielt die Nationalparkbewegung durch die Gründung der Naturschutzorganisation Sierra Club durch Muir und andere im Jahr 1892. Washington handelte schließlich aufgrund vieler Kampagnen und Apelle, indem er der Gründung der Nationalparks Sequoia-&-Kings-Canyon-Nationalparks und Yosemite-Nationalpark, wohl auch weil er sie für „völlig wertloses Gebiet“ hielt, zu. 1899 entstand dann der Mount Rainier National Park.
Einen wichtigen Verbündeten fanden die Naturschützer um Muir dann in Präsident Theodore Roosevelt. Er erweiterte das Gebiet der Staatsforste um 53 Millionen Hektar, richtete ein Netz von Wildschutzgebieten ein, und schuf 18 Nationalparks.
Dennoch existierten noch immer keine Parks östlich des Mississippi. Ihrer Gründung standen verschiedene Probleme im Wege. Die östlichen Staaten waren dichter besiedelt als der Westen, und auch die kulturell unerschlossenen Gebiete befanden sich großteils in privater Hand. Außerdem hielt man die Landschaften des Ostens wegen des Fehlens der imposanten Canyons und Berge des Westens für weniger schützenswert. 1916 kauften John D. Rockefeller, Charles William Eliot und andere 2400 Hektar der Insel Mount Desert Island vor der Küste von Maine. Das Gebiet wurde später in erweiterter Form zum Acadia National Park. Rockefeller spendete in den 20er Jahren auch 5 Millionen Dollar für die Errichtung des Great-Smoky-Mountains-Nationalpark und Shenandoah-Nationalpark in den Appalachen.
Aufgelöste Nationalparks
Nationalpark gegründet aufgelöst Kommentar Abraham-Lincoln-Nationalpark 17. Juli 1916 11. August 1939 umgewandelt in Abraham Lincoln Birthplace National Historic Site Fort-McHenry-Nationalpark 3. März. 1925 11. August 1939 umgewandelt in Fort McHenry National Monument and Historic Shrine Hawaii-Nationalpark 1. August 1916 13. September 1960 aufgeteilt in Hawaiʻi-Volcanoes-Nationalpark und Haleakalā-Nationalpark Mackinac-Nationalpark 15. April 1875 dem Staat Michigan am 2. März übereignet, Status als State Park seit dem 31. Mai 1895 jetzt Mackinac Island State Park Platt-Nationalpark 29. Juni 1906 17. März 1976 jetzt Chickasaw National Recreation Area Sullys-Hill-Nationalpark 27. April 1904 3. März 1931 jetzt Sullys Hill National Game Preserve Weitere Schutzgebiete in den USA
Die National Monuments haben einen geringeren Schutzstatus als die Nationalparks und sind in der Regel kleinere bis sehr kleine Schutzgebiete.
National Historical Parks, National Historic Sites, National Memorials und Battlefields beinhalten historische Plätze, Denkmäler und Schlachtfelder. Oft sind das einzelne Gebäude oder kleinere Regionen, die eine historische Bedeutung haben.
National Recreation Areas, Seashores and Trails sind Erholungsgebiete, besondere Seen, Flüsse, Küstenabschnitte und Straßen, sowie Wanderwege. Wild and Scenic Rivers sind vor massiven Eingriffen geschützt, ihr Erholungs- und Landschaftswert soll erhalten bleiben.
National Preserves würden die Voraussetzung für eine Ausweisung als Nationalpark erfüllen, in ihnen ist aber Bergbau, die Förderung von Erdöl/-gas sowie meistens die Jagd zulässig. Wilderness Areas sind von menschlichen Eingriffen unbeeinflusst. Besucher dürfen sich nur zu Fuß oder gegebenenfalls im Kanu und per Pferd bewegen.
Außerdem gibt es in den USA bundesstaatliche Nationalforste (National Forest), die vom US Forest Service verwaltet werden. In ihnen sind meist nur kleine Bereiche als Schutzgebiete ausgewiesen, der größte Teil der National Forests wird kommerziell durch die Forstwirtschaft genutzt. Zusätzlich zu den aufgelisteten, von der Bundesregierung verwalteten Gebieten, betreiben die einzelnen Bundesstaaten sogenannte State Parks.
Sonstiges
Neben dem National Park Service und dem US Forest Service sind auch das Bureau of Land Management, der U.S. Fish and Wildlife Service, die Verwaltungen der Indianerreservate und andere bundesstaatliche und lokale Institutionen für die Verwaltung einzelner Parks zuständig. Der bekannteste von Indianern verwaltete Park ist das Monument Valley.
Einzelnachweise
- ↑ The National Park System Caring for the American Legacy The National Park System Caring for the American Legacy: "as a public park or pleasuring ground for the benefit and enjoyment of the people"
Siehe auch
Literatur
- National Geographic Society: National Geographic's Guide to the National Parks of the United States. 3. Aufl. National Geographic, 2001 ISBN 0-7922-7028-2
- Philippe Bourseiller: Die Nationalparks der USA, Knesebeck; Auflage 1 (August 2006), ISBN 3-89660-393-0
- Christian Heeb & Walter Herdich: "Reise durch die Nationalparks der USA", Stürtz; 2000, ISBN 3-8003-0980-7
Weblinks
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