- Petz von Lichtenhof
-
Die Petz von Lichtenhof sind eine der gerichtsfähigen Familien, die den sogenannten Zweiten Stand der Freien Reichsstadt Nürnberg stellten – erstmals urkundlich erwähnt im Jahr 1450. Erst ab 1730 gerichtsfähig, schafften sie es nicht mehr, in das Patriziat kooptiert zu werden.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Wie viele der Nürnberger Geschlechter und spätere Patrizierfamilien (siehe auch: Imhoff, Oelhafen, Paumgartner und Scheurl) stammten die Petz aus der Gegend um Lauingen. Als erster Vertreter des Geschlechts wurde Michael Petz 1450 in Nürnberg ansässig. Sie engagierten sich später als Fernhändler und kamen vor allem durch den Textilhandel zu Reichtum.
Als Geschlecht der Erbarkeit konnten sie Ämter besetzen, die sonst nur durch Ratsfähigkeit zu erlangen waren, konnten jedoch nicht in den Inneren Rat gewählt werden. Durch die Folgen des Handwerkeraufstands der Jahre 1348/49 wurde der Innere Rat 1370 um 16 Mitglieder erweitert. Als Zugeständnis an die Handwerker - die zahlenmäßig stärkste Bevölkerungsgruppe - ließ man neben Vertretern aus dem Patriziat auch je einen Vertreter der acht angesehensten Gewerbe neu zum Rat zu. Oft wurden Großkaufleute als Vertreter der Handwerke gesandt. Die Petz vertraten die Tuchmacher.
Pius Petz erwarb 1582, über seine Frau Marie Schönborn, den heute nach der Familie benannten Herrensitz Petzenschloss in Lichtenhof und übten die Patrimonialgerichtsbarkeit aus. Seitdem nannten sie sich Petz von Lichtenhof. Der Herrensitz war 1632, während des Dreißigjährigen Krieges, Hauptquartier des Schwedenkönigs König Gustav Adolfs.
Von den Scheurl erbten sie 1876 das Schloss und Gut in Schwarzenbruck. 1730 wurden die Petz gerichtsfähig und 1813 dem einfachen bayerischen Adel immatrikuliert.
Besitzungen (Auszug)
- Seit 1583 das Petzsche Schloss (Petzenschloss) im namensgebenden Lichtenhof
- Seit 1876 das Petzsche Schloss (Petzenschloss) in Schwarzenbruck
Ehemalige Besitzungen (Auszug)
- 1735–1802 die Unterbürg in Laufamholz
Familienmitglieder
- Hermann Hieronymus Petz von Lichtenhof (?–1797), Generalfeldwachtmeister
- Georg Christoph Wilhelm von Petz, Gründer der Petz'schen Familienstiftung
- Dr. Wilhelm von Petz, Gründer des Petzhauses (Seniorenheim) in Schwarzenbruck
Wappen
In Gold drei schwarze, rot bezungte, oben nach außen, unten nach rechts sehende Bärenköpfe
Literatur
- Christoph von Imhoff (Hrsg.): Berühmte Nürnberger aus neun Jahrhunderten. Nürnberg: Hofmann, 1984, 425 S., ISBN 3-87191-088-0; 2., erg. u. erw. Auflage, 1989, 459 S.; Neuauflage: Edelmann GmbH Buchhandlung, Oktober 2000
- Michael Diefenbacher, Rudolf Endres (Hrsg.): Stadtlexikon Nürnberg. 2., verbesserte Auflage. W. Tümmels Verlag, Nürnberg 2000, ISBN 3-921590-69-8 (online).
Siehe auch
- Liste deutscher Adelsgeschlechter N–Z
- Patriziat (Nürnberg)
- Geschichte der Stadt Nürnberg
- Burgen, Schlösser und Herrensitze im Stadtgebiet Nürnberg
Weblinks
Kategorien:- Adelsgeschlecht (Nürnberg)
- Nürnberger Geschichte
Wikimedia Foundation.