Pfarrkirche St. Ursula (München)

Pfarrkirche St. Ursula (München)
St. Ursula

Die Katholische Stadtpfarrkirche St. Ursula ist die zweite Pfarrkirche des Münchner Stadtteils Schwabing. Zugleich ist St. Ursula der erste Sakralbau Münchens, der sich von den mittelalterlichen Architekturvorbildern abwandte und dadurch eine Brückenfunktion zwischen Historismus und Jugendstil/Moderne einnimmt.

Inhaltsverzeichnis

Lage

St. Ursula (Kaiserplatz 1a) befindet sich im ersten gründerzeitlichen Erweiterungsgebiet westlich der Leopoldstraße und südlich der Münchner Freiheit.

Geschichte

Nachdem Schwabing, 1887 zur Stadt erhoben seit dem 19. Jahrhundert immer mehr anwuchs, erwies sich die Pfarrkirche St. Sylvester bald als zu klein. Erste Erweiterungspläne wurden zugunsten eines Neubaus an anderer Stelle verworfen, deren Planung August Thiersch übertragen wurde.

Thiersch wollte mit St. Ursula ein neues städtebauliches Zentrum für Schwabing schaffen, was aber nicht gelang. Daher stellte er die dreischiffige Basilika in die Achse der Friedrichstraße und gestaltete einen Platz um sie. Der Entwurf sah eine Basilika mit zentralem Campanile im Zentrum, die beiderseits von symmetrischen Bauten flankiert werden sollte. Von den ursprünglich geplanten beiden Bauten, die die Basilika symmetrisch flankieren sollten, wurde nur das Pfarrhaus im Osten realisiert. Um zugleich die eigenständige Verbindung mit Schwabing zu zeigen, wurde als Patrozinium das der hl. Ursula gewählt, das von der bisherigen Dorfkirche übernommen wurde; Nebenpatron wurde hl. Nikolaus von Myra, da der Neubau zugleich Nachfolger der im 19. Jahrhundert profanierten und 1908 abgerissenen Nicolaikapelle war.

Nachdem 1888 das Grundstück zur Verfügung stand, erfolgte 1894 die Grundsteinlegung. Am 10. Oktober 1897 wurde St. Ursula geweiht, die alte Dorfkirche St. Ursula, seit 1921 St. Sylvester, wurde zu diesem Zeitpunkt Filialkirche mit eigener Kuratie.

Im Zweiten Weltkrieg wurde 1944 die Farbverglasung der Kirche zerstört, ansonsten blieb die Kirche aber unversehrt. 1956 und nochmals 1977-1980 erfolgte eine Sanierung. Zur Zeit befindet sich der Campanile wegen Einsturzgefahr in einem Gerüst; eine Bürgerinitiative sammelt Geld für die Restaurierung.

Architektur

Die Kirche, der "Dom von Schwabing", ist nach Norden ausgerichtet Und ist durch ihre Lage in der Achse der Friedrichstraße mit der Vierungskuppel und dem seitlich stehenden Campanile schon von weitem sichtbar.

Die Architektur lehnt sich an die Florentiner Renaissance an. Dies zeigt sich besonders an den Majolikareliefs von Balthasar Schmitt, der sich dabei an Arbeiten der Familie della Robbia orientierte.

Die dreischiffige Basilika besitzt Querhaus, Vierung und Staffelchor. Die Schiffe des Langhauses mit einfachen Rundbogenfenster werden durch rundbogige Säulenarkaden getrennt.

Die quadratische Vierung wird von einer Tambourkuppel überragt. Die Halbtonnengewölbe in Querhausarmen, Chorseitenkapellen und Vorchorjoch sind mit Stuck verzierten, vergoldeten Kassetten ausgesetzt. Die Ordnung der Säulen des Langhauses findet in durch flache Pilastern mit Gebälk und Fries in Querhaus und Chor eine Fortsetzung. Die Apsis besitzt kreuzförmige Kassetten mit Engelsfiguren.

Bedeutende Kunstwerke

Tochterpfarreien

  • St. Sylvester (1921)
  • St. Sebastian (1931)
  • Maria vom Guten Rat (1958)

Weblinks

48.16138888888911.5805555555567Koordinaten: 48° 9′ 41″ N, 11° 34′ 50″ O


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