Pfarrkirche St. Ulrich in Gröden

Pfarrkirche St. Ulrich in Gröden
Das Hauptschiff der Kirche
Die umstrittene Neugestaltung (2009) der Empore

Die Pfarrkirche St. Ulrich in Gröden in St. Ulrich ist der Erscheinung des Herrn (6. Januar) und dem Heiligen Ulrich von Augsburg (4. Juli) geweiht.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die Entscheidung für den Neubau einer Pfarrkirche am Ende des 18. Jahrhunderts auf dem Bugon-Hügel in St. Ulrich löste einen erbitterten langen Streit unter den Dorfbewohnern in der damals etwa 1000 Mitglieder zählenden Kirchgemeinde aus. Vor allem die Bewohner Oberwinkels wollten den alten Standort neben der Annakirche im Friedhof beibehalten.

Der Tiroler Baumeister Joseph Abenthung aus Götzens führte die Bauarbeiten in den Jahren 1792-1796 aus. Im Jahr 1797 wurde sie vom Brixner Bischof Karl Franz von Lodron geweiht. Die Kuppel im Vorbau und die drei Kuppeln im Hauptschiff wurden vom akademischen Maler Franz Xaver Kirchebner und seinem Bruder Josef ausgemalt. 1870 wurden weitere Deckengemälde im Presbyterium vom brixner Maler Josef Barth dem Älteren angefertigt. Die Seitenaltäre im Langhaus sind rechts der Marienaltar nach Plänen des Münchner Architekten J. Schneider und links der Josefsaltar nach Zeichnungen des Bozner Architekten J. Überbacher. 1905/07 wurde die Kirche um zwei Seitenschiffe, zur Rechten die Herz-Jesu-Kapelle, zur Linken die Rosarikapelle, nach Plänen von Josef Rifesser-Stufan erweitert.

Die Orgel

1798 wurde die erste Orgel von Benedikt Griesser und Michael Schultes aus Ottobeuren mit 23 Register zum Preis von 1300 Gulden erbaut. 1910 wurde eine neue Orgel von der Firma Behmann aus dem Vorarlberg mit 25 Register zum Preis von 22000 Kronen erbaut. 2010 wurde eine neue Orgel mit 31 Register und nahezu 2000 Pfeifen von den Orgelbauern Pirchner aus Steinach am Brenner fertiggestellt und am 17. April vom Bischof Karl Golser geweiht. Die neue Orgel kostete, mit dem notwendigen Umbau der Kirche, 682.175 Euro, davon wurde ein Drittel mit Privatspenden gedeckt. Am 14. Jänner 2011 fand in der Kirche ein Konzert mit Olivier Latry, Organist der Kathedrale Notre-Dame de Paris, mit Kompositionen von Boëly, Dupré Jean Langlais, Gaston Litaize, Alain, Duruflé, und Improvisationen von Latry selbst statt.

Organisten in St. Ulrich

  • Giuani Batista Ploner, Vater des Mathias (bis 1785)
  • Matie Ploner (1785-1800)
  • Bepo Mahlknecht (1800-1842)
  • Bepo Metz (1842-1902)
  • Engelbert Ploner (1908-1914)
  • Ernst Purger sen. (1914-1918)
  • Johann Franz Moroder des J.B. (1919-1922)
  • Ernst Purger ju. (1923-1924)
  • Maria Moroder des J.B. (1924-1932)
  • Franz Vinatzer sen. (1932-1973)
  • Theodor Rifesser (ab 1973)

Innenausstattung

Die zahlreichen Heiligenstatuen der Kirche sind zumeist von ortsansässigen Künstlern in den beiden letzten zwei Jahrhunderten angefertigt worden.

Grödner Künstler

Folgende Grödner Künstler haben zur Kirchenausstattung beigetragen.

* Johann Dominik Mahlknecht

Die Statuen der Evangelisten des J. D. Mahlknecht wurden vom Künstler der heimatlichen Pfarrkirche um 1859 geschenkt. Die Originalstatuen aus Gips stehen an den vier Pfeilern des Presbyteriums. Dem Hl. Johannes wurde im Zuge eine Renovierung der Kirche 1870 der Kopf abgehauen und neu nachgemacht.

* Josef Moroder-Lusenberg

* Ludwig Moroder

* Johann Baptist Moroder-Lusenberg

* Jakob Crepaz

Weitere Künstler (Auswahl)

Literatur

  • Friedrich Moroder, Eduard Moroder: La Dlieja de San Durich a Urtijëi. Calënder de Gherdëina. Union di Ladins de Gherdëina St. Ulrich. Jahrgang 1972/S. 36-46. (Ladinisch).
  • Margareth Runggaldier Mahlknecht, Karl Mahlknecht: St. Ulrich in Gröden – Kirchen und Kirchengeschichte. Eine Text- und Bilddokumentation. Athesia Verlag, Brixen 1992.
  • Eugen Trapp: Kunstdenkmäler Ladiniens. Gadertal. Gröden. Fassatal. Buchenstein. Ampezzo. Verlag: Istitut Cultural Ladin Micurà de Rü, San Martino in Badia/San Martin de Tor (BZ), 2003.Seite 186-194. ISBN 88-8171-044-7
  • Theodor Rifesser: Orgun nuef per la Dlieja de San Durich a Urtijëi. Calënder de Gherdëina. Union di Ladins de Gherdëina St. Ulrich. Jahrgang 2010/S. 149-154. (Ladinisch).

Bildmaterial

 Commons: Pfarrkirche St. Ulrich in Gröden – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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